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Reynolds, Alastair: Die Arche (Buch)

Alastair Reynolds
Die Arche
(Redemption Ark, 2002)
Übersetzung: Irene Holicki
Titelbild: Chris Moore
Heyne Verlag, 2007, Taschenbuch, 894 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-453-52288-6

Von Erik Schreiber

In der fernen Zukunft hat sich die Menschheit über viele Sonnensysteme und noch mehr Planeten ausgebreitet. Das Weltall ist nicht mehr so feindlich, wie es der erdgebundene Mensch immer empfand. Er konnte gute Möglichkeiten finden, um sich weiter zu entwickeln. Die Menschen sind jedoch nicht allein im Universum. Nun ja, vielleicht doch. Alle anderen Lebewesen, die jemals zu den Sternen flogen, sind ausgestorben. Ein gewaltiger Krieg tobte in der Milchstraße zwischen den intelligenten Lebewesen. Die Zivilisationen, die sich im „Morgenkrieg“ gegenseitig auslöschten, starben aus. Übrig blieben die „Unterdrücker“.

In der Nähe der von Menschen besiedelten Welten bestehen Horchposten der sogenannten „Unterdrücker“. Die Unterdrücker sind eine mächtige Rasse von Maschinenwesen, die nach biologischem, vernunftbegabten Leben suchen. Finden sie dieses nichtwerte Leben, folgen sie ihrer eigenen Programmierung und versuchen, das biologische Leben auszulöschen. Ihre Aufseherrolle besagt, keine Wesen, die die interstellare Weltraumfahrt betreiben, länger als nötig leben zu lassen. Eines ihrer ersten Ziele ist der Planet Resurgam. Auf Resurgam lebten früher die vogelähnlichen „Amarantin“, nun wird er von den Menschen besiedelt, deren Regierung sich jedoch weigert, einer Räumung des Planeten zuzustimmen. Damit ist der Planet wehrlos den „Unterdrückern“ ausgeliefert. Lediglich der Raumer „Sehnsucht nach Unendlichkeit“ könnte mit seinen Weltraumgeschützen einen gewissen Schutz bieten. Aber das Raumschiff lebt in fortschreitender Nutzgemeinschaft mit seinem von der „Schmelzseuche“ befallenen Captain.

Das Universum strotzt nur so von Leben; wenngleich alles Leben von den Menschen abstammt, aber nicht unbedingt als solches mehr zu erkennen ist. Da gibt es unter anderem die „Ultras“, die mit ihren kilometerlangen Raumschiffen durch die Sternenwelten reisen und Handel treiben oder auch die „Demarchisten“, die mit der Stadt Chasm City eine Art politisches Polit-Utopia erschufen. Gerade jetzt versucht sich die Stadt von einer Seuche zu erholen, die „Schmelzseuche“ genannt wird. Alles was auf Nano-Technik fußt wurde zerstört, verändert und im wahrsten Sinn des Wortes zusammengeschmolzen.

Eine weitere Gruppe der Menschheit, die technisch hochentwickelten „Synthetiker“, erkennen die Gefahr durch die Maschinenwesen, „Wölfe genannt, mit denen eines ihrer Erkundungsraumschiffe Bekanntschaft schloss. Die „Synthetiker“, mit den Fähigkeiten von Gedankenübertragung und Gedankenverschmelzung ausgestattet, erkennen in welch große Gefahr sie schweben und handeln sofort. Sie beschließen, ihre Heimat zu verlassen um der Bedrohung durch Flucht zu entgehen. Aber nicht alle wollen sich einfach still und leise aus dem Sternenstaub machen. Der alte Krieger Clavain will den Rest der Menschheit nicht ungewarnt zurücklassen. Er begibt sich in das System Delta Pavonis zur dort wartenden „Sehnsucht nach Unendlichkeit“. Der Krieger Clavain hofft, mit den sogenannten Höllengeschützen den „Unterdrückern“ entgegentreten zu können. Aber Clavain ist nicht der Einzige, der Pläne mit diesem Waffenarsenal hat. Das „Allerheiligste“, ein geheimes „Synthetiker“-Komitee entsendet ein eigenes Schiff auf der Suche nach Clavain und dem Raumschiff „Sehnsucht nach Unendlichkeit“.


Das vorliegende Buch ist der dritte Teil nach „Unendlichkeit“ und „Chasm City“ des erfolgreichen britischen Autoren Alastair Reynolds. Während man den ersten Roman durchaus gelesen haben sollte, ist der zweite Roman nicht zwingend notwendig, um der Geschichte folgen zu können. Mit seinen „Synthetiker“n beleuchtet er dabei ein sehr interessantes Volk. Mit Hilfe von Neuralimplantaten rüsteten sich diese Menschengruppe auf mit zusätzlichen gentechnischen Veränderungen. Dadurch wurden die „Synthetike“r zu hervorragenden Techniker und sehen sich mehr als ein Gemeinschaftswesen innerhalb eines sogenannten Schwarms, denn als Einzelwesen. Die handelnden Personen sind eigenwillig, aber sympathisch beschrieben. Die tragenden Persönlichkeiten wirklichkeitsnaher, glaubwürdiger Zukunftsaussicht ab. Eine schnelle Erzählung mit viel Abwechslung und eine verzwicket Handlung.

Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung etwas gegen den Strom schwimme. Viele Kollegen, die Bücher besprechen werden entweder auf die britische Originalausgabe verweisen oder darauf, dass man doch mehr aus dem ersten Buch wissen sollte, um dieses Buch zu lesen. Wer sich dennoch auf dieses Wagnis einlässt, wird trotzdem nicht enttäuscht werden. Die handelnden Personen dieses Romans sind durchaus bereits aus den vorhergehenden Romanen bekannt. Dabei führt Alastair Reynold auch neue Personen ein, die in eine wichtige, tragende Handlung spielen.
Andererseits ist die „Romeo- und Julia“-Geschichte mit dem Volkshelden von Resurgam nicht wirklich gelungen.

Der vorliegende Roman ist das, was ich mir unter guter Space-Opera vorstelle. Gut erklärte physikalische Hintergründe wechseln sich mit sozialpolitischen Hintergründen und spannender Handlung ab.

Was nicht so sehr gefällt ist der Cliffhanger am Ende des Romans, und dass man so lange auf den Nachfolgeband warten muss. Zum anderen gefiel mir nicht, dass man auf einen großen Schluss hingeführt wird, der aber dann doch nicht wie erwartet stattfindet.
Trotzdem ist es ein spannender Roman den uns der Autor vorlegt. Seine Wissenschaft dient tatsächlich dazu, ein Universum zu gestalten und nicht nur vollzustellen.

hinzugefügt: July 2nd 2007
Tester: Erik Schreiber
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