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Gibson, William: Pattern Recognition (Buch)

William Gibson
Pattern Recognition
Putnam (USA), Hardcover, 357 Seiten, 25,95 us-Dollar, ISBN 0-399-14986-4 (Import)

Von Oliver Naujoks

Nach vier Jahren Pause legt der Wahlkanadier William Gibson einen neuen Roman vor, sein achter. Neben einer Kurzgeschichtensammlung namens „Burning Chrome (1986)“ (dt. Cyberspace), der Neuromancer-Trilogie mit den Romanen „Neuromancer (1984)“, „Count Zero (1986)“ (dt. Biochips) und „Mona Lisa Overdrive (1988)“, einer Zusammenarbeit mit Bruce Sterling, der Steampunk-Roman „The Difference Engine (1990)“ (dt. Die Differenz-Maschine), sowie einer weiteren, lose zusammenhängenden Trilogie, bestehend aus „Virtual Light (1993)“ (dt. Virtuelles Licht), „Idoru (1996)“ und „All Tomorrow’s Parties (1999)“ (dt. Futurematic) ein eher schmales Werk in einer inzwischen fast zwanzig Jahre andauernden Autorenkarriere.

Auch dieser Band soll wieder den Auftakt zu einer lose zusammen hängenden Trilogie darstellen, spielt diesmal aber, im Gegensatz zu Gibsons anderen Werken, in der Gegenwart, wie sich noch zeigen wird.

Worum geht es? Die Hauptperson, Cayce Pollard, besitzt eine seltene Gabe: Sie kann fühlen, ob eine Marke „funktioniert“, ob also z.B. ein neu entworfenes Logo für einen Großkonzern vom Markt und den Kunden angenommen wird. Dadurch ist sie sehr wertvoll für die Werbewirtschaft und kann von einer Beratertätigkeit gut leben. Ihr neuester Job, und damit fängt der Roman auch an, führt sie nach London, wo sie für die PR-Firma Blue Ant beurteilen soll, ob das neu gestaltete Logo des „zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt“ bei den Kunden ankommen wird.

In ihrer Freizeit taucht Cayce allerdings in eine ganz andere Welt ab: Sie ist Mitglied einer Internet-Community, die sich in einem großen Forum tummelt und sich darum gebildet hat, dass irgend jemand immer wieder mysteriöse Filmclips ins Netz stellt, die sich weder zeitlich, noch örtlich einordnen lassen und die eine geheimnisvolle Aura umgibt. Sie kann Stunden damit zubringen, mit Gleichgesinnten, insbesondere ihrem virtuellen Freund „Parkaboy“, mit dem sie auch schon ein paar mal telefoniert hat, diese Clips zu analysieren und über ihre Bedeutung und Herkunft zu spekulieren. Eines Tages nun kann sie berufliches und privates verbinden, bittet sie doch ihr Auftraggeber, herauszufinden, wer diese Clips produziert und ins Netz stellt. Eine weltumspannende Jagd beginnt...

Eines ist sicher: Auch wenn William Gibson die virtuelle Realität in „Neuromancer“ noch auf einer mechanischen Schreibmaschine vorausgeahnt hat, tummelt er sich inzwischen regelmäßig im Internet und kennt sich gut mit Computern aus. Die geneigte Leserschaft ist ebenfalls gut beraten, wenn sie am Computer nicht völliger Laie ist, benutzt er doch Worte wie „Google“ als ganz normales Verb, setzt mangels Erklärung beim Leser Kenntnisse voraus, wie ein Forum im Internet funktioniert und wenn er dann einen Sammler auftreten lässt, der alte ZX-81 Rechner sucht, dann werden hier sicherlich hauptsächlich die Herzen von Computer-Nostalgikern höher schlagen.

Der Roman ist strikt aus der Sicht der Hauptfigur Cayce erzählt und bezieht hieraus auch eine seiner Stärken, diese Frau wächst dem Leser sehr schnell ans Herz, so dass man den ganzen Roman über interessiert verfolgt, was ihr als nächstes passiert. Dies und die Tatsache, dass man mit der Heldin unbedingt auch hinter das Geheimnis kommen möchte, wer diese Filmclips herstellt, sorgen dann auch dafür, dass man die Seiten gerne und schnell umblättert, was ansonsten vielleicht nicht so der Fall wäre. Denn Gibson legt im Gegensatz zu seinen früheren Romanen, wo er nach eigenem Bekunden Angst hatte, seine Leser zu verlieren und deshalb auf das Gaspedal trat, ein eher entspanntes Tempo vor. Vorbei sind die Zeiten, in welchen der Schauplatz dreimal in einem Satz wechselte, inzwischen kann man bei Gibson auch mal über mehrere Seiten ganz in Ruhe mit den Protagonisten einen Milchkaffee in einem Starbucks schlürfen.

Auch stilistisch hält er sich mehr zurück als früher. Der typische Gibson-Stil mit nervösen, kurzen Sätzen, prägnanten, brillanten und im Gedächtnis haften bleibenden Formulierungen blitzt zwar an einigen Stellen noch auf, im Großen und Ganzen ist der Stil aber unauffällig, wenn auch natürlich ohne Schwächen und immer noch weit über dem Niveau der meisten seiner Kollegen.

Wie oben bereits erwähnt, ist der Roman in der Gegenwart angesiedelt. Irgendwie. Irgendwie aber auch nicht, denn durch eine große Anzahl skurriler Personen und eigenartiger Schauplätze entsteht eine irreale Atmosphäre, die dann doch eher an einen Science-Fiction Roman erinnert. Beim Aufbau und der Handlungsführung bedient sich Gibson allerdings der Konventionen des Thrillers, alles steuert auf die große Auflösung zu, es gibt Intrigen, Abhöraktionen und die Heldin muß sich auch einmal ihrer Haut erwehren.

Nicht zu leugnen und zu übersehen ist, und soll deswegen auch angesprochen werden, dass Gibson mit dem, was man auch in den USA „Zeitgeist“ nennt, kokettiert. Das fängt bei einem sehr hippen Cover an, setzt sich fort bei der Erwähnung von Markennamen, die sehr trendy sind und endet bei gezieltem „Namedropping“, wenn beispielsweise ein Kapitel damit eingeleitet wird, dass der Nachtwächter eines japanischen Hotels die Heldin sehr an den japanischen Schauspieler, TV-Entertainer, Maler, Autor und Filmregisseur Takeshi Kitano erinnert, der Lieblingsfilmemacher zweier ihrer Ex-Freunde und der sich „am Puls der Zeit“ wähnende Leser mit einem zufriedenen Grinsen feststellt, dass dieser im Moment in der Tat sehr angesagte Filmregisseur auch zu seinen Favoriten zählt und Gibson somit einen guten Geschmack bescheinigend in Gedanken auf die Schulter klopft – und sich selbst.

Nach den bisher nur wohlwollenden Worten wollen wir nun aber feststellen, dass „Pattern Recognition“ (bedeutet soviel wie: Mustererkennung) zwar ein ganz guter Roman, aber auch nicht der richtig große Wurf ist. Das liegt daran, dass das Buch sich zu sehr auf die (im übrigen sehr gelungene und befriedigende, mehr wird natürlich nicht verraten) Auflösung des genannten Geheimnisses verlässt. Was man vor allem daran merkt, dass, wenn man dann weiß, wer für das Material verantwortlich ist, die Luft aus dem Roman raus ist – und man dann noch ein ganzes Fünftel des Romans vor sich hat. Dieses letzte Fünftel liest sich, obwohl noch viele kleinere Geheimnisse aufgelöst und lose Enden verknüpft werden und sogar noch die ein oder andere Action-Szene eingeflochten wird, doch etwas schleppend und man ist dann froh, wenn der Roman vorbei ist. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang aber, dass Gibson, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, einen wohltuend kurzen Roman geschrieben hat und richtige Langweile deswegen nicht aufkommen kann.
Ebenfalls nicht so gelungen sind einige Bezugnahmen auf 9/11, der Gibson wohl bei der Abfassung des Manuskripts „dazwischen kam“. Die dahingehende Handlung (der Vater der Heldin war zum Zeitpunkt des Anschlags in New York und verschwand an diesem Tag) wirkt aufgesetzt (sie wurde ersichtlich später eingefügt und „passt“ nicht so recht), isoliert und wenig überzeugend.

Fernerhin stellt man in der Nachschau fest, einen eigentlich nicht sehr spektakulären und bahnbrechenden Roman gelesen zu haben, was aber vielleicht etwas unfair ist, denn auch von einem William Gibson kann man nicht nur Werke vom Schlage eines „Neuromancer“ erwarten, die mal so eben ein ganzes Genre beeinflussen.

Insgesamt ein lesenswerter, stilistisch weit überdurchschnittlicher Roman, der bis kurz vor Schluss ein ordentliches Tempo vorlegt und, auch wenn vielleicht nicht ganz der große Wurf, auf jeden Fall empfohlen werden kann.

hinzugefügt: July 13th 2004
Tester: Oliver Naujoks
Punkte:
zugehöriger Link: William Gibson
Hits: 6711
Sprache: albanian

  

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Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 12:11:42
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