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Foster, Alan Dean: Beutejagd (Buch)

Alan Dean Foster
Beutejagd
(The Candle of Distant Earth, 2006)
Ins Deutsche übertragen von Axel Franken
Bastei-Lübbe Verlag. 2007, Taschenbuch, 352 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-404-24359-4

Von Gunther Barnewald

Nach „Safari“ und „Kriegsrat“ ist der vorliegende Roman der Abschlussband um Marcus Walker, den von der Erde entführten Menschen und seine beiden Alienbegleiter und den technologisch und neurologisch von den Entführern aufgerüsteten Hund George, der nun menschliche Intelligenz besitzt und reden kann.


Seitdem Markus, George und die beiden Aliens, der Tuuqualianer Braouk und die K´eremu Sque, von den Vilenjji entführt worden sind und sich befreien konnten (geschildert in „Safari“), ist viel Zeit vergangen. Nachdem man die intelligenten Niyyuu dazu bringen konnte, die vier auf der Suche nach ihren Heimatwelten zu unterstützen (geschildert in „Kriegsrat“), ist man losgeflogen einen Planeten zu suchen, der bereits einmal mit den Tuuqualianern Kontakt hatte. Hier wird man schnell fündig. Die Hyfft, eine äußerst pazifistisch eingestellte Rasse, wissen tatsächlich, wo die Heimat der Tuuqualianer liegt. Nur leider leiden die friedliebenden Aliens selbst daran, dass sie in bestimmten Zeiträumen von weniger friedlichen Aliens, den Iollth, überfallen werden.
Marcus und die anderen drei, unterstützt von den drei begleitenden Raumschiffen der Niyyuu, entschließen sich, die Hyfft zu unterstützen und mit ihnen gegen ihre Feinde zu kämpfen, die auch prompt erscheinen.
Dieser Kampf verläuft viel erfolgreicher und schneller, als Marcus zu hoffen wagt. Bald kennt man nicht nur die Koordinaten von Braouks Heimat, sondern hat auch noch einige Schiffe der Iollth im Schlepp, die sich den Siegern unterworfen haben und ihnen nun treu folgen.
Alles könnte so schön sein, wäre da nicht der hartnäckige Entführer Pret-Klop von den Vilenjji, der es scheinbar nicht auf sich sitzen lassen kann, dass ihm dereinst Walker und die anderen entkamen. Uns so stellt er den Heimatsuchenden eine perfide Falle...


Der Abschlussband von Fosters Trilogie um Marcus Walker ist mit Abstand der beste Teil der Serie. Hier gelingt es Foster nicht nur den Spannungsbogen über die ganzen 350 Seiten mühelos aufrecht zu erhalten, er schildert auch ein buntes und abwechslungsreiches Reiseabenteuer, vergleichbar in Spannung und Qualität mit seinem wunderbaren „Homanx“-Roman „Die Reise zur Stadt der Toten“.
Um so bedauerlicher, dass der Auftaktband der Trilogie nur mäßig spannend und unterhaltsam geraten war und der zweite Teil sogar langweilig. Denn „Beutejagd“ zeigt den Autor als brillanten Schilderer fremder Kulturen und Denkweisen, als überzeugenden und packenden Erzähler, der den Leser durch exotische Landschaften und vermittels der glaubhaften Schilderung fremdartiger Lebewesen zu fesseln weiß.
Vor allem die kurze Sequenz auf Braouks Heimatwelt macht deutlich, dass Foster immer dann am Überzeugendsten ist, wenn er ganz in die Atmosphäre eines exotischen Planeten eintaucht und dem Leser das Gefühl gibt, mit dem Protagonisten dort zu weilen.

Nahm sich der Autor in „Kriegsrat“ noch viel zu viel Zeit, um die auf Dauer drögen Einzelheiten der ritualisierten Kampfkultur der Niyyuu zu schildern und machte den Fehler, die Handlung völlig einschlafen zu lassen, unterläuft Foster dieser Fehler diesmal nicht, obwohl der Leser zu Beginn bereits wieder fürchten muss, dass die Geschichte zu lange auf der Heimatwelt der Hyfft verweilt.
Zum Glück vermeidet der Autor gekonnt die Auswalzung dieses Handlungsstrangs, lässt die eigentliche Suche diesmal nicht aus den Augen und hält so gekonnt Balance zwischen der eigentlichen Queste und dem Entdecken und Verweilen an exotischen Orten.

Als Einzelroman wäre „Beutejagd“, trotz des etwas verschenkten weil unglaubwürdigen Endes, ein wahrhaft wunderbarer SF-Abenteuerroman, den man bedenkenlos empfehlen könnte. Doch leider ist das vorliegende Buch auch Abschlussband einer Trilogie, die in ihrer Gesamtkonzeption wenig überzeugt. Vor allem der überlange und wenig unterhaltsame zweite Band trübt den ansonsten recht passablen Eindruck erheblich, während der erste Band trotz deutlicher Schwächen einigermaßen unterhaltsam war.
Schade für „Beutejagd“, denn die beiden ersten Bände der Trilogie ziehen diesen Roman deutlich nach unten. Wer aber nicht zu viel erwartet von der ganzen Trilogie (vor allem kein Niveau wie in Fosters brillanten „Homanx“-Werken), dem kann sie durchaus empfohlen werden, eingedenk der Tatsache, dass vor allem der Abschlussband die Lektüre lohnt.

hinzugefügt: May 29th 2007
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Bastei-Lübbe Verlag
Hits: 2960
Sprache:

  

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