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Heitz, Markus: Ulldart - Zeit des Neuen 2: Brennende Kontinente (Buch)

Markus Heitz
Ulldart - Zeit des Neuen 2
Brennende Kontinente
Titelbildgestaltung von Nele Schütz Design, München
Karten: Erhard Ringer
Piper, Taschenbuch, 463 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-492-26585-5 bzw. 978-3-492-26585-0

Von Christel Scheja

Mittlerweile gehört Markus Heitz zu den Stammautoren des Piper-Verlags. Seine Romane um „Die Zwerge“ und der „Ulldart“-Zyklus gehören zu den Bestsellern im Genre Fantasy, und eine weitere Reihe ist bereits in Arbeit, die Fantasy mit Elementen des Steampunk vermischt.
„Brennende Kontinente“ fängt da an, wo „Trügerischer Friede“, der Auftakt der „Zeit des Neuen“, aufhört.


Zwar sind der finstere Gott Tzulan und seine Handlanger Mortva Nesreca und Govan besiegt und die Rückkehr des Dunklen Gottes verhindert worden, aber noch überziehen die Spuren des Krieges und der schwarzen Magie das Land. Zudem ist eine weitere Schwierigkeit an den Küsten aufgetaucht: Eine riesige Flotte von Eroberern ist gekommen, um die Kensustrianer zu vernichten... und so ganz nebenbei, ein wenig Land für ihr Imperium zu erobern.
Lodrik und Norina haben andere Probleme. Im Nachbarland Borasgotan hat sich eine Unbekannte zur Herrscherin aufgeschwungen, die ganz augenscheinlich Interesse daran hat, das halb zerstörte Tarpol zu erobern. Und zwar nicht mit Waffengewalt, sondern mit den gleichen Kräften, über die Lodrik seit einiger Zeit gebietet.
Auch sie ist eine Nekromantin, die den Toten befiehlt und die Seelen knechtet. Wie stark sie ist, zeigt sie dem tarpolischen Herrscherpaar bei einem Besuch. Und dort entdecken die Beiden auch ihr schreckliches Geheimnis. Denn Elena von Borasgotan ist keine andere als Zvatochna – Lodriks hinterhältige Tochter. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Jagd auf sie zu eröffnen. Doch Lodrik weiß, dass er der Einzige ist, der wirklich eine Chance hat, sie zu besiegen. Langsam aber sicher schwinden auch in ihm die menschlichen Skrupel. Je stärker er erkaltet, desto mehr entfernt er sich von den Menschen, die er am meisten liebt. Deshalb sucht er sich als Kampfgefährten schließlich lieber diejenigen, die wie er nichts mehr zu verlieren haben – unter ihnen Torben Rutgass, der nach dem Tod seiner Geliebten nur noch ein Schatten seiner selbst ist.
Aber auch eine dritte Macht entwickelt sich allmählich zu einer Gefahr. Vaihidin, Mortva Nesrecas Sohn, wächst innerhalb weniger Wochen zu einem halbwüchsigen Jungen heran, und die Diener Tzulans scharen sich um ihn und seine Mutter Aljascha. Als Zvatochna bei einem Aufeinandertreffen den Fehler begeht, ihre Mutter zu vergiften, schwört der Halbbruder Rache. Er wendet sich von den Wegen Tzulans ab und denen einer Magie zu, durch die er hofft, die Nekromantin mit ihren eigenen Mitteln schlagen zu können. Und auch die Fremden ruhen nicht und breiten sich wie eine Epidemie über den Süden des Kontinents aus. Bei all dem kann Lorin nicht helfen, denn seine eigene Heimat ist in Gefahr. Trotzdem kommt er nach Ulldart, um einen alten Freund um Hilfe zu bitten...


Ähnlich wie in „Trügerischer Friede“ springt Markus Heitz ständig von einem Schauplatz zum anderen, um die epische Breite seiner Geschichte hervor zu heben. Gewohnt routiniert spult der Autor seine Action geladenen Szenen in sechs bis acht Handlungsebenen ab, ohne sie jedoch jemals zusammen zu fügen. Allerdings sind die Figuren ernster geworden – Lodrik erlaubt sich nicht mehr solche Scherze wie im ersten Roman und hat seine Jungenhaftigkeit verloren. Gewalt und Mord in seiner unmittelbaren Nähe scheinen auch seine düsteren Seiten zu verstärken.
Auch an den anderen Schauplätzen geht es ordentlich rund, ohne jedoch die Handlung wirklich voran zu treiben – stattdessen verkompliziert er sie noch durch Missverständnisse, Eifersüchteleien und Intrigen.
Was markant auffällt ist, dass die Handlung an Rasanz und Action zwar nichts vermissen lässt, aber den roten Faden nur locker verfolgt.
Eine Charakterentwicklung findet nicht einmal bei den alten Figuren statt, obwohl einige auch diesmal wieder viel durchmachen. Selbst Lodrik und Norina bleiben auf wenige – hin und wieder einmal nach Bedarf wechselnde – Wesenszüge reduziert.
Dementsprechend liest sich der Roman wie eine Revue der beliebtesten Fantasy-Szenen und -Klischees oder wie die Zusammenfassung einer Rollenspielkampagne.

„Brennende Kontinente“ ist also ideal für Leser, für die Spannung vor allem aus Action in Kampfszenen, plakativen Hinweisen auf die Verursacher des Übels, unkomplizierten Archetypen oder schnell wechselnden Szenen besteht.
Anspruchsvollere Leser, die leise Andeutungen, undurchschaubare Grauzonen oder tiefgründige Charakterentwicklungen schätzen, werden mit diesem Roman sicherlich nicht so viel anfangen können.

hinzugefügt: September 29th 2006
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Piper Verlag
Hits: 3203
Sprache: german

  

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