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Cast, P. C. & Cast, Kristin: Gezeichnet - House of Night 1 (Buch)

P. C. Cast & Kristin Cast
Gezeichnet
House of Night 1
(Marked – A House of Night Novel, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Christine Blum
Titelgestaltung von Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, München – Zürich, Hanna Hörl, nach einer Idee von Cara E. Petrus, unter Verwendung eines Motivs von Elke Hesser/gettyimages
S. Fischer, 2009, Hardcover, 464 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-596-86003-2

Von Irene Salzmann

Auf der Stirn der 16-jährigen Zoey Heffer erscheint ein blauer Halbmond – das Zeichen, das sie die Wandlung zum Vampyr durchmachen wird. Sofort distanzieren sich ihre Freunde und sogar ihre Familie, allen voran der ungeliebte Stiefvater, der darin eine Strafe Gottes sieht und um sein Ansehen fürchtet. Zoey flieht zu ihrer Großmutter Sylvia Redbird. Als diese erkennt, wie ernst der Zustand des Mädchens ist, bringt sie ihre Enkelin ins „House of Night“, einem speziellen Internat, in dem man jungen Vampyren hilft.
Zoey wird von Neferet, die sich als ihre Mentorin vorstellt, freundlich aufgenommen. Auch die anderen erwachsenen Vampyre, die an dem Institut als Lehrer tätig sind, scheinen in Ordnung zu sein. Mit ihrer Zimmergenossin Stevie Rae und deren Kameraden Erin, Shaunee und Damien freundet sich Zoey schnell an. Ihr Herz schlägt schneller, wenn sie dem attraktiven Erik Night begegnet - aber welche Rolle spielt die arrogante Aphrodite in seinem Leben? Erik behauptet, dass sie ihm nichts bedeute, aber Aphrodite erzählt eine andere Geschichte, und als Zoey die beiden zum ersten Mal sah, erwischte sie sie in einer recht pikanten Situation.
Nach und nach lernt Zoey mehr über das Wesen der Vampyre und versucht, sich damit zu arrangieren, dass sie von den anderen als etwas Besonderes betrachtet wird, da ihr Zeichen deutlicher ist, als es sein dürfte, und auch ihre Fähigkeiten scheinen ungewöhnlich zu sein. Aphrodite betrachtet sie auch deswegen als Rivalin und bemüht sich, Zoey bei einer Zeremonie einzuschüchtern. Als Zoey begreift, wie gefährlich das andere Mädchen ist, nimmt sie die Herausforderung an, denn die Göttin Nyx kann niemals wollen, dass eine selbstsüchtige Vampyrin, die ihren Status missbraucht, die neue Priesterin wird.
Der Konflikt eskaliert, als Heath, Zoeys Ex, den ein Biss bereits in Abhängigkeit brachte, auf dem Schulgelände erscheint, um Zoey zurückzuholen, und Aphrodite die Kontrolle über die blutrünstigen Geister der Verstorbenen verliert…


Der große Erfolg der „Bella & Edward“-Tetralogie führte dazu, dass mittlerweile jeder Verlag die eine oder andere Vampir-Romanze für jugendliche Leser in sein Programm aufnahm. Teils sind es die Neuauflagen älterer Titel, die zum Zeitpunkt ihres ersten Erscheinens nur in die Hände von Insider gelangten, teils sind es neue Romane, die von jungen Autorinnen, seltener Autoren verfasst wurden, die auf der aktuellen Welle mitschwimmen wollen.
Im Falle von „House of Night“ kombinierten P. C. (Phyllis) und Kristin Cast – Mutter und Tochter – ihre Ideen, um eine Reihe zu schaffen, die sich mit jungen Vampyren auf dem Weg zum Erwachsenen befasst, spannende Action bietet, aber auch die Romantik nicht ausklammert. In den USA ist das siebte Buch für Frühling 2010 angekündigt, und wenigstens acht weitere Bände sind in Planung.

Die Handlung spielt in der Region Tulsa/Oklahoma, der Heimat der Casts, und beschreibt eine Art Parallelwelt, in der Menschen und Vampyre voneinander wissen, in relativ friedlicher Koexistenz leben, die Macht der Götter und Magie zum Alltag gehören.
Hauptcharakter ist Zoey Redbird, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Offensichtlich stand Kristin Cast Pate für diese Figur, denn Zoey redet wie ein typischer Teenager und kommentiert so manches Geschehnis sarkastisch und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das wirkt realistisch, ‚cool’ - manchmal auch schon etwas dick aufgetragen.
Allerdings hauchen die freche Zoey und ihre Freunde dem Buch mehr Leben ein, als es Bella und ihre Kameraden in „Twilight“ vermögen, die vergleichsweise steif und blutleer wirken, alles zerreden und jammernd auf der Stelle treten. Wo Stephenie Meyer spannende Szenen verschenkt, nutzen die Casts die Gelegenheit, um schaurige Momente zu schildern und die Weichen für die nächsten unheilvollen Entwicklungen zu stellen.
Auch mit dem homosexuellen Damien und den Beziehungen zwischen den Jugendlichen gehen sie einen Schritt weiter – obwohl es auch hier keine grafischen sexuellen Handlungen gibt - als die Kollegin mit ihren cleanen Vorzeige-Teenies, die bis zur Hochzeitsnacht jungfräulich bleiben. Gemein haben Zoey und Bella, dass sie trotz aller vorgeblicher Durchschnittlichkeit wie Superheldinnen erscheinen, denen lediglich das Cape fehlt. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Die Protagonisten um Zoey herum erfüllen ihre Aufgaben: Das lieblose Elternhaus macht ihr den Abschied vom ‚normalen’ Leben einfacher, als gedacht. Ihr Ex Heath entwickelt Suchtgefühle nach einem Biss und will nicht begreifen, dass nichts mehr so sein kann, wie es war. K, vormals Zoeys beste Freundin, zeigt ihr wahres Gesicht, als es darauf ankommt, eine verständnisvolle Freundin zu sein. Ihren Platz nimmt sehr schnell Stevie Rae ein, die zusammen mit Shaunee, Erin und Damien immer an Zoeys Seite sind, wenn Hilfe notwendig ist. Auch Erik scheint sich hinter Zoey zu stellen, aber ist wirklich schon das letzte Wort zwischen ihm und Aphrodite gesprochen? Diese ist die typische Ekel-Zicke, die man auf Anhieb nicht ausstehen kann. Ihr Gefolge und auch die erwachsenen Vampyre belegen diesmal nur Nebenrollen.

„Gezeichnet“ stellt als erster Band der „House of Night“-Serie das Setting, das Phänomen Vampyre und die (vorläufigen) Hauptfiguren vor, regelt nebenbei den Status des Einzelnen im Internat und legt den Grundstein für die nächsten Abenteuer.
Die spritzige Erzählweise zieht insbesondere Leserinnen ab 14 Jahren schnell in die Geschichte hinein, die typische Teenager-Probleme genauso thematisiert wie die Gefahren, mit denen es die jungen Vampyre zu tun bekommen. Zwar fließt das Blut nicht gerade in Strömen, aber es passiert doch so einiges, und die Romanze zwischen Zoey und Erik ist nicht so penetrant wie die Love-Storys, die in vielen anderen Paranormal Romances praktisch die Handlung ersetzen.
P. C. und Kristin Cast haben mit diesem Buch das Rad zwar nicht neu erfunden, aber sie wissen zu unterhalten, und „Gezeichnet“ macht aufgeschlossenen Genre-Fans bestimmt mindestens so viel Spaß wie „Bella & Edward“ und Co.

hinzugefügt: December 28th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: S. Fischer
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