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Roberts, Adam: Sternensturm (Buch)

Adam Roberts
Sternensturm
(Polystom, 2003)
Übersetzung: Ursula Kiausch
Titelbild: Stephan Martiniere
Heyne, 2007, Taschenbuch, 446 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-453-52290-9

Von Ulrich Blode

Es ist eine merkwürdige Himmelsmechanik, die den Leser in „Sternensturm“ erwartet, weil sie gänzlich anders ist, als unser Sonnensystem. Zwischen den Welten herrscht kein Vakuum, sondern überall gibt es Luft zum Atmen. Dazwischen kreuzen kleine und große Flugzeuge oder andere Himmelsschiffe umher sowie die merkwürdigen Himmelswale, Geschöpfe, die sich nie nahe an die Planeten heranwagen. Anstelle des nuklearen Feuers unseres Gestirns, findet sich eine korrodierende Metallkugel. Held von Adam Roberts’ Geschichte ist der junge Aristokrat Polystom. Er herrscht über eine ganze Welt, aber seine Bediensteten und die Verwaltung kümmern sich um alles. Er selber muss nicht viel dazu beitragen. Als endlich die Zeit zum Heiraten kommt, fällt seine Wahl auf Beeswing, die aber zu sehr die Freiheit liebt und in der Ehe den Wünschen und Befehlen Polystoms nicht folgen will, so dass sie umkommt. Polystom ist rastlos und beschließt nach dem gewaltvollen Tod seines Onkels Kleonikles, diesem nachzueifern. Auf der Schlammwelt gibt es einen Aufstand und Polystom will mit einer kleinen Gruppe sich an der Niederschlagung beteiligen. Zu seiner Überraschung muss er erfahren, dass auf der Schlammwelt nicht nur um die Freiheit gekämpft wird. Auch ein gigantischer Computer ist Streitobjekt, und der simuliert andere Welten, oder ist am Ende Polystoms Universum nur eine Täuschung?


Adam Roberts erfindet mit „Polystom“ eine faszinierende Geschichte und bringt faszinierende, zum Teil bekannte Ideen ein, wie die Himmelswale oder das seltsame Sexualverhalten von Polystoms Onkel Kleonikles. Die Figuren haben merkwürdige Eigenschaften, sie haben Ecken und Kanten. Wirklich interessant ist das vorgestellte Universum, das ein „luftiger“ Weltenraum ist und somit viel einfacher befahrbar, als das Vakuum des Einsteinraums. Bereits das erste Kapitel zeugt von Roberts’ Leichtigkeit, das Phantastische zu erzählen.

Leider bringt er am Ende den Gedanken ein, dass alles vielleicht nur simuliert ist, und in einem Anhang stellt er eine Gegenargumentation auf. Das geschieht dann in Monologen, bei denen sich die Frage stellt, ob Roberts sich verrennt und aus den Handlungselementen ein schlüssigeres Ende hätte schreiben sollen. Die von ihm aufgeworfenen philosophischen Fragen mag er nämlich nicht in die Handlung einzubeziehen. Es ist wie ein Traum, den Adam Roberts hatte, und den er jetzt zu erklären versucht.

Spaß gemacht hat der Roman dennoch und mit „Sternensturm“ ist ihm eine unterhaltsame Geschichte gelungen.

hinzugefügt: July 4th 2007
Tester: Ulrich Blode
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