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Meyer, Kai: Seide und Schwert - Das Wolkenvolk 1 (Buch)

Kai Meyer
Seide und Schwert – Das Wolkenvolk Band 1
Titelillustration Joachim Knappe
Loewe Verlag, 2006, Hardcover, 408 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 3-7855-5741-9

Von Carsten Kuhr

Wir alle kennen Leonardo da Vinci als genialen Künstler und Forscher. Seine Entwürfe reichen von Flugzeugen und Helikopter bis hin zum eingehenden Studium des menschlichen Körpers. Doch vor 250 Jahren hat er sich selbst übertroffen. Im Auftrag der Medici fertigte er Maschinen, die den »Aether«, das magische Fluidum, das einzig Drachen ausatmen einfängt, und damit Wolken so verdichtet, dass diese als Heimat für Menschen, Tiere ja deren Häuser dienen kann. Seit mehr als 200 Jahren ist das Wolkenvolk somit weit über der Erden rund um den Globus unterwegs, fernab aller Zwistigkeiten und Kriege der Erdwürmer. Doch dann fallen die Pumpen aus, die Wolkeninsel strandet in einem chinesischen Gebirge.
Niccolo, ein 15-jähriger Waise der gegen das allgemeine Verbot der einflussreichen Priester im Geheimen lesen gelernt und sich aus verbotenen Büchern fremde Sprachen angeeignet hat wird als einziger, der chinesisch spricht ausgesandt, neuen Aether zu beschaffen, um die drohende Auflösung der Wolke zu verhindern.
Auf seiner Queste durch ein märchenhaftes China trifft er auf zwei Begleiter, die ebenfalls nach den verschwundenen Drachen suchen. Während Feiqing verflucht wurde und seitdem mit einem lächerlichen Drachenkostüm verwachsen und ohne Erinnerung an sein früheres Leben umherzieht, wuchs das Mädchen Nugua bei den Drachen auf, bis diese eines Tages spurlos verschwanden. Auf ihrem Weg stoßen sie auf die China besetzt haltenden Mongolen, fliegende Kämpferinnen, Propheten, Zauberer und werden in einen Krieg um die Macht der Götter verwickelt. Fünf der Unsterblichen, ursprünglich acht, von den Göttern als Mittler zu den Menschen ausgesuchte Magier, wurden von Wisperwind, mit ihren magischen Schwertern bereits getötet. Doch wer maßt sich an, die Macht der Götter auf die Erde selbst herauszufordern, und hat das Verschwinden der Drachen etwas mit dem Kampf zu tun? Die Suche nach den magischen Echsen führt sie über die Türme einer in ewiger Lava reisenden Stadt hin zum Drachenfriedhof....


Kai Meyer hat sich mit seinen beiden, im Loewe Verlag erschienen Trilogien um »Merle« und die »Wellenläufer«, sowie dem mit dem Corine ausgezeichneten »Feuerfrost« auch als phantastischer Jugendbuchautor einen Namen gemacht. Sein überquellender Ideenreichtum gepaart mit einem Instinkt für die gekonnte Verbindung von Mythen und Fakten bescherte den Lesern unvergessliche Stunden.

Auch diesmal verblüfft und begeistert er mit einer Handlung, wie sie phantastischer nicht sein könnte. Geschickt webt er einen Teppich voller Schicksale, verbindet diese mit der packenden Beschreibung einer uns fremden, fernöstlichen Welt, deren Kultur und Überlieferungen er unauffällig aber gekonnt in seine Erzählung integriert. So zeigt er uns eine Welt, die anders ist, als die ständig austauschbaren, sonst so oft beschworenen Fantasy-Szenarien, die letztlich blass und langweilig bleiben. Meyers Welten sind nie langweilig, sind immer etwas Besonderes und bilden so das Grundgerüst in dem er seine Personen agieren lässt. Und wie wir dies von »Weltenweber« Meyer gewohnt sind, offeriert er uns eine ganze Reihe unvergesslicher Gestalten. Geschickt führt er seine Handelnde ein, deutet mehr an, als dass er uns einfach deren Schicksale schildert, lässt seine Leser selbst die vielschichtigen, geheimnisvollen und damit interessanten Figuren entdecken. Und dieser aktive Prozess mit dem seine Leser ihre Protagonisten erkunden macht viel von der besonderen Anziehungskraft der Meyer´schen Romane aus.

Vorliegend hat der Autor wieder einen Auftakt präsentiert, der seine Fans an die Seiten bannen wird, der die Zeit bis zum Erscheinen der Fortsetzung unendlich lang werden lässt, will man, will ich doch unbedingt wissen, wie es weitergehen wird.

hinzugefügt: June 6th 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Loewe
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