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Kino: Boxoffice: „Avatar“ erfolgreichster Film aller Zeiten
Geschrieben am Monday, 25.January. @ 10:44:38 CET von Oliver |
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Zunächst nur eine entfernte Möglichkeit, geschah es nun aufgrund der astronomischen Einspielergebnisse im Eiltempo: James Camerons „Avatar“ hat den zwölf Jahre alten Rekord von James Camerons „Titanic“ nach gerade einmal sechs Wochen Kinoeinsatz versenkt, und zwar in allen relevanten Territorien: In den Märkten außerhalb der USA geschah dieses am letzten Samstag, weltweit (Nordamerika + alle anderen Märkte) wird es heute am Montag passieren und innerhalb der USA in den nächsten zwei Wochen. Die Zahlen:
Mit am sechsten Wochenende weiteren 107 Millionen Dollar außerhalb der USA steht „Avatar“ nun bei einem Einspiel von 1,283 Milliarden Dollar und hat damit den zwölf Jahre alten Rekord von „Titanic“ mit 1,242 Milliarden Dollar im Eiltempo hinter sich gelassen.
In den USA war der Film letztes Wochenende am sechsten Wochenende in Folge die Nr.1 und gab verblüffend wenig, nämlich nur knapp 16% im Vergleich zum Wochenende davor, nach. Mit einem weiteren Wochenendergebnis von 36 Millionen Dollar steht „Avatar“ in den USA nun bei 552,8 Millionen Dollar und hat damit am letzten Samstag „The Dark Knight“ (533 Millionen Dollar) als erfolgreichsten Film des letzten Jahrzehnts und zweiterfolgreichsten Film in den USA aller Zeiten überholt. Die 601 Millionen von „Titanic“ in den USA werden irgendwann am oder vor dem übernächsten Wochenende fallen.
Weltweit steht der Film nun bei (USA $553 Mio. + International $1,283 Mrd.) 1,836 Milliarden und war damit Sonntag Abend nicht mal mehr eine Haaresbreite vom „Titanic“-Rekord mit 1,842 Milliarden Dollar entfernt, dieser Rekord wird deshalb heute schnell fallen.
Um diese astronomischen Zahlen ins Verhältnis zu rücken, blicken wir ein paar Wochen zurück: Erstens. Zwischen dem zweiten und dritten „Avatar“-Wochenende wurde gemutmaßt, dass „Avatar“ in den USA die 601 Millionen von „Titanic“ einholen könnte, diese waren aber noch sehr weit weg. Jetzt, am sechsten Wochenende, nimmt „Avatar“ sogar Kurs auf die 700 Millionen in den USA und die „Titanic“-Zahl ist nur noch eine kurze Frage der Zeit.
Zweitens. Nach dem zweiten Wochenende wurde ebenfalls gemutmaßt, dass „Avatar“ weltweit 1,5 Milliarden Dollar einspielen und damit den 1,8 Mrd. von „Titanic“ nahe kommen könnte. Die 1,5 Milliarden Dollar wird der Film schon nur auf den internationalen Märkten schaffen, wenn man also die 600-700 Millionen aus den USA bereits heraus rechnet, und weltweit wird er spielend die 2 Milliarden Dollar-Grenze hinter sich lassen können.
Drittens: Analysten waren nach dem ersten Wochenende davon ausgegangen, dass „Avatar“ eine Chance hat, der erfolgreichste Film des Jahres 2009 zu werden und damit den sechsten „Harry Potter“-Film zu schlagen, der mit enormen 934 Millionen Dollar weltweit zu Buche schlug. Dieses enorme Ergebnis schien entfernt einholbar. Niemand hätte sich wohl in seinen kühnsten Träumen ausgemalt, dass „Avatar“ dieses „Potter“-Ergebnis nach sechs Wochen bereits verdoppelt haben würde.
Wichtig zu erwähnen ist, dass diese astronomischen Zahlen, gerade im Vergleich zu „Titanic“ natürlich auch viel mit der Ticketpreis-Inflation die letzten zwölf Jahre zu tun haben, trotzdem darf man nicht vergessen, dass „Avatar“ der erste Film in über einem Jahrzehnt ist, der „Titanic“ auch nur nahe kommen konnte, und die gestiegenen Ticket-Preise galten ja nun für alle Filme (vom 3D-Effekt einmal abgesehen). Erst „The Dark Knight“ kam zehn Jahre nach „Titanic“ in den USA halbwegs in die Nähe des Ozeandampfers und weltweit kam kein Film auch nur entfernt seit 1998 an das „Titanic“-Einspiel heran, das „Avatar“ nun so vermeintlich leicht hinter sich lässt.
Hauptgrund für den astronomischen Erfolg von „Avatar“ ist, dass die Zuschauer den Film in 3D sehen möchten und zwar a.) jetzt im 3D-Kino zu erhöhten Preisen und nicht auf DVD, b.) in großen Scharen und c.) viele Zuschauer mehrfach. Bei Ticketpreisen von gut 15 Dollar in den USA für eine 3D-Vorstellung und ab 26 Dollar in China sind die gigantischen Einspielergebnisse nachvollziehbar. Während Russland und China noch bei „Titanic“ als Kinomärkte keine so große Rolle gespielt haben, führen beide dem „Avatar“-Ergebnis jeweils (!) um die 100 Millionen Dollar zu, und damit mehr als traditionelle Top-Märkte wie Japan und Deutschland.
Neben „Avatar“ startete der postapokalyptische Fantasy-Action-Film „Legion“ um Engel-Armeen mit 18,2 Millionen Dollar besser als erwartet, und auch „Book of Eli“, der Postapokalpyse-Film der letzten Woche, konnte mit 17 Millionen am zweiten Wochenende noch ganz ordentlich punkten und steht bereits bei 62 Millionen Dollar. Der vor zwei Wochen gestartete postapokalptische (ja, das häuft sich diesen Monat) Vampir-Film „Daybreakers“ löste sich erneut in der Sonne auf und gab entsetzliche 69% nach, und steht am dritten Wochenende bei gerade einmal 28 Millionen Dollar nach einem ordentlichen 15 Millionen Dollar-Start.
Während Peter Jacksons Verfilmung von „In meinem Himmel“ nun doch deutlich auf 8,8 Millionen nachgab und insgesamt sich wohl mit um die 50 Millionen Dollar begnügen muss, beflügelte der Golden-Globe-Gewinn von Robert Downey,jr. das Boxofficeergebnis von „Sherlock Holmes“ noch einmal, der nur 28% gegenüber der Vorwoche auf 7,1 Millionen Dollar nachgab und damit nun bereits bei 191 Millionen Dollar steht und die 200 Millionen Hürde leicht überwinden wird.
Text: Oliver Naujoks
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