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Hoffmann, Markolf: Nebelriss (Buch)

Markolf Hoffmann
Nebelriss
Titelbild: Christopher Vacher
Heyne 9244, 509 Seiten, 9,95 EUR

Von Erik Schreiber

Zuerst hält man die Sichtungen von goldenen Schiffen für Seemansgarn und Gerüchte. Später ändert sich das sehr schnell, als die Goldéi ihre Schiffe verlassen, an Land gehen und die Menschen der Länder und Städte niedermachen. Sie besetzen das Land und suchen eine Quelle der Magie nach der anderen auf, um sie in Besitz zu nehmen. Candacar und Kathyga sind die ersten Länder die den Goldei in die Hände fallen. Gnadenlos überfallen die Goldéi unter Führung der rotgeschuppten Scaduif die Küsten und setzen Heere ab, die die Königreiche einnehmen. Scheinbar unbesiegbar, bestehen sie selbst gegen die Zauberer, denn ihre eigenen Magier sind stärker. Was aber genau in den Köpfen der Echsenwesen vorgeht, was sie denken und planen, kann niemand sagen. Nur eines ist gewiss, die Quellen der Macht locken sie an. Bisher machten sie keine Gefangenen, liessen die Zauberer durch ein Silberbad gehen damit sie all ihrer Macht verloren, doch bei dem Zauberlehrling Laghanos machen sie eine Ausnahme. Sie erkennen sein starkes magisches Potential, entführen ihn aus einer magischen Universität und wollen ihn in ihrem Sinn unterrichten. Dafür schleppen sie ihn in einer Kiste sogar in den Arkwald im nördlichen Rochenland. Dort erwartet die Goldéi-Truppe eine Überraschung. Die Freiheitskämpfer des Rochenlandes stellen ihnen ein Falle. Über Überraschung ist gelungen, die Übermacht groß, doch ausser einer eisernen Kiste haben sie nichts erobern können. Dieser Gruppe haben sich auch die Ritter des Königs angeschlossen, der den Treueeid für seine Ritter aufhob. Denn der König übergab das Land kampflos an die Goldéi, um sein Volk zu schonen.

Gleichzeitig im ehemals starken Kaiserreich Sithar. Das Land wird angeblich von einem jungen Herrscher Akendor regiert. Angeblich deshalb, weil er in vielen Fällen auf ein intrigantes Beraterpärchen hört. Baniter Geneder, selbst Ränkeschmied, versucht gegen Scorutar Suant von Swaaing und Binhipar Nihirdi, Fürst von Palidon zu bestehen. Die beiden Männer wollen auf Kosten der anderen Fürsten ihre eigenen Streitkräfte stärken, sehen aber keinen Grund, die Grenzen gegen die Goldéi zu schützen. Statt dessen hoffen sie, dass ihr alter Gegner die Goldéi aufhalten. Schliesslich liegt Arphat noch zwischen ihnen und den Angreifern. Dahingegen will gerade Baniter ein Bündnis mit ihren Erbfeind eingehen möchte. Mit dem Segen des Herrschers macht er sich jedoch auf den Weg. Baniter will die Königin des Nachbarreiches als Verbündete gewinnen, wohl wissend, dass die meisten Diplomaten nur mit dem Kopf zurück ins Reich Akendors zurückkamen, den Rest des Körpers konnten sie nicht mehr mitnehmen. Es ist ein gefährliches Unterfangen mit der Aussicht auf einen frühen Tod bei jedem diplomatischen Fehltritt. Den natürlich die beiden Scorutar und Binhipar mit einem Spion in der Abordnung herbeiführen möchten.

Die Ankündigung auf dieses Buch liess mich neugierig werden. Auf seiner Seite im Internet fand ich die ersten Hinweise darauf. Gleichzeitig wurden verschiedene Geschichten als .pdf-Datei zum Herunterladen angeboten. Nach der Lektüre dieser in Briefform veröffentlichten Erzählungen wurde ich doch von Wissbegierde gepackt. Daraus entstand dann das folgende Interview.

Mit seinem Fantasy-Roman zeigt er deutlich, deutsche Phantastik, in diesem Fall Fantasy, muss sich nicht vor der ausländischen Konkurrenz verstecken. Im Gegenteil. Mit seinem Buch verweist er viele amerikanische Importe auf den vierten und fünften Platz. Markolf Hoffmann ist für mich neben Markus Heitz und Christiane Zina ein Hoffnungsträger deutscher Phantastik. Er greift zu weit mehr Stilmitteln, als manch „ausser-deutsche“ Übersetzungsimport oder gewisse Vielschreiber. Die Handlung ist vielschichtig angelegt. Je nachdem, wer der Handlungsträger ist, erscheinen seine Entscheidungen richtig und gut. Dadurch fällt es den Lesern schwer, einen eindeutigen Bösewicht festzustellen. Selbst die mordenden Goldéi erscheinen aus ihrer Sicht gut. Es ist nach dem ersten Band der Trilogie nicht abzusehen, wohin der Weg führt, was die Erzählung gleich noch einmal interessanter macht. Die Welt des Markolf Hoffmann besticht durch grossen Reichtum an Einzelheiten. Vieles erscheint wie nebensächlich und ist doch bis in die kleinste Kleinigkeit ausgearbeitet. Ein beklemmendes Gefühl beschleicht den Leser nur, weil er nicht entscheiden kann, wem er wohlwollend gegenüberstehen will.

Ich persönlich stehe dem Autoren selbst sehr wohlwollend gegenüber. Fing sein Buch recht einfach uns nicht überhastet an, wurde gegen Ende die Handlung schneller. Das führte dazu, das Buch möglichst am Stück durchzulesen. zwei Tage mit Bronchitis ermöglichten mir einen Lesegenuss, der mich doch ein wenig von meiner Bettlägrigkeit ablenkte. Was nicht so schön ist, es dauert noch so lange bis der nächste Band erscheint.

hinzugefügt: July 12th 2004
Tester: Guido Latz
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