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Die Schiffbrüchigen von Ythaq 1: Terra Incognita (Comic)

Die Schiffbrüchigen von Ythaq 1
Terra Incognita
Christophe Arleston, Adrien Floch & Crazytoons
(Les naufragés d’Ythaq: Terra Incognita)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter-Verlag, 2006, Hardcover, 64 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 3-939823-04-X bzw. 978-3-939823-04-9

Von Frank Drehmel

Der Raumkreuzer „Kometenstaub“ befindet sich im Auftrag der Silver Star Linie mit einer Vielzahl von Touristen an Bord auf einer Reise zu dem exotischen Urlaubsplaneten Sumake, als eine Raumanomalie der friedlichen Reise ein abruptes Ende setzt und das Schiff der Zerstörung anheimfallen lässt. Kurz vor dem Auseinanderbrechen des Kreuzers wird ein Teil der „Kometenstaub“ durch gewaltige Kräfte vom Rest abgetrennt und stürzt mit drei Menschen an Bord einem unbekannten Planeten entgegen.
Bei seiner Bruchlandung zerstört die Schiffssektion einen Teil des Dorfes einer Banfoo-Gemeinschaft – einer Rasse humanoider „Seebären“-, so dass sich Astronavigatorin Granit Welgoat, Wartungstechniker Narvath sowie die Luxus-Passagierin Callista einer wütenden Meute Fremdlinge gegenübersehen, kaum dass sie sich aus den Trümmern befreit haben.
Als Glück im Unglück erweist sich die Tatsache, dass die Banfoo trotz ihres martialischen Auftretens ein Volk regelrechter Prozess-Hansels sind, denen nichts über eine ordentliche Verhandlung geht. Das anschließende Verfahren vor einem Plenum des Dorfes verläuft allerdings nicht sehr glücklich, was insbesondere Callistas großer Klappe und ihrem arrogantem Auftreten zu verdanken ist. Dennoch kommen die Gestrandeten einigermaßen glimpflich davon, weil ein vorbeikommender Feng – ein reisender Gelehrter – namens Tao eingreift, um das Schlimmste zu verhindern.
Zu viert verlassen sie das Banfoo-Dorf, um bald darauf beinahe einer Miliz der Markgräfin Ophyde in die Arme zu laufen, die auf der Suche nach dem abgestürzten Raumschiff und etwaigen Überlebenden die Gegend durchkämmt. Zwar kann Tao die Soldaten täuschen, aber nun ist klar, dass den drei Menschen Gefahr droht. Der Feng schlägt vor, in der freien Bergstadt Bridmoth Unterschlupf zu suchen, da hier ein bedeutendes Handelszentrum liegt, in dem Fremdlinge nicht auffallen. Auch wenn ihnen wiederum Callistas große Klappe fast einen Strich durch die Rechnung macht und obwohl Ophydes Truppen die Stadt mittlerweile besetzt haben, finden sie in einer Taverne die nötige Ruhe, um ihr weiteres Vorgehen abzustimmen.
Ihr Plan ist es, ein Trümmerteil der „Kometenstaub“ zu suchen, welches in einem Wasserfall nahe Bridmoths stecken soll, um die Technologie an Bord des Schiffes sicherzustellen. Bedauerlicherweise jedoch hat auch Ophyde Kenntnis von der Absturzstelle, sodass ein Wettlauf zum Wrack beginnt, wobei sich Taos Wissen um geheime Wege unterhalb der Stadt als vorteilhaft erweist. Dennoch lässt sich schlussendlich ein blutiger Kampf mit den Truppen der Markgräfin nicht vermeiden.


Mit Autor Christophe Arleston und Zeichner Adrien Floch haben sich zwei Comic-Schaffende gefunden, die stilistisch perfekt zusammenpassen: so leicht, exotisch und spannend die Story des einen, so lebendig und dynamisch das Artwork des anderen.
In die „Schiffbrüchigen von Ythaq“ entwickelt Arleston vor einem phantastischen Hintergrund, der irgendwo zwischen Science Fiction und Fantasy angesiedelt ist, eine gleichermaßen humorvolle wie actionreich-blutige Geschichte, deren Situationskomik, leichte Dialoge und Spannungsbögen die Eindimensionalität und Stereotypie der Hauptprotagonisten gänzlich vergessen machen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist zunächst die Sprache der Banfoo, denen das „S“ nicht über die Stoßzahn bewehrten Lippen kommen will und die stattdeffen „F“ fagen. Hat man sich jedoch erst einmal hineingelesen, so verleiht diese leicht skurrile Note zweifellos dem Hintergrund zusätzliche exotische Authentizität.

Die Ideen Arlestons erwachen allerdings erst durch das Artwork Flochs sowie die atmosphärisch perfekte Koloration Crazytoons zum Leben.
In wunderbar leichten und trotz des konventionellen Seitenlayouts dynamisch wirkenden Bildern verleiht der Zeichner sowohl den Hauptprotagonisten als auch gerade den bizarren Tiermenschen Natürlichkeit, Charakter und Charisma, verknüpft visuell hochtechnologische Elemente mit einem exotischen Fantasyhintergrund, so dass das Ganze wie aus einem Guss erscheint.

Fazit: Eine spannende, abenteuerliche und exzellent visualisierte Comic-Geschichte, die jedem Science-Fantasy-Freund wärmstens empfohlen werden kann.

hinzugefügt: December 25th 2009
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Splitter
Hits: 2223
Sprache: german

  

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