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Nassise, Joseph: Der Ketzer - Die Chroniken der Templer 1 (Buch)

Joseph Nassise
Der Ketzer
Die Chroniken der Templer Band 1
(Heretic)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Karlheinz Dürr
Knaur Verlag, 2007, Taschenbuch, 332 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3- 426-63512-4

Von Carsten Kuhr

Wenn es gilt, die Drecksarbeit zu erledigen oder gewalttätige Auseinandersetzungen zu überstehen ruft die katholische Kirche den wieder erstarkten Orden der Tempelritter.. Die Templer agieren im Verborgenen, ihre Aufgabe - DEFENSOR so ihr auf den Schwertern eingravierte Leitspruch - die Menschheit vor dem Bösen der Welt, gleich ob menschlich oder übersinnlich zu beschützen.
Wenn aber die Templer selbst in der Bredouille stecken, rufen sie Cade, den Ketzer und sein Echo-Kommandoteam. Ausgestattet mit der Gabe des zweiten Gesichts, die Parapsychologen nennen es Psychometrie, ist Cade in der Lage durch Berührung von Gegenständen nicht nur einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen, sondern auch durch einen Spiegel in die jenseitige Welt zu wechseln.
Diesmal sind die Templer selbst Ziel einer heimtückischen Attacke. Ordensfestungen werden angegriffen, die Besatzungen ausnahmslos niedergemacht, ihre Friedhöfe geschändet.
Was und wer steckt hinter den Überfällen die offensichtlich mittels dunkler Magie ausgeführt wurden?
Schon bald wird klar, dass Necromanten involviert sind, und ein Verräter diese unterstützt. Widergänger versorgen die Angreifer mit Informationen, die Suche nach der Lanze des Longinos die von der Templereinheit „Custodes Veritas“, den Beschützern der Wahrheit bewacht wird, ist ihr Ziel. Wird es Cade und seinen Männern gelingen, die heimtückischen Angriffe abzuwehren?


Joseph Nassise, der derzeit der Vereinigung der Horror-Writers of America vorsteht, hat einen mitreißenden Action-Thriller verfasst.
Geschickt nutzt er die nicht erst seit Sakrileg so beliebte, weil geheimnisvolle katholische Kirche, siedelt innerhalb der nach wie vor von Geheimnissen umwobenen Kirche seine Spezialeinheit an. Was zu Beginn ein wenig an Matthew Reilly erinnert, eine SWAT-Eliteeinheit, die im Verborgenen gegen die Gegner der Glaubens antritt, das entwickelt im Verlauf der Handlung dann mehr und mehr eigene Züge.
Aus der Sicht eines Außenseiters, der neu zu der homogenen Einheit stößt lernen wir deren Leiter und dessen Historie kennen. Später dann offerieren die Personen - auch Cade wird im Verlauf des Romans als Erzähler genutzt - ihre übersinnlichen Gaben, werden mit einer glaubwürdigen Historie hinterfüttert und nehmen so mehr und mehr plastisch Gestalt an.

Leider recht unscharf bleibt dagegen über die gesamte Länge des Buches die Gegner unserer wackeren Templer. Wir erfahren kaum etwas über die treibende Kraft hinter den Angriffen, ein vorgeschobener Teufelsanbeter entspricht dem stereotypen Bild des machtgierigen Losers, der sich ob all der tatsächlich oder eingebildete erlittener Schmach an seinen Mitmenschen rächen will, der sich selbst zum Herrscher über die Menschen auserkoren hat. Das ist weder neu, noch sonderlich überzeugend.
Auch die aus ihren Gräbern geholten Toten, die über nebelige Wiesen wanken, wirken nicht eben sonderlich Angst einflößend. Dann aber wieder gelingt es dem Autor, insbesondere in den Kapiteln, in denen Cade das Jenseits besucht, wirklich auch atmosphärisch dichte Beschreibungen voller Kraft zu schaffen.

Die Grundidee des geheimen Templerordens, der für die Kirche an der Front gegen das Böse antritt, der die heiligen Relikte bewacht und der den Kampf gegen den Widersacher anführt ist viel versprechend, der Roman ein mitreißender Actionknaller, der allerdings sowohl stilistisch als auch atmosphärisch eher Durchschnittskost bietet.

hinzugefügt: March 12th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Knaur Verlag
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