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Feist, Raymond: Konklave der Schatten - Die Erben von Midkemia 3 (Buch)

Raymond Feist
Konklave der Schatten
Die Erben von Midkemia 3
(Exile´s Return)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Regina Winter
Titelillustration: Hanka Steidle
Blanvalet, 2006, Taschenbuch, 402 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-442-24376-9

Von Carsten Kuhr

Die ersten beiden Romane des aktuellen "Midkemia"-Zyklus standen ganz im Zeichen eines Protagonisten.
Tal Hawkins, ein Held der den Mythos des edlen, intelligenten Indianers aufgriff, machte sich auf, die Verantwortlichen für den Holocaust seines Stammes zur Rechenschaft zu ziehen. Herzog Olasko war einer der Ränkespieler hinter dem Verbrechen. Doch statt ihn zu töten, wurde Olasko zur Strafe ans andere Ende der Welt verbannt. Als der magische Spruch Olasko in der Steppe freisetzt, stehen dessen Überlebenschancen nicht gut. Sklavenjäger, die gnadenlose Sonne in der kargen Steppe, der Durst und das unbekannte Land sorgen für eine abrupte Bauchlandung des verwöhnten Adeligen. Aber Olasko zeigt Nehmerqualitäten. Er nimmt sein Schicksal an, entdeckt Verantwortungs- und Schuldbewusstsein in sich. Sein durch täglichen Überlebenskampf geprägter Weg führt ihn quer durch den unbekannten Kontinent. Unterwegs stößt er auf eine scheinbar belebte unzerstörbare Rüstung. Ein magischen Bann zwingt ihn, sich um die Rüstung zu kümmern. Sein Weg führt ihn zum Heim der Götter. Dort offenbart ihm einer der Götter selbst, dass eine uralten Gefahr Midkemia bedroht. Eine Invasion aus der zweiten Ebene der Universen droht. Und ausgerechnet Olasko, ein Mann der für die Ermordung unzähliger Menschen, für Not und Elend verantwortlich ist, ist die letzte Hoffnung der Welt. Nur wenn es ihm gelingt, die Rüstung zu Pug dem Magier zu bringen gibt es Hoffnung – doch der Weg zu Pug führt über Olaskos altes Herzogtum und einem Mann, dem er eigentlich nicht mehr begegnen sollte – seinem alten Feind Tal Hawkins ...

Raymond E. Feist ist einer der produktivsten Tolkien- Epigonen der modernen Fantasy. Ungleichen vieler anderer Nachahmer des "Herrn der Ringe Autors zeichnen sich seine Romane aber durch eine gewisse Eigenständigkeit und faszinierende Personen aus. In diesem Roman zeigt er einmal mehr, warum er unter den Nachahmern des Briten zu den erfolgreichsten Vertreten zählt. Er weiß, wann er eine Geschichte erzählt, wann er bildlich gesprochen ein neues Pferd satteln muss. Tal Hawkins war ein sympathischer Protagonist. Aber seine Geschichte war in den zwei Romanen abgeschlossen.
Andere, weniger versierte Autoren hätten nun einfach dieselbe Geschichte ein wenig abgewandelt noch einmal aufgebrüht, Feist dagegen sucht sich einen neuen Protagonisten. Und dass er hierbei ausgerechnet bei einem der Antagonisten fündig wird sorgt für neuen Reiz.
Die Wandelung von Saulus zum Paulus geht fast ein wenig zu reibungslos. Olasko schämt sich ein wenig zu schnell seiner Taten, sieht sich mehr als williges Opfer des Dämonen als tatsächlich Schuldiger. Hier hätte ich mir ein wenig mehr selbstkritisches Hinterfragen der eigenen Verantwortung gewünscht.
Allerdings präsentiert sich Olasko als sympathischer, wenn auch noch relativ oberflächlicher Charakter. So entfaltet sich der spannende, kurzweilig zu lesende Handlungsbogen ohne Brüche. Bewundernswert, wie es Feist überzeugend gelingt die Midkemia drohenden Gefahren immer mehr zu steigern, ohne dass er dabei unglaubwürdig wirkt. Pug mit seinen Getreuen auf der Insel sollte eigentlich in der Lage sein, alle Gefahren mit einem Zauberspruch abzuwehren, und doch tauchen immer wieder neue Fährnisse auf, die den ganzen Einsatz unseres jeweiligen Protagonisten erfordern. So stellt dieser Roman eher den Auftakt eines neuen großen "Midkemia"-Zyklus dar, als den Abschluss einer Trilogie.
Ich als Leser komme, aller Gewöhnung zum Trotz immer wieder gerne auf die Feist´sche Welt zurück, bieten doch die austauschbaren Grundschemata vertraute, flüssige Lektüre, die durch die sehr sympathisch und interessant gezeichneten Personen aufgewertet wird.

hinzugefügt: January 30th 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Blanvalet Verlag
Hits: 2739
Sprache:

  

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