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Taylor, G. P.: Der Schattenbeschwörer (Buch)

G. P. Taylor
Der Schattenbeschwörer
(Shadowmancer)
Aus dem Englischen übersetzt von Ursula Höfker
Titelbild von Dieter Wiesmüller
Arena Verlag, Hardcover, 392 Seiten, 15,90 EUR, ISBN 3-401-05649-2

Von Carsten Kuhr

England im 16. Jahrhundert. Das kleine Fischerdörfchen im Nordosten der Insel wird von einem grausamen und habgierigen Mann dominiert. Demurral, der örtliche Vikar herrscht mit gnadenloser Hand. Auch Thomas, unser 13-jähriger Protagonist hat seine leidvollen Erfahrungen mit dem Mann Gottes gemacht. Eines Tages aber gehen unheimliche Dinge im Haus des Pastors vor. Magische Kleinode werden angerufen, ein beschworener Sturm schickt ein Schiff auf die Klippen. Der einzige Überlebende, ein Neger ist auf der Suche nach den von seinem Stamm seit Urzeiten gehüteten Objekten, die falsch eingesetzt die Tore der Hölle zu öffnen vermögen. Genau dies aber ist der Plan des Vikars - er will sich zum Herrscher über die Erde aufschwingen, hat allerdings die Rechnung ohne den gefallenen Engel und seine irdischen Widersacher gemacht.

Der Schwerpunkttitel des Bücherfrühlings im renommierten Arena Verlag ist geprägt durch eine phantastische Handlung, die unübersehbar die Handschrift ihres Verfassers trägt. Dazu muss man wissen, dass Graham P. Taylor, nach Tätigkeiten als Polizist und im sozialen Bereich gegenwärtig als anglikanischer Pfarrer wirkt.

Mehr noch, der Autor hat sich intensiv mit Religionen, Okkultismus und Druidentum beschäftigt, und kennt sich aus in den folkloristischen Überlieferungen der phantastischen Lebewesen seiner Umgebung. Dass er ausgerechnet in der Kirche seine Wirkungsstätte gefunden hat, in der Bram Stoker nach der Graf Dracula begraben liegt, hat seine Phantasie sicherlich weiter angeregt. So zeichnet seinen Text eine tief empfundene Religiosität aus, die nie aufgesetzt wirkt, sondern seinen Text ein stützendes Gerüst anlegt, in dem er seine Handlung ablaufen lässt.

Man nimmt seinen Personen deren Hinwendung zum Glauben ab, vermag die Entwicklung die sich uns aufzeigt nachvollziehen. Verbunden ist diese christliche Grundthematik geschickt mit dem besonderen Flair, das gemeinhin von Schmugglern ausgeht und einer spannenden Auseinandersetzung mit einem despotischen Widerling par Excellenze. Der Roman liest sich kurzweilig, lässt aber so manchen Anknüpfungspunkt ungenutzt. Insbesondere die Naturgeister die immer wieder auftauchen bleiben zu sehr außen vor. Hier hätte der Autor gut daran getan, ein wenig mehr Platz zu investieren, um diese glaubwürdig in die Handlung einzubauen. So bleiben sie Stückwerk, schlimmer noch unglaubwürdiger und damit unnützer Ballast, der letztlich den Plot stört. Alles in Allem liegt mit dem Titel ein religiöser Fantasy-Roman vor, der seine Leser zu unterhalten weiß, ohne aber in alles Aspekten überzeugen zu können.

hinzugefügt: July 17th 2004
Tester: Guido Latz
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