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Le Blanc, Thomas u.a. (Hrsg.): Verkehrssysteme der Zukunft - Tagungsband 2004 (Buch)

Anita Antal, Maren Bonacker, Thomas Le Blanc, Meike Röhl (Hrsg.)
Verkehrssysteme der Zukunft - Tagungsband 2004
Schriftenreihe und Materialien der Phantastischen Bibliothek Wetzlar, Band 87
Wetzlar: Förderkreis Phantastik in Wetzlar e. V.. Januar 2005. 14,00 EUR. 140 Seiten

Von Ulrich Blode

Die Phantastische Bibliothek Wetzlar untersuchte 2004 ein Jahr lang die Science Fiction-Literatur auf alternative bzw. innovative Verkehrssysteme hin. Auftraggeber war das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Verkehrsforschung (DLR), das nach Science-Fiction-Konzepten suchte, die sich mit heutiger oder unmittelbar bevorstehender Technologie verwirklichen lassen. Gegenstand der Studie waren alle planetengebundenen Verkehrswege und -mittel, z. B. der Personen- und Gütertransport auf und unter der Erde oder im Wasser. Eine 1:1 Umsetzung war nicht das Ziel. Gesucht waren neue Ideen, die Ausgangspunkt für weitergehende Lösungen sein können.
Um neue Impulse zu gewinnen, fand am 7. und 8. Oktober 2004 zusammen mit dem Unternehmen Schunk ein interdisziplinäres Symposion in Heuchelheim statt. Neben den Vorträgen, war der informelle Wissensaustausch zwischen den Wissenschaftlern von Bedeutung. Der vorliegende Tagungsband "Verkehrssysteme der Zukunft“ enthält die Texte aller Referenten.

Wolfgang Jeschke zeigt als Einführung in seinem Vortrag "Die Literatur der Ideen" den Werdegang der Science Fiction-Literatur auf, welche Vorteile sie beim Darstellen von Erfindungen bietet. Überaus kenntnisreich präsentiert er Details über historische Gegebenheiten zur Entstehung der Science Fiction.
Literarische Vorstellungen zu Verkehrsmitteln sind bei Uwe Neuholds "Träumen Androiden von elektrischen Straßen?" das Thema. Er unterteilt die Erfindungen in "Heutige", "Bevorstehende" und "Utopische Technologien". Ebenfalls der Literatur widmet sich Ralf Bülow mit "A Transatlantic Tunnel, Hurrah!". Er konzentriert sich auf historische und fiktive Tunnel.
Wie Science Fiction funktionieren praktisch funktioniert, lässt sich in dem Vortrag "Von München nach Heuchelheim", einem kleinen Szenario, Hans-Dieter erfahren. Eine kleine Geschichte über die Tücken moderner Autos. Vorgetragen von H. D. Klein ist der Text viel amüsanter, als nur selbst gelesen.
Dimitrios Kolymbas ("Der Weg durch den Berg") und Robert Sauter ("Licht am Ende des Tunnels") schildern moderne Tunnelbauverfahren und berichten über de Sicherheit von Tunneln. Auch die anderen Vorträge stammen von Ingenieuren, Verkehrswissenschaftlern oder Unternehmern: Wolfgang Wirth ("Straßenverkehr gestern, heute, morgen"), Verena Franken und Charlotte Lenz ("Flexibler, schneller, weiter"), Norbert Lauinger ("Das Automobil auf dem Weg zum AUTOmobil"), Gert Weller ("Was will der Fahrer ... und kann er damit umgehen?").

Viele der Beiträge sind hochinteressant und die Zusammensetzung ist lesenswert, auch oder gerade weil sich nicht immer alles um Science Fiction dreht. Nicht wiedergegeben kann die Atmosphäre während der Tagung, die zuweilen äußerst humorvoll oder diskussionsfreudig war.
Während die Phantastische Bibliothek ihre Recherche detailliert erläutert, fehlt andererseits auf der Seite des DLR eine eingehende methodische Darstellung. Zudem ist eine weitergehende Betrachtung über die Chancen und Grenzen der Science Fiction notwendig, weil sie sehr kreativ sein kann, aber nicht alles Machbare auch verwirklicht wird. Die Tagung zeigte, dass verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten können und durch fiktive Ideen zu gemeinsamen Diskussionen angeregt werden. Dass eine Institution für die Literatur auch mit technisch-naturwissenschaftlichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten kann, verdeutlichen die "Verkehrssysteme der Zukunft“. Letztlich ist es ein interessanter Überblick, inwieweit "Zukunft“ als wichtig in Unternehmen und Forschungseinrichtungen erachtet wird.

hinzugefügt: November 4th 2005
Tester: Ulrich Blode
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