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Elrod, P. N.: Der maskierte Tod (Buch)

P. N. Elrod
Der maskierte Tod
(Death Masque)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Jutta Swietlinski
Titelillustration: Günther Nawrath
Festa Verlag, Paperback, 320 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 3-935822-81-2

Von Carsten Kuhr

Zum mittlerweile dritten Mal berichtet uns die Autorin von den Erlebnissen Jonathan Barretts ,der während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges stirbt und kurz darauf zu neuem Leben erwacht.
In den ersten beiden Bänden erfuhren wir von seiner Studienzeit in England, erlebten mit, wie seine Schwester von einem Erbschleicherpaar fast ermordet wurde und seine Heimat von den Rebellen Washingtons, aber auch von den englischen Truppen ausgeplündert und heimgesucht wurde. Der Sohn eines angesehenen Richters fand sich langsam in sein Schicksal ein. Die Unverwundbarkeit, die Gabe des Schwebens und der Beeinflussung, aber auch die Umstellung der Ernährung auf den roten Lebenssaft stürzten ihn, aber auch seine Familie in beträchtliche Gewissensnöte. Dazu kommen die immer bedrohlicher werdenden äußeren Umstände. Die Rebellen werden immer unverfrorener, die Gefahr für Leib und Leben wächst.
So entschließt sich Jonathan leichten Herzens nach England zurückzukehren, und sich dort auf die Suche nach seiner verschwundenen Geliebten, die ihm dem Vampirkeim schenkte, zu machen. Zusammen mit seiner Schwester und seinem Diener trifft er in London ein. Doch noch bevor er sich auf die Suche nach seiner verflossenen Liebe machen kann, holt ihn seine Vergangenheit ein. Jonathan wird bedroht, überfallen, zum Duell gefordert und erschossen - doch der Grund bleibt ihm zunächst verborgen. Wer und warum ist darauf aus, ihn der seit Jahren nicht in England weilte zu töten?

Elrod ist uns von ihren ausgezeichneten Vampirkrimis um "Jack Fleming" ein Begriff, Dass sie es aber auch versteht historisch angehauchte Romane zu verfassen zeigt sie in den bislang vier Romanen um Jonathan Barrett.
Vorliegendes Buch braucht ein wenig, um richtig in Fahrt zu kommen.
Sehr gemächlich schildert uns die Autorin in den ersten Kapiteln die letzte Zeit Barretts im heimischen Amerika, den Abschied von liebgewonnenen Personen und Orten. Erst als Jonathan und seine Korona dann in London ankommen, zieht das Tempo des Romans merklich an. Elrod zeichnet ein faszinierendes Bild des Lebens der besseren Gesellschaft im England des 18. Jahrhunderts. Zusammen mit unseren Protagonisten - und mittlerweile ist Jonathan beileibe nicht mehr die einzige handlungsentscheidende Person - besuchen wir Feste und Beerdigungen.

Die Verfasserin entwirft hierbei ein faszinierendes Bild eines reichen und einflussreichen Familienclans. Die altruistisch Herrschende Großmutter, die ihre Befehle mittels der Macht ihrer monatlichen finanziellen Zuwendungen an die wirtschaftlich von ihr abhängigen Familienmitglieder aufrechterhält übt ein wahres Schreckensregiment aus. Vorsichtige Andeutungen führen uns dann aber auf die Spur der Ursachen für ihr despotisches Verhalten. Ohne hier zu deutlich zu werden, lässt Elrod ihre Leser durch eine vorsichtige Thematisierung dann selbst die Schlüsse ziehen und sorgt auf diese Weise für noch mehr Nähe der Leser zu ihrem Plot.

Obwohl einiges passiert in diesem Buch haben mich die Personen fast mehr gefesselt wie die eigentlichen Geschehnisse selbst. Bei aller Dramatik, dem Duell, den Überfällen und Kämpfen und dem Verrat, war doch die zugrundliegende Motivation der Personen, die Interaktion der Familienmitglieder die mich packte und interessanter schien als die vordergründige Handlung. Der Autorin gelang es erneut vielschichtige, interessante Personen zu kreieren, die überzeugend in ihrer Umwelt agieren.

Hier ist dann auch einer der großen Unterschiede zu anderen Meisterin des historischen Vampir-Romans, Quinn-Yarbro zu finden. Konzentriert sich Yabro für manche Leser ein wenig zu sehr auf die Beschreibung historisch korrekter, aber letztlich nicht immer wichtiger Fakten, und stattet ihre umfangreichen Romane daher mit sehr viel nicht handlungsrelevanten Daten aus, behält Elrod in einer wohltuenden Kürze ganz ihren Plot im Auge. Sie konzentriert sich mehr auf die Darstellung der Persönlichkeiten, als auf die minutiös recherchierte Beschreibung von Kleidung und Verhaltensweisen und bietet ihren Fans einen Blick auf eine längst vergangene Zeit die ihren eigenen Reiz aber auch ihre Gefahren hatte.

hinzugefügt: May 19th 2005
Tester: Carsten Kuhr
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