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Marvel Exklusiv 63: X-Men – Tödliches Erwachen (Comic)

Marvel Exklusiv 63: X-Men – Tödliches Erwachen
Ed Brubaker, Trevor Hairsine, Pete Woods u. a.
(X-Men: Deadly Genesis 1 – 6, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Marc Silvestri
Panini, Marvel Deutschland, 2006, Hardcover und Paperback, 196 Seiten, 30,00 EUR bzw. 19,95 EUR

Von Irene Salzmann

Durch ihre Manipulationen an der Realität hat die Scarlet Witch auch für die X-Men viele Veränderungen gebracht: Professor Xavier ist verschwunden, und Cyclops und Emma Frost leiten das Institut. Über das Anwesen wacht ein Sentinel. Plötzlich werden alle von Albträumen geplagt, die Ängste aus ihrer Vergangenheit auferstehen lassen. Für die X-Men ist klar, dass hier etwas nicht stimmt.
Banshee begibt sich nach Muir Island, um in den Laboratorien seiner verstorbenen Liebe Moira MacTaggert nach Hinweisen zu suchen. Tatsächlich stößt er auf etwas Brisantes, doch bevor er das Institut erreicht, kollidiert ein den X-Men gestohlener Black Bird mit einer Passagiermaschine, und Banshee findet den Tod, als er das Schlimmste zu verhüten versucht. Trotz ihrer Trauer müssen sich seine Freunde um ihr Problem kümmern und bergen, was von den Aufzeichnungen noch übrig ist. Schon das Wenige, das sie erfahren, ist schockierend.
Unterdessen folgen Cyclops und Phoenix einer Spur, die sie direkt in die Arme ihres Gegners führt. Nicht nur will dieser die X-Men mit einer schmerzlichen Wahrheit konfrontieren, er wünscht auch Rache an Professor Xavier. Es besteht kein Zweifel, dass der ehemalige Anführer der Mutanten sein Versteck verlassen wird, wenn er weiß, dass sich seine Schüler in Lebensgefahr befinden – wegen seines Fehlers! Doch kann der Professor den X-Men noch helfen? Längst ist er nicht mehr der, der er einst war…


In der langjährigen Geschichte der X-Men gibt es viele Lücken, die erlauben, dass die Autoren mit neuen Storys ergänzen oder hier die Ursachen anlegen für spätere/aktuelle Entwicklungen. Dies passiert auch in dieser abgeschlossenen Mini-Serie.

Die Fans kennen natürlich die Geschehnisse, die dazu führten, dass das alte X-Men-Team durch eine internationale Gruppe junger Erwachsener ersetzt wurde (siehe „Giant Sized X-Men 1“). Was wäre, wenn sich das dramatische Geschehen ganz anders abgespielt hätte, wenn die neuen X-Men gar nicht die ersten Helfer gewesen wären und es tragische Verluste gegeben hätte? Bloß, warum kann sich dann keiner daran erinnern? Welche Schuld hat Professor Xavier auf sich geladen?

Der Autor Ed Brubaker greift tief in die Drama-Kiste, um einige schockierende Details aus der Vergangenheit des Professors und der Summers-Familie zu enthüllen. So skrupellos hat man Charles Xavier selten erlebt, war er es doch immer, der andere Telepathen, allen voran Emma Frost, stets davon abhielt, ihre Gaben zu missbrauchen und andere tiefer gehend zu manipulieren. Der viel zitierte Spruch ‚der Zweck heiligt die Mittel’ fand Anwendung, und nun müssen Xavier und die X-Men die Konsequenzen tragen.

Cyclops und Havoc erleben eine große Überraschung. Da der Story-Arc ein offenes Ende hat, darf man davon ausgehen, dass man Kid Vulcan nicht zum letzten Mal gesehen hat, zumal er jemanden in der Obhut der X-Men zurücklässt. Abgesehen davon, müssen die Mutanten mit dem Tod eines ihrer langjährigen Mitglieder und dem von Unbekannten fertig werden. Banshee hatte schon lange kaum noch Handlungsanteile, so dass die Wahl zwangsläufig auf ihn fiel, als ein Opfer gesucht wurde, um zu verdeutlichen, wie skrupellos der Feind agiert.

Eine kleine Hommage an Marvel Girl alias Jean Grey findet sich in den Kostümen von Petra und Phoenix, die die Farben ihrer verstorbenen Gefährtin tragen. Phoenix bzw. Rachel Summers ist die Tochter von Scott und Jean aus einer anderen Realität, die einst Mitglied des britischen Superheldenteams Excalibur war, nachdem sie kurz bei den New Mutants und den X-Men ein Gastspiel gab. Durch die drastischen Neuerungen kann sich auch an dieser Geschichte manches ändern – und Jean kam wie der Phönix aus der Asche schon mehr als nur einmal von den Toten zurück.

Die Geschichte der unbekannten Superhelden wird im Anschluss an die Haupthandlung erzählt und zeichnerisch von Peter Woods nicht gar so gefällig umgesetzt, so dass der Kontrast zu Trevor Hairsine augenscheinlich ist. Die Origin-Storys wirken cartoonhaft gegenüber dem idealistisch-realischen Sechsteiler, doch freut man sich auch über diese, da sie einem die Gelegenheit geben, mehr über Charaktere zu erfahren, die gar keine wirkliche Chance hatten.


„X-Men - Tödliches Erwachen“ ist eine spannende und tragische Erzählung, deren ganzen Konsequenzen längst noch nicht ersichtlich sind. Inwieweit diese sich auf die kontinuierliche Handlung der „X-Men“-Serien auswirken werden, bleibt abzuwarten.

Positiv ist, dass den Lesern mit diesem Band ein abgeschlossenes und ansprechend gezeichnetes Abenteuer geboten wird, für das man keine Vorkenntnisse mitbringen muss – auch wenn es sich natürlich empfiehlt, mit den X-Men vertraut zu sein -, so dass man auch als Gelegenheitsleser kein Problem hat, den Geschehnissen zu folgen. Für die treuen Fans bedeutet das Paperback ein weiteres Mosaiksteinchen im großen Bild der X-Men, das sich kein Sammler wird entgehen lassen wollen.

hinzugefügt: April 3rd 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini Comics
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