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Grieser, Patrick J. (Hrsg:): Arkham - Ein Reiseführer (Buch)

Patrick J. Grieser (Hrsg.)
Arkham - Ein Reiseführer
Titelillustration von Mark Freier
Innenillustrationen von Timo Kümmel
Karte von Adrian Maleska
Basilisk Verlag, 2006, Paperback, 364 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 3-935706- 24-3

Von Carsten Kuhr

Vor geraumer Zeit ging die Meldung durch die einschlägigen Foren, dass der Basilisk Verlag eine Lovecraft- Anthologie plane. Neue Geschichten rund um das vom Altmeister entwickelte Pandämonium, das konnte nur in die Hose gehen, so dachte ich bei mir. Unzählige Nachahmungen der Geschichten Lovecrafts gibt es, nur ganz wenige davon sind wirklich gelungen. Doch dann überraschte und beruhigte mich die Ankündigung Patrick Griesers, dass eben keine Lovecraft-Epigonen mit Tentakelmonstern im Mittelpunkt der Sammlung stehen sollten, sondern ein ganz anderes Konzept hinter dem Projekt stand.

Arkham, das kleine, man ist geneigt zu sagen verfluchte Küstenstädtchen in Massachusetts, soll das verbindende Element sein. Adrian Maleska fertigte in enger Abstimmung mit Patrick J. Grieser eine Karte mit phantastischen Locations an, Autoren wurden gesucht und gefunden, die in den engen Gassen, den verfallenen Vierteln, den heruntergekommenen Herrenhäusern ihre Phantasie spielen ließen. Dabei hat der Herausgeber sich die Creme de la Creme der deutschsprachigen Phantastik gesichert - kaum ein namhafter Autor, der nicht vertreten ist, und sie alle haben, jeder eine ganz eigene, oft gänzlich unterschiedliche Geschichten zu erzählen. Gerade dies aber, die Vielfalt des Gebotenen, die Unterschiede sowohl in Aufbau, Stil aber auch Anlage und Inhalt macht einen Großteil der Faszination des Bandes aus.
Nicht jedem Leser wird jede Geschichte gefallen, doch man kann sicher sein, dass jeder Autor sein Herzblut gegeben hat und mit Feuereifer dabei war. Das merkt man dem sehr sorgfältig redigierten Band an. Jede Geschichte wurde mit einer speziell angefertigten Illustration versehen, eine extra neu ins Deutsche übersetzte Geschichte des Altmeisters - natürlich in Arkham spielend - wurde auch integriert, so dass ein Prachtband nicht nur für Lovecraft-Fans dabei herausgekommen ist.

Zu den Geschichten:
Michael Siefener erzählt und von Walter Gilman der im Fiebertraum beobachtet, wie ihn Lovecraft verewigt.
Lovecraft selbst ist mit Träume im Hexenhaus vertreten.
Rainer Innreiter berichtet in seiner Novelle vom Graf von Saint-Germain, der einem alten Weggefährten, der die Tore zur Welt der Alten ausgerechnet in Arkham aufstoßen will, das Handwerk legen will.
Nicole Rensmann entführt uns in ein Wachsfigurenkabinett der besonderen Art, in der der verrückte Araber Abdul Alhazred mit dem Necronomicon und den Nachfahren Lovecrafts die Besucher in Angst und Schrecken versetzt.
Uwe Voehl schildert uns das Martyrium eines Kranken, dessen Lungen sich wandeln um in einer anderen Atmosphäre atmen zu können. Sein Kurschatten berichtet ihm von seinem künftigen Schicksal in einer anderen Welt.
Markus K. Korb verewigt einen Kleinkriminellen. Davin ist vom Pech verfolgt, als er einen Tipp bekommt. Im ehemaligen Waisenhaus Arkhams soll es einen Safe mit Bargeld geben, nur bewacht vom Grauen Mann ..
Sören Prescher berichtet uns von William Esterbrook, einem alten, vereinsamten Sonderling, der seiner alten Liebe nachtrauert, und dann erkennen muss, dass diese an seinem Schicksal schuld ist.
Martin Hoyer lässt eine Nazi-Spion ausgerechnet in Arkham an Land gehen - ein Fehler, denn Dagon wacht über die seinen..
Günter Suda erzählt uns vom Schicksal eines Mannes der sein Leben und seine Unschuld der Aufgabe geweiht hat, das Böse in einer Kiste gefangen zu halten, und am Ende seines Lebens bitter enttäuscht wird.
Markolf Hoffmann berichtet uns von einem überaus talentierten Filme-Macher der Stummfilm-Ära, der seiner Heimatstadt Arkham eine ganz eigene Zelluloid- Hommage setzten will.
Christian von Aster lässt die Geschichte deutscher Auswanderer auferstehen. Ein Nürnberger Metzger hat sich in Arkham selbständig gemacht, und aus Haiti einen ganzen Stamm willige und billige Arbeitskräfte geholt. Da fällt es kaum auf, wenn einmal ein Arbeiter fehlt, oder gar merkwürdiges Fleisch in die Verarbeitungsmaschinen gerät.
Zusammen mit Andreas Gruber begleiten wir einen Privatdetektiv nach Arkham. Dieser soll die Überbleibsel und die raren Buchausgaben der eingestellten Cavern Press aufkaufen, gerät aber selbst in die Büchergebärmaschinerie ..
Marc Alastor E. E. präsentiert uns eine Hommage an Chambers »König in Gelb« und Michael Marrak schließlich erzählt und von einem alten Indianerfluch aufgrund dessen degenerierte Höhlenfalken Arkham und Umgebung terrorisieren.

hinzugefügt: June 21st 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Basilisk Verlag
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