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Dune - Der Wüstenplanet (DVD)

DUNE – Der Wüstenplanet

USA 1984, Regie: David Lynch, Drehbuch: David Lynch nach dem Roman „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert, Mit: Kyle McLachlan, Jürgen Prochnow, Max von Sydow u.a.,
Laufzeit: 131 Minuten, FSK: ab 12 Jahren (Coverangabe falsch), Anbieter: Marketing-Film

Von Oliver Naujoks

Die bekannte Handlung des Romans sei nur noch einmal kurz angerissen: Auf dem Planeten Arrakis, einem Wüstenplaneten, dessen Wüsten von riesigen Würmern bewohnt werden, wird das Gewürz abgebaut, eine Droge, die es ermöglicht in die Zukunft zu schauen und den Raum für den Überlichtflug zu falten. Das Gewürz gibt es auf keinem anderen Planeten, dementsprechend ist der, der über das Gewürz herrscht, Herrscher des Universums. Imperator Shaddam IV schickt die Familie Atreides nach Arrakis, um dort den Gewürzabbau zu kontrollieren. Paul Atreides, der Sohn des Herrscherhauses muß auf Arrakis miterleben, wie seine Familie einer Intrige zum Opfer fällt und flieht mit seiner Mutter in die Wüste, zu den Wüstenbewohnern, den Fremen, wo er sich zu deren Anführer aufschwingt. Ist Paul der Kwisatz Haderach, der Messias, nach alter Prophezeihung?

„Ich hatte Dune nicht im Griff.“
Diese Worte sprach Regisseur David Lynch nach Fertigstellung seines Kinofilms, als er dem gewaltigen und ausufernden Stoff des Romans nicht richtig Herr werden konnte. Der Film aus dem Jahr 1984 wurde vor allem deswegen ein Misserfolg, weil Lynch ihn viel zu lang konzipiert hatte (angeblich um die vier Stunden) und er dann auf eine im Kino spielbare Länge von 131 Minuten zurecht geschnitten werden musste, wodurch vieles unverständlich blieb. Lynchs Rettungsversuche, wie ein unfilmischer Erzähler, der über der Schere zum Opfer gefallene Passagen hinüber erzählen sollte, schadeten dem Film eher als dass er ihm nutze. Aufgrund seiner Unverständlichkeit für Uneingeweihte wird er heute noch als Flop wahrgenommen, was eigentlich eine Tragödie ist, denn David Lynchs Film gehört sicherlich zu den originellsten und beeindruckensten Visionen, die das SF-Kino je hervor gebracht hat, weswegen der Verfasser dieser Zeilen sich auch nicht scheut, von einem Meisterwerk zu sprechen.
Die Essenz von Herberts Roman fängt der Film nämlich nichtsdestotrotz hervorragend ein, auch wenn er gegen Ende etwas gehetzt wirkt. Lynch hatte den Roman sinnvoll für das Kino bearbeitet, vieles gekürzt (den im Buch wichtigen Charakter Lord Fenring gibt es im Film z.B. nicht) und manches auch erweitert; so gab er die elliptische Erzählstruktur des Romans auf, die beiden großen Schlachten im Film finden im Buch z.B. zwischen den Kapiteln und somit gar nicht statt, während sie in der Verfilmung die Hingucker sind. Die sprunghafte Erzählweise gab es auch schon im Roman, sie ist keine Erfindung der Filmemacher.

Schon viele, bisher wenig befriedigende Inkarnationen auf VHS und DVD erlebte dieser Film in Deutschland - nach dem Geschrei der Marketing-Abteilung von Marketing Film soll es sich hier um die definitive Fassung auf DVD handeln. Ist sie das? Nein. Aber sie kommt dieser deutlich näher als alle anderen Versionen bisher.
Das Bild, wenn auch nicht perfekt, ist bisher, zusammen mit der Fassung von Sanctuary aus England, das beste weltweit und in Klarheit, Farbwiedergabe und Schärfe sah der Film seit seinem Kinoeinsatz nicht mehr so gut aus, auch wenn er nicht ganz in seinem Originalformat für die DVD abgetastet wurde und nicht ganz mit Abtastungen heutiger Blockbuster mithalten kann. Wer das allerdings erwartet, macht was falsch.
Beim Ton herrschen eher gemischte Gefühle vor, die englische Spur ist deutlich klarer und wuchtiger als die deutsche, die deutlich dumpfer klingt und beiden 5.1 Spuren ist gemeinsam, dass die Dialoge auf dem Center-Channel zugunsten der Geräusche viel zu leise abgemischt wurden. Es geht doch besser, wie der englische 5.1-Mix der schon erwähnten Santuary-Fassung aus UK beweist, der wesentlich räumlicher klingt und in dem die Stimmen deutlich lauter und klarer erklingen.
Die Extras sind nicht sonderlich erwähnenswert, aber immerhin gibt es ein paar wie ein kurzes Making of.

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Film schon zwanzig Jahre alt ist, bekommt man eine wirklich sehr ordentliche Umsetzung dieses Meisterwerkes auf DVD, die den Kauf durchaus lohnt und den Film fast so präsentiert, wie er es verdient hat.

DVD-Facts:
Bild: 2,20:1 anamorph (Coverangabe 2,55:1 falsch)
Ton: Deutsch 5.1, Deutsch 2.0, Englisch 5.1, Englisch 2.0
Untertitel: Deutsch
Extras: Making of, Goofs

hinzugefügt: July 13th 2004
Tester: Oliver Naujoks
Punkte:
Hits: 2728
Sprache:

  

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