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Harrison, Michael John: Nova (Buch)

Michael John Harrison
Nova
(Nova Swing, 2006)
Übersetzung: Marianne und Hendrik Linckens
Titelbild: Studio Dirk Schulz
Heyne Verlag, 2007, Taschenbuch, 350 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-453-52291-6

Von Erik Schreiber

Saudade ist ein heruntergekommener Ort, in dem sich viele gescheiterte Existenzen niederlassen. Der Grund ist eine rätselhafte Zone, die direkt an den Ort anschließt. Vor Jahren öffnete sich ein Spalt im normalen Raum-Zeit-Kontinuum und vernichtete die Hälfte des Ortes. In dem Gefüge, das sich nun in mehr oder weniger festen Grenzen auf dem erdfernen Planeten manifestierte, gelten andere Naturgesetze. Menschen können nur bedingt eine Weile bestehen. Ihr Alterungsprozess verschnellert sich drastisch oder sie fallen seltsamen Krankheiten zum Opfer, für die keine Heilungsmöglichkeiten bestehen. Dieses Risiko gehen Glücksritter gerne ein, hoffen sie doch, seltene Artefakte zu finden. Damit kann man nicht nur viel Geld verdienen, sondern auch eine Menge Unheil anrichten. Daher ist nicht nur der Besuch der Zone verboten und unter Strafe gestellt, sondern auch lebensgefährlich.

Einer der Abenteurer, die sich zu diesem lebensgefährlichen Übertritten in die Zone bekennen, ist Vic Serotonin. Vic hat ein Problem, das sich Paulie DeRaad nennt. Ihm verhökerte er eines dieser Artefakte und nun ist der Schwarzhändler dabei, sich körperlich und geistig zu verändern. Klar, der Schwarzhändler ist von dieser ungewollten Veränderung seines Lebens nicht begeistert und will Vic an den Kragen. Damit nicht genug, ist der Ermittler Lens Aschemann Vic ebenfalls auf den Fersen, um ihn zu überführen. Was Vics neuen stört Auftrag. Er soll Elisabeth Kielar in die Zone führen, die unbedingt dort ein neues Leben beginnen will. Damit nicht genug, verliebt er sich auch noch in seine psychisch labile Auftraggeberin. Zudem wächst die Zone und in ihrem Inneren geschehen seltsame Dinge. Vics Mentor Emil Bonaventura war angeblich bis in den Mittelpunkt der Zone vorgedrungen und Vic will mit Hilfe dessen Aufzeichnungen einen Weg dorthin finden. Elisabeth begleitet und Aschemann verfolgt ihn.



Michael John Harrison beschreibt eine eher triste bis melancholische Zukunftswelt. Seine handelnden Personen sind alle miteinander Anti-Helden, die beim Leser auf wenig Sympathie stoßen. Sei es der Ermittler Lens Aschemann, auf der ständigen Suche nach den Mördern seiner Frau, oder der mutierende Paulie DeRaad. Keine der Personen wirkt als Identifikationsfigur.

Mit dem vorliegenden Buch, das in der gleichen Welt wie „Licht“ spielt, aber keine direkte Fortsetzung darstellt, halten wir eher experimentelle Science Fiction mit lesenswerten Ansätzen in den Händen. Günstig wäre es jedoch, „Licht“ gelesen zu haben, denn viele hier verwendete Begriffe gehen auf „Licht“ zurück.
Michael John Harrison beschreibt eine fremdartige Welt in seinem Roman „Nova Swing“, wie er im Original heißt. Aber er erklärt sie nicht. Er stellt den Leser vor die Wahl: lesen und sich darin einfinden oder nicht lesen und das Buch aus der Hand legen. Letztere Leser werden sich dem Buch nie wieder nähern. Aus der Sicht seiner Handlungsträger betrachtet ist alles logisch und man hält sich nicht damit auf, die bestehende Welt zu beschreiben. Dafür bleibt dem Leser viel Platz für eigene Vorstellungen.

hinzugefügt: September 4th 2007
Tester: Erik Schreiber
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