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Lara Croft Tomb Raider 3: Der Mann aus Bronze, James Alan Gardner (Buch)

Lara Croft Tomb Raider 3
James Alan Gardner
Der Mann aus Bronze
(The Man of Bronze)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Timothy Stahl
Dino, Taschenbuch, 377 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-8332-1203-9

Von Carsten Kuhr

Im dritten Movieunabhängigen Roman macht sich unsere toughe Archäologin einmal mehr auf, die Welt zu retten. Geschichtlich gebildete Ägyptologen wissen, dass der Sage nach der Körper von Osiris vor 10.000 Jahren von Set zerschlagen worden sein soll, die Teile des Gottes wurden auf der ganzen Welt verstreut.
Im Auftrag des in Polen ansässigen St. Bernward´schen Bronze-Ordens soll Laura die letzten drei verschwundenen Teile suchen um den lebendigen Bronze-Androiden, der als Vorbild für die Sage diente, zu vervollständigen. Die Suche führt unser Heldin zunächst nach Sibirien. Tief unter der Taiga versteckt entdeckt sie, verfolgt von eigentlich längst ausgestorbenen Säbelzahntigern und Mammuts, einen Teil des verlorenen Beins. Doch ihr alter Widersacher, der skrupellose Waffenhändler Urdmann jagt ihr das Teil ab. Die Spur führt in die Saragossasee. An Bord einer Karthagischen Galeere inmitten eines Jahrtausende alten, von Geistern und strahlenden Riesenaalen bevölkerten Schiffsfriedhofs findet sie das zweite Teil – doch wieder muss sie sich Urdmann beugen. Im Nordosten Australiens, bewacht von mutierten Riesenspinnen und einem Krokodil, dessen Größe alles Dargewesene sprengt, erobert sie das dritte Teil – man kann sich denken: Urdmann wartet bereits auf sie. In der Nähe von Rio begegnet sie dann endlich Urdmanns Hintermann – einem Silberandroiden, der als Seth in die Geschichte eingegangen ist. Ein furioser Showdown der beiden uralten Androiden erwartet den Leser.

An die Lara Croft-Romane hat der Leser einen klar umrissenen Anspruch. Sie sollen vor Spannung prickeln, phantastische Handlungsorte und Gestalten bereit halten, und am Schluss aller gewalttätigen Auseinandersetzungen soll unsere Heldin aller Wahrscheinlichkeitsrechnung zum Trotz triumphieren . Und so erwartet den Käufer auch diesmal ein munterer Reigen lose miteinander verbundener Beschreibung von Action-Szenen satt. Da wird geschlagen, erdolcht, geschossen und gesprengt was das Zeug hält. Matt Reilly muss sich warm anziehen, wenn Gardner tief ins eine wohl gefüllte Waffenkammer steigt und seine Widersacher aufeinander hetzt. Dass dabei die Logik ein ums andere Mal auf der Strecke bleibt, dass es Widersprüche zuhauf gibt ist letztlich nebensächlich, ja uninteressant. Der Lara Croft Leser-will ein temporeiches Gefecht nach dem anderen, will das Aufeinandertreffen des Guten (Lara) mit dem Bösen (die meisten Anderen), und das mit jeder Menge Schmackes und Krabumm. So erwarten uns zweidimensionale, schablonenhafte Charaktere zuhauf, und auch wer als Leser Wert auf stilistische Finessen legt, ist hier definitiv falsch.

Was diesen Roman ein wenig von den bisherigen Lara Croft-Titeln unterscheidet, ist die sehr saloppe, selbstironisch übersteigerte Ausdrucksweise. Mir ist leider nicht bekannt, ob der Text auch im Original entsprechende Ansätze zeigte, oder ob der Übersetzer Timothy Stahl dafür verantwortlich zeichnet, doch mir gefiel es, dass sich der Autor selbst und seine Protagonistin nicht allzu ernst zu nehmen scheint. Die frechen Bemerkungen Laras, die treffenden pointierten Anmerkungen machten die Lektüre zumindest für mich noch kurzweiliger und vergnüglicher, wobei ich allerdings davon ausgehe, dass allzu bier(bauch)ernste Machos ihre Mühe damit haben werden.
Ingesamt gesehen bietet der Roman, so man sein logisches Denken ausschaltet, vergnügliche, sehr kurzweilige Lektüre voller Abenteuer und Gewalt ein wenig in der Nachfolge der legendären Leihbücher.

hinzugefügt: August 30th 2005
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Dino
Hits: 3059
Sprache: german

  

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