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Finn, Thomas: Die Chroniken der Nebelkriege 1 - Das unendliche Licht (Buch)

Thomas Finn
Die Chroniken der Nebelkriege 1
Das unendliche Licht
Titelillustration: Peter Gric
Ravensburger Verlag, 2006, Hardcover, 445 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 3-473-35260-9

Von Carsten Kuhr

Stellen sie sich eine Welt vor, in der Magie zum Alltag gehört. Eine Welt des ausgehenden 18. Jahrhunderts, in der Elfen, Klabauterer, Windmacher und Magier zwar selten, aber doch allgemein bekannt sind. Eine Welt aber auch, die vom Bösen bedroht wird. Albion, die frühere Insel des Lichts und Heimat der Elfen wurde bereits vom Bösen eingenommen, nun suchen die dunklen Horden die küstennahe Handelsmetropole Hammaburg einzunehmen.

Der dreizehnjährige Kai lebt bei seiner Großmutter im Moor, nahe der Hafenstadt. Diese hat ihn Zeit seines Lebens betreut, und ihm alle Tricks und Kniffe beigebracht, um als Irrlichtfänger bestehen zu können. Just, als er seine ersten Irrlichter fängt, und damit zum Unterhalt der beiden beitragen könnte, suchen untote Piraten ihr Heimatdorf heim. Beim Überfall wird Kais Oma getötet, der Junge offenbart in seiner Verzweiflung das erste Mal ein tödliches magisches Potential, als er sich gegen die Piraten zur Wehr setzt. Damit ihn die ungezügelten Kräfte in seinem Inneren nicht umbringen, muss seine Macht gezügelt und kanalisiert werden. So tritt er bei Magister Eulertin, einem Däumling und Ratsherr von Hammaburg zunächst unwillig seine magische Lehre an. Im Verlauf seines anstrengenden Unterrichts trifft der Junge auf weitere magische Wesen, stolpert über Geheimnisse und erweist sich als der verheißene letzte Feuermagier, der als einziger gegen die böse Nebelkönigin Morgoya antreten kann. Damit nicht genug, verliebt er sich auch noch in eine Elfe...


Thomas Finn hat in den letzten Jahren als Autor auf sich Aufmerksam gemacht. Nach einigen Romanen die in der Welt des „Schwarzen Auges“ angesiedelt waren, trug er einen Mammutroman, der in zwei Bücher aufgesplittet wurde zum ambitionierten „Gezeitenwelt“-Projekt des Piper Verlages bei, und veröffentlichte im Frühjahr ebenfalls bei Piper seinen hochgelobten Zeitreiseroman „Der Funke des Chronos“.

Mit vorliegendem Werk öffnet er sich meines Wissens erstmals einem jugendlichen Publikum. Wie auch in „Der Funke des Chronos“ setzt er seiner Heimatstadt Hamburg ein weiteres Denkmal. Und erneut geht es in die Vergangenheit. Mit Sachverstand und gut recherchiert gibt er uns erneut einen Einblick in das Leben der Menschen zu der damaligen Zeit. Zwar nehmen diese Passagen deutlich wenig Raum ein, als in „Der Funke des Chronos“, für spürbare Authentizität sorgen sie aber allemal.

Im Mittelpunkt steht ganz unser jugendlicher Protagonist. Wie anscheinend bei modernen Fantasy-Romanen so üblich, ein Junge aus einfachen Verhältnissen, der vom Schicksal dazu ausersehen ist, seine Welt im Kampf gegen die dunkle Macht zu retten. Das Grundthema ist somit nicht unbedingt neu, die Ausgestaltung dagegen überrascht so manches Mal mit unerwarteten Wesen und Wendungen. Geschickt nutzt Finn Elemente verschiedener Sub-Genres, mixt daraus einen rasanten Plot. So tauchen Piraten ebenso auf wie Klabauterer, Feen, Nixen und Elfen dürfen ebenso wenig fehlen, wie Dämonen und verräterische Honoratioren. Dabei gelingt es ihm gut die anfängliche Verwirrung Kais angesichts seiner unerwarteten Kräfte, die Ablehnung der ungewollten Veränderung angesichts der harten Lehre und des unergründlichen Schicksals das ihm bevorsteht herauszuarbeiten. Kai ist kein Erwachsender im Körper eines Jungen, der sich seiner verantwortungsvollen Aufgabe voller Aufopferung und Überzeugung stellt, er ist ein Junge, der sich vor der Veränderung fürchtet, der angesichts der ungewohnten Umgebung der Großstadt mit staunenden, aber auch furchtsamen Augen seine Umwelt betrachtet. Dies hat der Autor sehr gut und intensiv gerade auch für seine jugendliche Zielgruppe beschrieben.

Ein wenig deutlicher hätte ich mir die Zeichnung der Widersacher und Hammaburgs selbst gewünscht. Hier hat der Autor in den beiden weiteren Romanen der projektierten Trilogie Gelegenheit noch nachzulegen. Stilistisch bietet der Roman keine Besonderheiten, liest sich flüssig und ohne Brüche auf einen Rutsch durch, so dass ich zumindest gespannt warte, wie es weitergehen wird.

hinzugefügt: July 21st 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Ravensburger Verlag
Hits: 3371
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