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Henz, Fran: Die Hexe und der General (Buch)

Fran Henz
Die Hexe und der General
Titelillustration von Anders Blomquist/gettyimages
Ullstein-Verlag, 2007, Taschenbuch, 366 Seiten, 8,95 EUR,, ISBN 978-3-548-26686-2

Von Christel Scheja

Auch wenn es Zeitreisen schon früher gab, so wurden sie doch erst durch Diana Gabaldon in der modernen Unterhaltungsliteratur wirklich populär. Seither wurden immer wieder junge Frauen aus unserer Zeit in die nahe oder ferne Vergangenheit geschickt, um dort eine besondere Aufgabe zu erfüllen und dabei natürlich auch die wahre Liebe ihres Lebens zu finden.
Wählten die Autoren und Autorinnen bisher zumeist ein europäisches oder vorderasiatisches Umfeld, so kommt ist es eher überraschend, wenn sich jemand aus unserem Kulturkreis an das alte China wagt.


Zusammen mit ihrer Freundin reist Tina nach Shanghai. die eher gutmütige junge Frau, die sich als moderne Hexe durchs Leben schlägt, soll dafür sorgen, dass Alexas Heirat mit einem Reederssohn nicht schon vor der Hochzeit in die Brüche geht, denn dessen Bruder Greg ist dafür bekannt, dass er dem Jüngeren die Verlobten abspenstig macht.
Tatsächlich geht der Plan auf. Doch Tina rechnet nicht damit, dass der ihr unheimliche Greg zwei Gesichter hat und ebenso wie sie über besondere Kräfte gebietet. Und als ihr dies klar wird, ist es fast schon zu spät.
Greg entführt sie in das China des 16. Jahrhunderts, kurz vor dem Fall der Ming-Dynastie. Dort ist er General Tan Yun Long, der Wolkendrache, und erst ein paar Monate zuvor ermordet worden. Nun will er sich mit Hilfe ihrer besonderen Kräfte daran machen, die Umstände seines Todes zu ergründen und den Mörder zu überführen.
Tina ist ganz und gar nicht glücklich über diese Wendung in ihrem Leben und macht ihm mehr als einmal klar, das sie sich nicht so einfach benutzen lassen möchte. Auf der anderen Seite ist sie mehr als fasziniert von dem Mann, der auch jetzt immer noch seine Geheimnisse vor ihr hat.
Doch am meisten zu schaffen macht ihr die Gesellschaftsstruktur, in der Mädchen und Frauen nichts wert sind. Als sie es dennoch wagt in die Vergangenheit einzugreifen, hat das üble Folgen.


Auch wenn sich „Die Hexe und der General” zunächst wie ein ganz normaler Liebesroman liest, so steckt doch mehr hinter der Geschichte. Fran Henz erschafft ein stimmungsvolles und lebendiges Bild eines von westlichen Einflüssen noch unberührten China im späten 17. Jahrhundert und enthüllt dabei auch die Schattenseiten dieser Kultur, die für moderne Augen grausam sein müssen.
Darin ein flicht sie eine mythisch-magische Geschichte, deren Bedeutung erst zum Ende klar wird. Natürlich sorgen auch die Meinungsverschiedenheiten und das immer vorhandene erotische Knistern zwischen den beiden Hauptfiguren für Spannung.
Die Charaktere sind zwar nicht ganz so ausgearbeitet wie sie es hätten sein könnten, entwickeln sich aber weiter. Tina verliert in mehrerlei Hinsicht ihre Unschuld und auch Greg alias Tang lernt, dass nicht immer nur alles nach seinem Willen gehen kann. Das wird zwar recht simpel aufgelöst, der Roman erfüllt aber seinen Zweck mehr zu sein als nur ein einfacher Liebesroman mit Zeitreise.

„Die Hexe und der General” bietet ein sorgsam in einander verflochtenes mythisches Abenteuer vor einer lebendig gestalteten Kulisse, die ein wenig mehr als nur Liebe und Abenteuer bietet.

hinzugefügt: September 26th 2007
Tester: Christel Scheja
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