Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Hoffmann, Markolf: Splitternest - Das Zeitalter der Wandlung 4 (Buch)

Markolf Hoffmann
Splitternest
Das Zeitalter der Wandlung 4
Titelillustration von Markus Gann
Karten von Hjördis Hoffmann
Piper Verlag, 2007, Taschenbuch, 392 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-28624-4

Von Christel Scheja

Viel hat sich getan, seit unheimliche Invasoren mit ihren Schiffen an der Silbermeer-Küste des Kontinents Gharax aufgetaucht sind und begonnen haben, die Reiche nacheinander anzugreifen. Wer Widerstand leistete, riskierte damit den Untergang seiner Heimat, Unterwerfung brachte starke Veränderungen mit sich.
Was die echsenartigen Goldéi antrieb und woher sie stammten, fand man erst später heraus. Das von Echsen abstammende Volk war nämlich nicht an weltlicher Macht interessiert, sondern an den magischen Quellen, aus denen die menschlichen Magier und Priester ihre Macht schöpften. Es hieß, dass sie diese befreien wollten. Eines der Werkzeuge, die sie sich auf Gharax schaffen, ist der Zauberlehrling Laghanos. Sie machten ihn sich mit einer seltsamen Maske gefügig.
Derweil versuchte man im Kaiserreich Sithar alles, um die drohende Invasion aufzuhalten. Der Fürst Baniter Geneder wurde zu einer der Triebfedern des Widerstandes, doch kaum hatte er sich als Botschafter nach Arphat begeben. so brachen in Sithar Unruhen aus. Eine Kirchenspaltung und die Rebellion des jungen Priesters Nhordukael zerstörten eine Stadt und versetzten ganze Regionen ins Chaos.

Immer mehr wird einigen Menschen klar, dass die Veränderungen nicht nur Zufall sind, sondern ein von uralten Mächten in Gang gesetzter Prozess.
Zwei Zauberer der Vorzeit, Sternengänger und Mondschlund, ziehen im Hintergrund die Fäden. Da sie nur noch Geistwesen sind, benutzen sie Goldei und Menschen als Handlanger. Fürst Baniter Geneder und vor allem Laghanos werden zu ihren wichtigsten Schachfiguren in einem Spiel, indem es nicht nur um eine Wiederkehr in diese Welt, sondern auch um ihre Zerstörung geht.
Das Zeitalter der Wandlung macht seinem Namen alle Ehre, denn die freigesetzten Kräfte lassen sich nun nicht mehr kontrollieren. Immer mehr Katastrophen überziehen den Kontinent Gharax und die Menschen spielen verrückt. Es kommt zu Aufständen und Übergriffen, bei denen viele ihr Leben verlieren. Und so beginnen die Menschen zu fliehen, ihre Heimat zu verlassen. Nur noch wenige, unter ihnen Nhordukael, Baniter Geneder und Laghanos verbleiben auf der Welt um ihre Aufgaben zu erfüllen und dem Schicksal vielleicht doch noch ein Schnippchen zu schlagen...


Zwei Jahre hat Markolf Hoffmann benötigt, um seinen Zyklus um „Das Zeitalter der Wandlung” abzuschließen. „Splitternest” führt alle Handlungsebenen zusammen oder zu einem Ende. Nun fügen sich auch die letzten Mosaksteine zusammen und enthüllen die ganze Wahrheit hinter dem, was sich vorher nur angedeutet hat.
Dabei verlässt sich der Autor anders als viele seiner Kollegen nicht auf eine einfach gestrickte Abenteuergeschichte, in der es klare Fronten und vor allem Action gibt, sondern liefert auch den mythologischen Überbau dazu.
Eine besondere Rolle kommt dabei einer Legende zu, die durch ihre unterschiedlichen Variationen nicht nur einen Einblick in die Denkweise der verschiedenen Gruppen sondern auch wichtige Hinweise gibt. Wieder einmal kann man bis zum letzten Drittel des Romans darüber philosophieren, welche der verschiedenen Seiten denn nun eigentlich recht hat, und ob es überhaupt eine einzige Wahrheit gibt. Am Ende steht nur eines eindeutig fest: Aufhalten und beeinflussen lässt sich keine Veränderung.
Der Roman ist wie seine Vorgänger sehr komplex und stärker verzahnt als man zunächst erwartet. Auch wenn die Handlungsebenen zunächst nicht viel miteinander zu tun zu haben und stellenweise die Geschichte gar nicht recht voran zu bringen scheinen, so fügen sie gerade diesmal sehr genau ineinander. Tatsächlich gelingt es Markolf Hoffmann im vierten Band alle Fäden des Zyklus zusammenzuführen und befriedigend aufzulösen.
Zwar muss man auf dem Weg dahin von vielen lieb gewonnenen Figuren Abschied nehmen und einige haben sich am Ende stark verändert, aber alles baut logisch aufeinander auf. Und bis es so weit ist, bietet der Autor neben Informationen auch noch einiges an Action – er vergisst nicht, dass zu einem Roman auch noch eine spannende und fesselnde Handlung gehört
Die Bücher erfordern allerdings Aufmerksamkeit beim Lesen, da sie vielschichtiger als die üblichen geradlinigen Fantasy-Abenteuer sind und nicht jedes Element der Geschichte auf einem Silbertablett servieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Das Zeitalter der Wandlung” mit „Splitternest” einen würdigen Abschlussband erhalten hat, der alle offenen Fragen klärt und die Verkettungen klug zusammenführt.
Roman und Zyklus beweisen, dass deutsche Fantasy nicht immer nur schlicht und oberflächlich sein muss, sondern für erfahrene Leser neben einer unterhaltsamen Geschichte auch noch Herausforderungen und Überraschungen bietet. Es lohnt sich daher durchaus, Markolf Hoffmann und seine kommenden Werke im Auge zu behalten.

hinzugefügt: September 20th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Piper Verlag
Hits: 3135
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]