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Bakker, R. Scott: Schattenfall - Der Krieg der Propheten 1 (Buch)

R. Scott Bakker
Schattenfall
Der Krieg der Propheten 1
(The Darkness That Comes Before: Prince Of Nothing, 2003
Übersetztung Andreas Heckmann
Titelbild: Dietrich Ebert
Karte: R. Scott Bakker
Klett-Cotta Verlag, 2006, Hardcover, 640 Seiten, 24,50 EUR,ISBN 3-608-93783-8

Von Erik Schreiber

Eärwa, einstmals mächtiges Reich am großen Ozean, droht endgültig aus den Fugen zu geraten: Der Heilige Krieg gegen die Heiden von Fanim im Süden wird durch den Tempelvorsteher der Tausend Tempel ausgerufen, zahlreiche Krieger und Magier folgen diesem Ruf, gilt es doch als Rechtgläubiger, den Glauben zu verteidigen. Die Krieger aller Nationen vereinigen sich zu einem riesigen Kriegsheer. Ohne große Mühe kann man sofort erkennen, dass sich die einzelnen Herrscher, Fürsten und Offiziere befähigt sehen, den riesigen Lindwurm zu führen. Natürlich jeder für sich und allein. Die anderen sind nur schmückendes Beiwerk. Daher geraten die Fanatiker, machtbesessenen Politiker aller Schattierungen und einige weitere die sich zu der einen oder anderen Gruppe zählen, blutigst aneinander. Geheime Intrigen, blutige Auseinandersetzungen und gefährliche Aufträge sind die Folge. Fatal für die Ordnung ist jedoch die Verwicklung der Hexenmeister der einzelnen Orden in die unterschiedlichen Vorgänge. Doch bald zeichnet sich ab, dass nicht nur die Geheimorden ganz unterschiedliche Ziele verfolgen...

Darin verwickelt sind drei ganz unterschiedliche Männer. Da ist Anasûrimbor Kellhus. Er ist ein zäher und wendiger Krieger und Mönch des Ordens der Dûnyain. Im Gefolge des Barbarenhäuptlings Cnaiür wird er zum Spielball des Heiligen Krieges. Er ist der Erbe eines vor zweitausend Jahren untergegangenen Reiches. Das macht ihn nicht gerade zum Helden. Denn ein Reich, das so lange danieder liegt, kann niemals wieder auferstehen. Vor allem, wenn sich kaum einer daran erinnert. Sein Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Suche nach seinem verschollenen Vater. Begleitet wird er von seiner Geliebten, der Hure Esmenet, der er alles über seine Aufträge erzählt und sie dadurch unfreiwillig in Gefahr bringt.
Drusas Achamian ist ein mächtiger Magier der gefährlichen Geheimgesellschaft der Mandati. Und über die Mandati sagt man: „Es gibt nur drei Arten von Menschen: Zyniker, Fanatiker – und Mitglieder des Ordens der Mandati.“ Gleichzeitig werden die Mitglieder dieses Ordens von allen anderen verspottet. Er spürt einem Unheil nach, dass nur noch als Legende im Sagenschatz der Menschen bestand hat. Als Spion unterwegs, soll er die unterschiedlichen Parteien ausspionieren. Fern der Heimat ist er auf der Suche. Nach endgültigen Wahrheiten strebt sein Sinn, nach der Liebe der Frauen strebt seine Libido. Die sind beide jedoch nicht so wichtig, als er auf die unterschiedlichsten Geheimnisse stößt, die man so geschickt zu verbergen gewillt ist.
Und als drittes gibt es den schier unbesiegbaren Häuptling Cnaiür der nomadischen Scylvendi, die als grausame Barbaren bezeichnet werden. Er ist gleichzeitig ein geheimer Adept der Dûnyain und sinnt auf Rache. Er will den Mörder seines Vaters zur Rechenschaft ziehen.


Das Buch hat alles, was ein Buch haben soll. Die Übersetzung ist gelungen. Eine tadellose Aufmachung. Das Buch ist gebunden mit Fadenheftung, dazu ein nützliches Leseband, denn den Roman habe selbst ich nicht an einem Tag durchlesen können. Hinzu kommt ein schön gestalteter Schutzumschlag. Allerdings hätte man das schwarze Kästchen mit der weissen Schrift besser in das Titelbild mit einbeziehen sollen. Da gibt es schöne Schriften, die dazu gepasst hätten.

R. Scott Bakker schuf eine fesselnd neue Fantasywelt, die von Glaubenskriegen, religiösem Fanatismus und heiliger Verblendung durchdrungen ist. Die Handlungsträger, die sich durch eine chaotisch anmutende Welt schlagen, können an Hand der beiden Karten auf den Umschlaginnenseiten jederzeit örtlich bestimmt werden. Der Roman ist einfach klasse zu lesen um es einmal trivial auszudrücken. Die Geschichte nimmt einen schnell gefangen, die Handlungsträger sind in sich stimmig dargestellt und die Interaktionen zwischen ihnen sind logisch nachvollziehbar.
„Schattenfall“ ist ein Roman, in dem die Zutaten stimmen. Figuren die mit philosophischen Grundsätzen glänzen können, aber auch gleichzeitig in einen rasenden Handlungsablauf verfallen, wenn es darum geht, die eigenen Interessen zu vertreten.
Ein selten gutes Lesevergnügen.

hinzugefügt: September 7th 2006
Tester: Erik Schreiber
Punkte:
zugehöriger Link: Klett-Cotta Verlag
Hits: 3637
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