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Banzi, Norma: Deidalus (E-Book)

Norma Banzi
Deidalus
Edition Banzini-Hefte, Band 3
Titelbild: Marlene Ziegler
Banzini-Verlag, 2007, E-Book, 76 Seiten, 5,00 EUR

Von Christel Scheja

Es ist nun einmal so, dass erotische Romane Menschen seit jeher faszinieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun Liebe und Romantik im Vordergrund stehen und weniger der körperliche Aspekt oder aber die Sexualität eine Hauptrolle spielt. Durch die Vielfalt der Texte hat man je nach seinem Geschmack die freie Auswahl. Und gerade wenn die Beschreibungen ein wenig offenherziger werden sollen oder auch ungewöhnliche Spielarten der Liebe angesprochen werden, kommen Kleinverlage zum Zug.

Auch Norma Banzis dritter Roman aus ihrem selbst erfundenen Universum, in dem Leidenschaft und Sexualität kein Tabuthema sind, sondern in den meisten Gesellschaften offen ausgelebt werden, nimmt kein Blatt vor den Mund. Der Roman „Deidalos” ist allerdings bisher nur als E-Book erhältlich.


„Deidalos” spielt in erster Linie in einem Camp der Terraformer, die sich gerade wieder einmal daran machen, einen kargen und tristen Planeten im Auftrag einer Regierung oder einer Firma für Menschen und andere Wesen bewohnbar zu gestalten.
Der Alltag der Männer ist wie ihr Job nicht gerade abwechslungsreich - und interessante Unterhaltung ist wie weibliche Gesellschaft eher rar gesät, wenn man nicht gerade seinen eigenen Partner mitbringt. Zwar gibt es unter den Kollegen auch einige Frauen, aber die sind nicht weniger rau wie die harten Burschen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die partnerlosen Männer sich irgendwann füreinander interessieren und auch offen darüber reden. So wie Mike, der seinen delairanischen Ehemann und den Rest der Familiengruppe vermisst.
In Ben findet er zumindest kurzfristig jemanden, der wie er seine Lust abbauen möchte, obwohl dieser eigentlich mit dem Techniker Curtis liiert ist. So sucht sich auch dieser Abwechslung und findet sie in dem jungen und unerfahrenen Pierre. Ein munterer Partnerwechsel beginnt.


„Deidalos” erzählt weniger von den Abenteuern der Terraformer sondern mehr von den Beziehungen, die sich nach und nach zwischen den isolierten Männern entwickeln, obwohl Homosexualität eigentlich nicht die Regel und viele der Arbeiter eher heterosexuell orientiert sind.
Norma Banzi geht dabei mit dem Thema Männerliebe sehr ungezwungen um. Sie zeigt bei der Schilderung der verschiedenen sexuellen Praktiken keine Scheu, vernachlässigt dabei aber auch die Emotionen ihrer Helden nicht.
Das macht „Deidalus” eher zu einem ruhigen Roman, in dem es vor allem um das Zwischenmenschliche geht - Eifersüchteleien kommen ebenso vor wie das Klarwerden über die eigenen Gefühle. Während jemand wie Mike Sex mit einem Mann wie die Luft zum Atmen braucht, muss der junge Pierre erst noch erkennen, wie weit er bereit ist zu gehen, und was er eigentlich will.
Das und die vielen wechselnden Beziehungen macht „Deidalus” zu einem klassischen homoerotischen Roman, der alles bietet, was man sich nur wünscht - explizite Beschreibungen des Aktes ebenso, wie die Gefühle der Helden, die sich aufeinander zu, aber auch wieder von einander weg entwickeln.

hinzugefügt: June 17th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Banzini Verlag
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