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Schwartz, Richard: Das Erste Horn - Das Geheimnis von Askir 1 (Buch)

Richard Schwartz
Das Erste Horn
Das Geheimnis von Askir 1
Titelillustration von Markus Gann
Piper, 2006, Taschenbuch, 400 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 3-492-26606-1

Von Ramona Schroller

Havald, der erfahrene und alternde Kämpe, ist nicht wenig überrascht, als er in dem Wirtshaus „Zum Hammerkopf“ plötzlich auf die Halbelfe Leandra trifft. Diese ist überzeugt davon, in ihm einen legendären Ritter wieder zu erkennen und bittet ihn im Namen der kranken Königin um Hilfe. Havald lehnt rigoros ab.
Doch dann geschieht, was er zwar befürchtet, aber sicher nicht herbeigesehnt hat: Ein Schneesturm bricht los, und das Wirtshaus wird binnen kürzester Zeit vollkommen eingeschneit. Alle Anwesenden sind von der Außenwelt abgeschnitten. Und dann geschieht auch noch ein Mord...


Romane, gleich welchen Genres, sollten in erster Linie unterhalten. Wie diese Unterhaltung aussieht, darüber streiten sich die Gemüter jetzt sicherlich schon so lange wie es Geschichten gibt. Das Debüt von Richard Schwartz aber gehört vor allem zu dieser Gattung: Die Geschichte unterhält, ist teilweise sogar fesselnd.
Die Charaktere, die der Autor verwendet, sind in sich stimmig, manche mehr, manche weniger geheimnisvoll. Hier sticht vor allem der Kämpe Havald heraus, dessen Geheimnisse selbst am Ende des Buches noch nicht vollständig aufgeklärt zu sein scheinen. Und schon allein diese Geheimnisse um die erzählende Hauptfigur sind durchaus interessant, wenn auch zum Teil vorhersehbar.
Andere Figuren kommen da leider etwas zu kurz, die Knechte des Wirts mutieren gar zurück zu einfachen Stichwortgebern. Richtig Leben kommt nicht in sie, ebenfalls nicht in die zwei jüngeren Töchter. Dafür aber machen die häufiger auftretenden Charaktere zum Großteil interessante Wendungen im Verlauf des Romans durch.
Schwartz wählte ein Setting, das altbekannt ist: ein Haus, hier eben besagtes Gasthaus „Zum Hammerkopf“, eingeschneit oder auf einer Klippe, ein Sturm, ein Unwetter. Die Anwesenden sind von der Außenwelt abgeschnitten. Interessante psychologische Phänomene treten auf. Schwartz hat diese zwar recht gut beschrieben, dennoch fehlt ein Hauch mehr. Keiner dreht so richtig durch, es gibt keine echte Klaustrophobie. Und auch die gegenseitigen Beschuldigungen nach dem Mord bleiben an und für sich aus. Ein Schuldiger ist schnell gefunden, und Havald hat plötzlich alle Hände voll zu tun, die Anwesenden von dessen Unschuld zu überzeugen. Aber auch hier fehlt wieder ein gewisses I-Tüpfelchen.
Es ist vor allem der Höhepunkt der Handlung, der besonders ins Auge fällt - durch die prägnante Kürze nämlich. Manche Erklärungen des Romans sind länger als der „Endkampf“, und die Lösung des Problems ist viel zu banal - leider. Vor allem hier hätte der Autor noch einiges mehr herausholen können.


Dennoch bleibt am Ende der Eindruck, einen durchaus unterhaltsamen Roman gelesen zu haben. Sicher wird der eine oder andere dies auch aufgrund des „Erstlings“ so sehen. Manche werden vielleicht eines ihrer letzten Abenteuer in der Rollenspielwelt wieder erkennen. Und hier kann Schwartz sich auch nicht ganz frei von Schuld sprechen, gibt er in seiner Vita doch selbst an, seit Jahren Rollenspiel zu betreiben. Offen gesagt, „Das Erste Horn“ hätte auch als ein solcher Roman durchaus Bestand gehabt.

Interessant, wenn auch der letzte Biss noch fehlt. Dennoch ein solider Erstling, der sich zu lesen lohnt.

hinzugefügt: November 14th 2006
Tester: Ramona Schroller
Punkte:
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Hits: 2912
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