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Beese, Klaus: Der Mutabor (Buch)

Klaus Beese
Der Mutator
Projekte-Verlag, 2007, Paperback, 264 Seiten, 14,50 EUR, ISBN 978-3-86634-247-7

Von Christel Scheja

Neben seinen vier Romanen scheint Klaus Beese auch sehr fleißig im Verfassen von Kurzgeschichten gewesen zu sein. Nach „Sexfalle oder Gehirnfabrik” erscheint mit „Der Mutator” eine weitere Sammlung seiner phantastisch-utopischen Kurzgeschichten.


In den insgesamt 22 Erzählungen wirft er vor allem einen Blick in die nahe Zukunft, denn seine Erzählungen gehen von unserer heutigen Gesellschaft aus und spekulieren mit Techniken, in denen es die Forschung bereits sehr weit gebracht hat.
So soll „Der neue Mensch” durch Gehirnwäsche und Gen-Manipulation zum perfekten Vertreter einer neuen Gattung werden, aber seine nicht so gelungenen Vorgänger beweisen, dass den überlebensfähigen Menschen etwas ganz anderes ausmacht.
Mit den Genen spielt auch ein chinesischer Forscher, der nicht damit rechnet, dass seine Frau eine der ersten Versuchskaninchen des „Re-Aging”-Programmes ist.
„Das Männerhaus” muss eingreifen, wenn die Gleichberechtigungspolitik der Regierungen in das genaue Gegenteil umschlägt und ‚man(n)’ sich nur noch vorzusehen hat in dem, was er denkt oder gar sagt...
„Der Mutator” schließlich ist die Hauptattraktion des neuen Kinderspielplatzes von Wolkenburg, den nur Personen über 16 ohne Begleitung betreten dürfen. Warum wird bald klar, denn das Gerät versetzt die Kinder in eine Traumwelt, in der sie alles sein können, was sie nur wollen. Aber das Gerät hat auch einen Haken, ist es doch nicht ganz irdischen Ursprungs.
Und wie immer erweist sich eine Anzeige in der Zeitung als Falle, denn „Die Gilde” sucht alles andere als Meister. Sie hat sehr persönliche Eigeninteressen, die sie auf Kosten ihrer Opfer auslebt.


Dies sind nur einige der Geschichten, die sich teils mit gesellschaftlichen, vor allem aber mit wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen und Strömungen beschäftigen. Interessant ist, dass bei Klaus Beese immer der Mensch im Vordergrund steht, nicht die Sache selbst. Wie reagieren Menschen auf die Veränderungen, was geschieht mit ihnen, wenn ihre Schöpfungen sich selbständig machen?

Ein Teil der Geschichten hat zwar interessante Ansätze, aber diesmal fehlt den Erzählungen etwas. Sie wirken lustlos, routiniert abgespult, aber nicht wirklich mit Herz und Seele erzählt. Dementsprechend mangelt es sehr oft an Spannung, und die Auflösungen der Storys wirken eher inhaltsleer.
Dazu wird man den Eindruck nicht los, dass einige Erzählungen schon sehr alt sind, da sie stellenweise etwas altbacken und überholt wirken. Das merkt man weniger am Setting als am Weltverständnis der Figuren.

Die Storysammlung hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck. Nur wenige Geschichten, wie „Der neue Mensch” oder „Der Mutator”, wissen wirklich zu fesseln, der Rest wirkt stellenweise unausgegoren, und mitunter käut der Autor alte Klischees wieder.
Wer aber eher ruhige SF-Storys mag, die sich nahe an der Gegenwart bewegen, wird für sich sicherlich die eine oder andere Perle finden.

hinzugefügt: June 29th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Projekte Verlag
Hits: 2406
Sprache: german

  

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