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Das schwarze Auge 94: Der Hofmagier, Kathrin Ludwig & Mark Wachholz (Buch)

Das schwarze Auge 94
Kathrin Ludwig & Mark Wachholz
Der Hofmagier
Titelbild von Kathrin Ludwig
Karte von Ralph Hlawatsch
Fantasy Productions, 2006, Taschenbuch, 300 Seiten, 9,00 EUR, ISBN 978-3-89064-476-9

Von Christel Scheja

Seit dem Jahr 1995 gibt es bereits die Reihe mit Romanen, die in der Welt des Rollenspiels „Das Schwarze Auge“ spielen. Erschien sie zunächst noch im Heyne Verlag, übernahm der Lizenzgeber Fantasy-Productions schließlich selber die Herausgabe der Serie. Die einzelnen Romane und Anthologien sind weitestgehend unabhängig voneinander, nur wenige hängen als Doppelromane oder Trilogien zusammen.
Gemeinsam ist ihnen allen jedoch, dass sie Aventurien, die Welt „Des schwarzen Auges“ mit Leben erfüllen wollen, sei es durch die Schilderung von Abenteuern in einem bestimmten Landstrich, die Land und Leute genauer darstellen, die ausführliche Beschreibungen von historischen Ereignissen oder Geschehnissen am Rande der aktuellen Kampagnen.
Anders als bei amerikanischen Rollenspiel-Romanen sind die Autoren der Reihe weitestgehend Mitarbeiter des Rollenspiels oder Fans, deren Romanideen vom Lektorat bewilligt wurden. Auch steht hier nicht die möglichst regeltreue Darstellung im Vordergrund, es ist wichtiger, dem Leser das Leben auf Aventurien atmosphärisch nahe zu bringen.
Kathrin Ludwig und Mark Wachholz widmen sich in ihrem Roman „Der Hofmagier“ deshalb einer Zeit, die zwar bereits zwei Generationen zurück liegt, die aventurische Geschichte aber bis heute überschattet.

Der gerade erst nach einem Putsch zum Kaiser aufgestiegene Reto holt einen ebenso ehrgeizigen wie auch begabten Weißmagier an seinen Hof: Gaius Cordovan Eslam Galotta, der als Magierphilosoph vorausschauender und fantasievoller ist als viele seiner engstirnigen und traditionellen Kollegen. Der zunächst eher unwillige Zauberer und Gelehrte ist bald schon von der Willenskraft und Entschlossenheit des Kaisers fasziniert und schwört diesem die Treue.
In den folgenden Jahren geht er zwar oft genug eigene Wege, lernt sich aber auch am Hofe zurecht- und Freunde zu finden. Nur mit dem verweichlichten Kronprinzen Hal wird er nicht warm; statt Loyalität empfindet er nur Verachtung. Ganz anders sieht es mit dessen Braut Alara Paligan aus, die ihn mehr als geschickt um den Finger wickelt.
Seine größte Aufmerksamkeit ist jedoch der Entwicklung von Beherrschungszaubern und Waffen gewidmet, durch die es Reto endlich gelingen könnte, die Insel Maraskan zu erobern, weil deren Bewohner sich bisher erfolgreich der Besetzung und Unterjochung widersetzt haben.
Im Rahmen seiner Feldforschung begibt er sich auch in den Reichsforst und erhofft sich von den dort lebenden Elfen und ihrer natürlichen Magie neue Erkenntnisse. Doch das Unternehmen wird zu einem Desaster und stellt auch Moral und Gewissen des jungen Weißmagiers auf die Probe.
Denn was niemand ahnt, ist, dass er nicht nur seit seiner Jugend um eine düstere Prophezeiung zu seiner Person weiß, die auch ganz Aventurien erschüttern könnte, sondern sich auch den Zorn einer nachtragenden Erzmagierin zugezogen hat, die seine Ablehnung ihres damaligen sehr lukrativen Angebotes nicht vergessen kann...


Kathrin Ludwig und Mark Wachholz erzählen spannend und unterhaltsam von den Erlebnissen ihres Helden, der von einem verschrobenen Einzelgänger zu einem der bedeutsamsten Personen des mächtigsten Reiches auf Aventurien aufsteigt.
Dabei gelingt es ihnen durch die abwechslungsreiche Handlung und die lebendig geschilderten Figuren sehr gut, auch diejenigen Leser bei der Stange zu halten, die sich nicht sonderlich oder gar nicht mit dem Rollenspiel und seiner Geschichte auskennen. Innerhalb der Erzählung werden genau die Informationen vermittelt, die man für das Verständnis benötigt.
„Der Hofmagier“ wird dadurch vielleicht nicht zu einem herausragenden, aber dennoch sehr kurzweiligen Roman der Reihe.
Interessanter ist der Roman allerdings für die Fans und Spieler des „Schwarzen Auges“, die genau wissen, mit wem sie es zu tun haben. Für sie sind Kaiser Reto, Prinz Hal, Prinzessin Alara oder Answin von Rabenmund und Helme Haffax schillernde Figuren der aventurischen Geschichte. Nicht zuletzt hat G. C. E. Galotta bis in die aktuellen Kampagnen seine Spuren hinterlassen – als einer der gefährlichsten Bösewichte der jüngeren Zeit. Wie er sich dazu entwickeln konnte, ist das Thema des Romans, der in „Der Feuertänzer“ fortgesetzt wird.

Insgesamt ist „Der Hofmagier“ ein solide geschriebener, spannender Fantasy-Roman, der zwar auch Nicht-Kenner des Rollenspiels unterhalten kann, aber seinen wirklichen Zauber erst entfaltet, wenn man selbst begeisterter Spieler oder Fan von „Das Schwarzen Auge“ ist.

hinzugefügt: April 18th 2007
Tester: Christel Scheja
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