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Elrod, P. N.: Blutzirkel (Buch)

P. N. Elrod
Blutzirkel
Vampirdetektiv Jack Fleming 3
(Bloodcircle)
Aus dem amerikanischen Englisch von Rosa Welz
Titelillustration BabbaRammDass
Festa Verlag, Paperback, 240 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 3-935822-82-0

Von Carsten Kuhr

Elrods Vampire sind anders als die Bluttrinker anderer Autoren. Schon im letzten Roman um den Vampirdetektiv Jack Fleming hat selbiger den Stoß eines Holzpflocks durch sein Herz durch einer zeitnahen Infusion roten Lebenssaftes unbeschadet überstanden, und auch in vorliegendem Roman muss ein Nosferatu einen entsprechenden Anschlag auf sein untotes Leben über sich ergehen lassen. Doch beginnen wir am Anfang.

Immer noch sucht Jack zusammen mit seinem menschlichen Freund Escott nach seiner verschwundenen, ehemaligen Geliebten, die ihm den Keim der Unsterblichkeit vermacht hat. Die Ermittlungen führt die beiden in die alte Heimat Jacks - New York. Die fünf Jahre alte Spur weist zu einem Anwesen einer reichen, abgeschieden lebenden Milliardärin. Deren Privatsekretär, Jonathan Barrett mit Namen, ist ein Geschöpf der Nacht. Just hier aber verläuft die Spur im Sande. Wurde Maureen endgültig zu Grabe getragen, und wenn ja, von wem?

P.N. Elrod zeichnet für zwei große Vampir-Zyklen verantwortlich. Neben dem Vampir-Detektiv Jack Fleming erscheinen auch die Abenteuer des Dandys Jonathan Barrett im Festa Verlag und erfreuen sich großer Beliebtheit. In diesem Band nun hat die Autorin ihre beiden untoten Helden aufeinander treffen lassen.

Dass Elrod die Handlung aus Chicago nach New York verlegt, hat mich zunächst gewundert. Gerade Chicago steht schlechthin für das organisierte Verbrechen á lá Al Capone in den 30er Jahren. Aus der gelungenen Synthese von dort spielenden Detective Novel und dem Vampir Mythos zieht die Reihe einen Großteil ihrer Faszination. Nun also, an den Hudson verlegt, ging diese Besonderheit verloren. Doch wieder gelang es der Autorin, mich positiv zu überraschen.
Mit der gelungenen Darstellung einer reichen, zurückgezogen lebenden Milliardärin sorgte sie für den notwendigen Zauber, und die Ermittlungen nach dem Verbleib von Maureen boten die dazugehörige Spannung. Vor unseren Augen nimmt ein faszinierendes Bild eines Verbrechens Gestalt an. Bis zum das Geheimnis auflösenden Schluss sorgt dieser Roman dafür, dem Helden Jack mehr Hintergrund, mehr Charakter zu verleihen. Nicht länger ist er nur der ehemalige Reporter und jetzige Detektiv. Hier offenbart er eine Hingabe, die weit über die rein körperliche, längst erloschene Anziehungskraft hinausgeht. Ich konnte seine Verzweiflung angesichts der scheinbar im Sande verlaufenden Spuren nachvollziehen, seine Frustration; wenn er mit seinen Ermittlungen wieder einmal nicht weiterkam. Das Aufeinandertreffen der beiden auch im Wesen so unterschiedlichen Nosferatu – hier der weltlich orientierte Jack, dort der kulturell gebildete, reserviert wirkende Gentleman Barrett – wirkte eben gerade wegen der Gegensätzlichkeit der beiden interessant.

Ingesamt bietet dieser Roman ein Feeling, das mich ein ganz klein wenig an eine Mischung aus "Der große Gatsby" und einem "Philip Marlowe"-Krimi erinnert hat, und er überzeugte durch allzeit spannende Handlung.

hinzugefügt: September 13th 2005
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Festa Verlag
Hits: 3662
Sprache: german

  

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