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Feige, Marcel: Macht der Toten - Inferno-Trilogie 3 (Buch)

Marcel Feige
Macht der Toten
Inferno Trilogie Band 3
Titelillustration F. Fiedler
Festa Verlag, 2007, Hardcover, 192 Seiten, 11.90 EUR, ISBN 978-3-86552-036-4

Von Carsten Kuhr

Die deutsche Hauptstadt wird von einem eisigen Schneesturm heimgesucht. In den Schneemassen verborgen regt sich das Böse im Auftrag der katholischen Kirche. Wer hätte das gedacht, Geistliche die im Auftrag des Offiziums morden, eine Familie, die seit Generationen von der Kirche verfolgt wird?
Philip, der junge Fotograph, dessen Leben in den letzten Tagen aus den Fugen geriet, muss erkennen, dass er das gejagte Wild ist. Ausgerechnet er, der sein Leben dem Vergnügen, der Techno-Musik und dem Sex gewidmet hat soll dazu bestimmt sein, die Welt vor dem drohenden Untergang zu retten? Verständlich, dass die konservative Kirche einen neuen Messias außerhalb ihrer Kontrolle mit aller Kraft zu vermeiden trachtet. Doch kann Philip seinen Häschern entkommen, kann er die Seelen der Toten wirklich befreien und den Weltuntergang verhindern - und will er das überhaupt?
Am Flughafen Schönefeld kommt es zum letzten Aufeinandertreffen der Kontrahenten mit Philip, dessen Schwester und den Toten in der Hauptrolle...


Die so fulminant gestartete Trilogie geht in ihre letzte Runde. Ein schmales Büchlein ist es diesmal geworden, in dem die losen Enden verknüpft, die Geheimnisse enträtselt und die Handlung um Philip zu einem Ende gebracht werden. Das wirkte auf mich ein wenig gehetzt, so als habe der Autor seinen Plot in aller Eile beenden wollen. Die offenen Enden wurden zwar in sich logisch verknüpft, die Rätsel um die Vatikanische Geheimgesellschaft und deren Motive gelüftet, allein es kam diesmal keine wirkliche Spannung auf.

Gerade das, was die ersten beiden Romane auszeichnete, die Intensität der Handlung, das Hereinziehen des Lesers in dieselbe, die Faszination, die der gebeutelte Philip in einem kalt wirkenden Berlin ausstrahlte, das alles fehlt diesmal gänzlich. Ich blieb seltsam losgelöst vom Geschehen, fürchtete nicht um meinen Protagonisten, sondern blieb fast schon ein unterkühlter, außen stehender Beobachter.

So ließ das Gebotene das Tempo, die packenden Beschreibungen des Molochs Berlin und des Techno-Anhängers Philip mit dessen Verwurzelung in der entsprechenden Szene vermissen.
Auch der Part der Vatikanverschwörung wird eher nebenbei abgehandelt, und bietet keine wirklich spannende Auflösung. Wo bleibt die kritische Reflektion über die Institution Kirche? Wo die deutliche Stellungnahme zu den durchaus realistisch wirkenden Methoden, derer sich die feinen Herren in ihren Soutanen bedienen? Gerade an dieser Stelle ging Marcel Feige zu schnell über die aufgeworfenen Fragen hinweg, ließ eine deutlichere Ausarbeitung des entsprechenden Handlungsstrangs vermissen.

Ein Werkstattbericht, ein Interview und eine Leseprobe runden das dünne Bändchen dann ab.

Insgesamt gesehen leider ein etwas enttäuschender Schluss einer Reihe, die voller Elan gestartet war.

hinzugefügt: May 8th 2007
Tester: Carsten Kuhr
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