Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Smith, Jeff: Bone 1 (Comic)

Jeff Smith
Bone 1
Tokyopop, 2006, Taschenbuch, 254 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-386580-791-5

Von Christel Scheja

Bone ist kein Manga, wie viele Leser durch das Taschenbuch-Format vermuten mögen, sondern ein waschechter amerikanischer Comic von Jeff Smith aus der großen Ära der kleinen amerikanischen Independent-Verlage. In den frühen 90er Jahren gaben viele Künstler ihre Werke selbst heraus, um sich von den Konventionen und Inhaltsvorgaben der Marktführer zu lösen und ihre eigenen Geschichten zu erzählen, die teilweise weit vom Mainstream abwichen. Einige von ihnen, wie auch der in Schwarz-Weiß gezeichnete „Bone“, erlangten in den folgenden Jahren Kultstatus.


Der großmäulige Phoney Bone muss die Stadt Boneville verlassen, weil seine krummen Geschäfte aufgeflogen sind und die Einwohner ihm übel nehmen, dass er sie betrügen wollte. Da ihm seine Cousins Fone und Smiley beistanden, müssen sie ebenfalls den Weg in eine ungewisse Zukunft antreten.
Die drei werden zunächst voneinander getrennt und haben viele Gefahren zu bewältigen.
Vor allem fiese Rattenmonster haben es auf sie abgesehen, während sie den Zorn eines Drachen oder den Spott des sprechenden Käfers Ted eher selbst zu verantworten haben.
Schließlich finden sie Aufnahme im Heim der hübschen und ein wenig naiven Thorn und ihrer resoluten Großmutter, die für ihre Rennkuhzucht berühmt ist. Fone und Smiley sind ganz glücklich, so gut untergekommen zu sein, denn Thorn ist recht nett, und auch die Großmutter kann freundlich sein, wenn man sie richtig anpackt. Sie sind umgänglich und hilfsbereit, was man von Phoney allerdings nicht sagen kann.
Er ist aus der Erfahrung in Boneville nicht klug geworden und versucht weiterhin, andere zu betrügen, was vor allem in Barrelhafen unangenehm auffällt. Durch seine Arroganz und Prahlerei macht er zu allem Unglück dann auch noch Kräfte auf sich aufmerksam, die eine wirkliche Gefahr für die neuen Gefährten bedeuten und gegen die ihre altbekannten Rattenmonster-Freunde nur alberne Schießbudenfiguren sind. So braut sich über den Köpfen der Fünf unbemerkt das Unheil zusammen...


„Bone“ spielt zwar in einer märchenhaften Welt voller Drachen und anderer skurriler Kreaturen, präsentiert sich aber eher als eine eigenwillige Interpretation der Looney Toones. Phoeny und seine Cousins sind amorphe Cartoonfiguren, die weder Tier noch Mensch gleichen, während ihre Umgebung mehr oder weniger realistisch dargestellt ist – vor allem die hübsche Thorn. Die Abenteuer sind irrwitzig und verspielt – dennoch merkt man sehr schnell, dass Jeff Smith seine Mitmenschen und ihre schrägen Eigenarten auf die Schippe nimmt und typisch amerikanische Heldentypen persifliert. Nicht umsonst erinnern einige der Städte an die des Wilden Westens, und die Großmutter wirkt wie eine kernige und ruppige Farmersfrau, die wie in klassischen Filmen auch schon einmal gerne die Hemdsärmel hochkrempelt und den Helden zeigt, wo es lang geht. Trotz aller Satire und manchmal etwas albernen Gags ist aber auch eine Handlung zu erkennen, die sich langsam im Hintergrund entwickelt und die Helden noch vor größere Probleme stellen wird.

„Bone“ hat viel von vergleichbaren frankobelgischen Comics. Es wird genau so liebevoll erzählt und sprüht voll verrückter Ideen wie etwa Asterix, auch wenn die Gewichtung eine andere ist. Tokyopo gibt den Comic in zwei Ausgaben heraus, einmal in der hier vorliegenden preisgünstigen schwarzweißen Taschenbuchausgabe und zusätzlich als vollfarbiges Hardcover-Album, so dass sich jeder Leser aussuchen kann, welche Ausgabe er vorzieht.

hinzugefügt: December 31st 2006
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Tokyopop
Hits: 2107
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]