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Die Hüter 2: Utopia - L.A.R.K. 13, Klaus F. Kandel (Buch)

Die Hüter 2
Klaus F. Kandel
Utopia - L.A.R.K. 13
Titelillustration: Emmanuel Henne
Basilisk Verlag, 2006, Paperback, 210 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 3-935706-25-1

Von Carsten Kuhr

Zwei Novellen erwarten den Leser. Das Motto listet der Verlag auf der Rückseite des Bandes deutlich auf: „Die Hüter - die neue Space-Opera von Klaus F. Kandel“. Und entsprechend erwartet den Leser in den beiden Texten eine Handlung ganz im etwas modernisierten Stil der siebziger Jahre.

Das menschliche Sternenreich scheint zerstört, die Siedlungen der Terraner entweder ausgelöscht, oder dem Vergessen anheim gefallen. Doch nach einer Zeit der Konsolidierung und Rückbesinnung erhebt sich ein neues Reich aus den Trümmern des alten. Immer wieder stoßen die Erkundungsmissionen der neuen Raumflotte dabei auf vergessene Kolonien, deren Bewohner oftmals auf ein vorindustrielles Niveau zurückgefallen sind. Hier kommen die Hüter ins Bild. Besonders sorgfältig ausgebildete Männer und Frauen, die in verdeckten Einsätzen auf solchen Planeten über deren Bewohner wachen sollen. Piraten, umtriebige und skrupellose Geschäftemacher sollen daran gehindert werden, sich zu Diktatoren aufzuschwingen, oder die Menschen auszubeuten.
Erzählt wird die Geschichte zweier dieser Hüter im Dienst der Menschen.

Die Menschen auf Thorkana leben Dank ihrer Androiden und der wissenschaftlichen Erkenntnisse ein behütetes, sorgenfreies Leben. Allerdings führen die dienstbaren Geister dazu, dass die Menschen dekadent werden, dass Einsatzwille, der Drang Neues zu entdecken mehr und mehr zurückgeht. Als man in der Wüste unter Tonnen von Sand eine Jahrtausende alte Stadt entdeckt, die sich als Wegweiser zu den Sternen entpuppen könnte, gibt es so nur wenige, die sich aus ihrem Phlegma heraus bequemen, und den Spuren folgen. Die Hinweise führen diese aus der Stadt zu einer tief unter einem Gebirge liegenden Station der Vorfahren ...

Toclan ist eine karge Welt. Die Siedler ringen dem Boden mit Mühe einen geringen Ertrag ab, die Viehzucht sorgt für ein zweites Standbein. Schiessereien zwischen verfeindeten Ranches der an einen Wildwestfilm erinnernden Bevölkerung sind an der Tagesordnung. Nur der Orden der Waffenbrüder - Männer die von Kind an dazu ausgebildet wurden schnell zu ziehen und genau zu zielen sorgt für Ordnung und Gerechtigkeit. Doch einer der Ranger ist nicht der, der zu sein er vorgibt. Ein gestrandeter Weltraumfahrer verbirgt sich auf dem Planeten. Als er entdeckt wird, nimmt sich die Raumflotte auch seiner behinderten Tochter an und heilt diese. Jahre später, die junge Frau ist gerade aus den Diensten der Raumflotte ausgeschieden kehrt sie auf ihren Heimatplaneten zurück. Der Gedanke an ihre Jugendliebe lässt sie nicht los. Sie macht sich auf die Suche nach dem Waffenbruder, der damals die Verbrecher ihres Heimatortes aufgemischt hat, ein Mann der einiges verbirgt ...


Der Autor legt uns in zwei voneinander unabhängigen Novellen zwei SF-Abenteuer vor, die sich an große Vorbilder anlehnen. Die zugrunde liegenden Themata sind altbekannt - sei es die untergegangene Zivilisation, die ihren Nachfolgern Hinweise und letztlich Erkenntnisse hinterlassen hat, oder die sehr deutlich an Western-Vorbildern orientierte Handlung des zweiten Textes.

Beide Erzählungen sind von der Struktur her ganz ähnlich aufgebaut. Aus der Sicht einer Planetenbewohnerin wird das Umfeld vorgestellt, eine in sich durchaus spannende Handlung in Gang gesetzt. Im Verlauf der Ereignisse stößt die jeweilige Protagonistin auf einen geheimnisvollen Mann, der so gar nicht dem Bild der sonst auf dem Planeten üblichen Dreibeinern gleicht. Gerade dies aber macht ihn für die Dame interessant und begehrenswert.

Neben einer spannenden, allerdings doch ziemlich vorhersehbaren Rahmenhandlung also auch ein Schuss Romantik, mit der der Autor seinem Plot zusätzliche Würze verleiht. Das liest sich ein wenig wie eine Mischung aus Earl Dumarest, und einem Atlan- oder Perry-Abenteuer der Anfangszeit, lässt aber ein wenig die Detailtreue, insbesondere was die Beschreibung der jeweiligen Welt anbelangt, vermissen. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Texte doch recht kurz ausfallen, so dass ein umfangreicherer Entwurf des Settings leider nicht möglich ist.

Stilistisch unauffällig, wobei es manchmal insbesondere bei den Dialogen ein wenig holpert, bietet der Band Planetenabenteuer klassischer Prägung mit ein wenig Romantik ohne mich diesmal aber wirklich packen zu können. Zu bekannt sind letztlich die gebotenen Versatzstücke, zu sehr blieb der Autor dem Bekannten verhaftet.

hinzugefügt: October 30th 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Basilisk Verlag
Hits: 2624
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