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Dick, Philip K.: Blade Runner (Buch)

Philip K. Dick
Blade Runner
Do Androids Dream Of Electric Sheep (1968)
Heyne, Taschenbuch, September 2002, 272 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-453-21728-4

Von Ulrich Blode

„Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ ist einer der besten Romane Philip K. Dicks, der 1982 unter dem Titel „Blade Runner“ verfilmt wurde.
Der Androidenjäger Rick Deckard übernimmt von seinem Kollegen Dave Holden, der im Krankenhaus liegt, den Auftrag entflohene Nexus-6-Androiden zu jagen. Die Arbeitsandroiden sind vom Mars geflohen und leben illegal auf der Erde. Die Arbeit der Androidenjäger ist gefährlich, weil kaum eines der Kunstgeschöpfe sich freiwillig ergibt. Deckard ist verpflichtet den Voight-Kampff-Test bei verdächtigen Personen vorzunehmen, um die Identität zweifelsfrei festzustellen. So perfekt sind die Androiden inzwischen, dass sie auf den ersten Blick nicht von Menschen zu unterscheiden sind. Und sie tun alles, um nicht aufzufallen. Bei einem Besuch des Rosen-Konzerns, der die Androiden herstellt, lernt er die „Nichte“ des Firmengründers kennen. Sie weiß nicht, dass sie selbst ein Android ist und hilft dem Prämienjäger bei seinen Ermittlungen.

In „Blade Runner“ sieht die Zukunft der Erde hoffnungslos aus. Die Umwelt ist zerstört und radioaktiv belastet. Um den Alltagssorgen zu entkommen, nutzen die Menschen die Penfield-Stimmungsorgel. Es ist eine Möglichkeit mechanisch die Gefühle zu wechseln und dem Verfall der Städte zu entkommen. Viele Viertel sind verwaist und wer kann, wandert in die Kolonien aus. Einer der bleiben muss, ist der geistig zurückgebliebene J. R. Isidore, der drei entflohenen Nexus-6-Androiden bei sich aufnimmt. Isidore lebt alleine in einem der verlassenen Gebäudekomplexe.
Durch den Krieg und die Radioaktivität ist das Artensterben rasant vorangeschritten, so dass der Besitz eines lebendigen Tieres ein Statussymbol ist. Elektrische Nachbildungen haben die Rolle des Haustiers übernommen und streng werden die Preise für die echten Tiere überwacht. Einen großen Raum nimmt im Roman die persönliche Wirklichkeit ein, ob sich biologisches vom künstlichen Leben unterscheidet und welche Stellung der einzelne in der Gesellschaft hat. Und Rick Deckard zweifelt schon mal an sich selber, ob er wirklich ein Mensch ist.

Besonders machen den Roman die Einzelheiten, die die Hauptgeschichte ergänzen. Deckard stößt auf ein Polizeirevier, das vollkommen von Androiden besetzt ist und für sich alleine zuständig ist. Es arbeitet praktisch abgeschlossen von der Außenwelt und dient als Tarnung für die Androiden. Hier schimmert Dicks differenzierte Darstellung der Wahrnehmung durch. Denn erstaunlich ist, dass bisher niemand auf das falsche Revier aufmerksam wurde.
Fehlen tut eine besondere Begründung Androidenmotive, ob sie nicht zu Recht sich der Tötung wehren. Eine weitere Schwäche sind die miteinander verwobenen Handlungsstränge, die aber auch als erforderliche Vielschichtigkeit ausgelegt werden können.

1982 kam eine Filmadaption von „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ in die Kinos, die nur wenige Elemente der Buchvorlage aufgreift, dafür eine kontrastreiche Stimmung in einer übervölkerten Stadt entwirft. Der Filmtitel „Blade Runner“ war ursprünglich der Titel einer Geschichte von Alan Nourse.
K. W. Jeter verfasste mit „Blade Runner: Edge of Human“ (1995) und „Blade Runner: Replicant Night“ (1996) zwei Fortsetzungen, die auf Deutsch in dem Sammelband „Blade Runner – Die Rückkehr“ (Heyne, Taschenbuch, 2004) erschienen sind.

hinzugefügt: October 10th 2005
Tester: Ulrich Blode
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