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Stross, Charles - Dämonentor - Die mysteriösen Fälle des Bob Howard 1 (Buch)

Charles Stross
Dämonentor
Die mysteriösen Fälle des Bob Howard 1
(The Atrocity Archives)
Aus dem Englischen übersetzt von Mechthild Barth
Titelillustration: Nele Schütz Design
Heyne, Taschenbuch, 400 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-453-52313-5

Von Carsten Kuhr

Stellen Sie sich eine Welt vor, die der unsrigen zum Verwechseln gleicht - ja vielleicht handelt es sich sogar um unsere Erde. Die Bedrohungen sind bekannt, die Achse des Bösen, die islamischen Terroristen, die machtgierigen Politiker. Doch die eigentlich Bösen, die kennen nur wenige. Zu diesen gehört unser Protagonist Bob Howard. Als Angehöriger der „Wäscherei“, einer Unterabteilung des englischen Geheimdienstes MI 6, ist es seine Aufgabe, sich um die Rechner der Abteilung zu kümmern. Und das ist eine überaus wichtige Aufgabe, denn mit Hilfe der PCs erst ist die Beschwörung von „ES“, früher unter dem Begriff „Dämonen“ bekannt, erst möglich. Die „Wäscherei“ kümmert sich darum, dass kein Unbefugter Magie beschwört, und die Erde den Großen Alten oder anderem Höllengezücht ausliefert. Als Spezialisten für okkulte Phänomene, so die offizielle Bezeichnung der Agenten, kämpfen diese nicht nur gegen das Böse an sich, sondern auch mit der Bürokratie und den internen Seilschaften.

Bob hat das langweilige Dasein satt. Als man ihm anbietet, eine Wissenschaftlerin aus den USA sicher ins Königreich zu geleiten, ahnt er noch nicht, dass das Schicksal der Welt auf seinen schmalen Schultern ruhen wird. Fundamentaistische Terroristen, eine verschollene SS-Abteilung und ein Mond mit den Antlitz des Führers höchstselbst stellen sich ihm in den Weg - später ist Bob ein gefeierter Held, doch auch am Ende seiner Nerven...


Charles Stross hat sich mit seinen Hard-SF-Romanen „Singularität“, „Supernova“ und „Accelerando“ eine treue Fangemeinde geschaffen. Um so überraschter war ich von diesem ersten Roman um den kauzigen Agenten Bob Howard. In einem herzerfrischend schnottrigen Ton verfasst legt der Autor uns einen Mystery-Plot vor, der Buffy und Angel das Fürchten lehren könnte.
Pointiert, mit dem Blick für die Exzesse des Bürokratismus ebenso wie den Mobbingversuchen der Karrieristen - die er beide gnadenlos und satirisch überspitzt aufgreift - gelingt es Stross, temporeich und voller Überraschungen seine Leser zu unterhalten. Lediglich die Versuche, die mathematisch basierte Magie zu erklären, ließ mich „Formel-Abstinenzler“ hilflos zurück.

Dabei vermeidet es der Autor, uns mit den gewohnte Mystery-Versatzstücken US-amerikanischer TV-Serien zu langweilen. es tauchen keine Vampire oder Werwölfe auf, statt Romantik im Kerzenschein gibt es ein schwules Agentenpaar, eine Nymphomanin, eine ständig auf der Suche nach einem besseren Partner befindliche Freundin und Bob, der in all dem Chaos um ihn herum seltsamerweise die Ruhe behält.
Bob, das ist der Normalste in einer Welt, die ganz eindeutig verrückt ist, die aufgrund ihrer Mission ständig am Rande des Abgrunds schwebt. In Details erinnert dies ansatzweise ein wenig an Mr. Bean, liest sich aber auf jeden Fall - insbesondere durch die gelungene Über-Zeichnung der Personen - vergnüglich und kurzweilig, und hält selbst für erfahrene Mystery-Kenner so manche Überraschung bereit. Noch zu erwähnen, dass das Buch neben dem Roman auch noch eine Novelle um und mit Bob für den Käufer bereit hält – viel amüsantes Lesevergnügen fürs Geld also.

hinzugefügt: July 7th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
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