Reilly, Matthew: DIE OFFENSIVE (Buch)

Matthew Reilly:
Die Offensive

Originaltitel: Area 7 (2001).
Aus dem Englischen von Norbert Stöbe.
München: Ullstein Heyne List Verlag 2003.
Ullstein Taschenbuch 25881; Berlin 2004.
547 Seiten. 8,95 Euro.

ISBN 3-548-25881-6


von Gunther Barnewald


Shane Schofield, der Überheld aus Icestation, ist wieder im Einsatz. Diesmal verschlägt es ihn als Begleiter des us-amerikanischen Präsidenten in eine geheime Wüstenfestung des Militärs nach Utah.
Hier planen militärische Hardliner die Ermordung des Präsidenten, ist er für sie doch ein Symbol für die verhasste durch Demokratie verursachte Schwäche des Landes.
Versehen mit einem vor vielen Jahren implantierten Minisender im Herzen des jetzigen Präsidenten, der diesen erpressbar macht, und gejagt von Elitesoldaten, entsteht so innerhalb der Festung das typische actionbetonte Hasch-Mich-Spielchen, welches der Autor wohl besonders schätzt, verwendete er diese Konstellation bereits in zwei von drei anderen Werken (nämlich in Icestation und Showdown).
Darüber hinaus enthält die geheime Forschungsstation in der Wüste von Utah noch ein besonders perfides Virus, mit dem es möglich ist, rassistisch motivierten Völkermord zu verüben. Dieser, von den Chinesen ursprünglich künstlich entwickelte Kampfstoff, bindet sich genetisch nur an Mitglieder der “weißen” Rasse, kann jedoch so verändert werden, dass alle negroiden Menschen ihm zum Opfer fallen würden.
Deshalb muss Schofield nicht nur die Ermordung des Präsidenten verhindern, sondern auch das furchtbare Virus vor den militärischen Hardlinern schützen, sind diese doch selbstverständlich Rassisten...
Die Ausgangsposition der Geschichte ist leider völlig überkonstruiert. Der militärische Putsch in den USA hätte allein bereits die für den Autor typische Actionschlacht gerechtfertigt. Die zusätzliche Ebene des monströsen Virus erscheint als überdimensionierter Gimmick, der vom Autor nur zu oberflächlicher Action verwurstet werden kann.
Schriftsteller mit sozialkritischerem Ansatz hätten aus dieser Idee sicherlich etwas herausholen können. Da sich bei Reilly aber ehedem alles auf krachende Action reduziert, erscheint diese Handlungsebene völlig überflüssig.
Zudem gelingt es Reilly diesmal nicht die interessante Umgebung des Wüstenforts plastisch werden zu lassen. Machten die Orte der Handlung in Icestation und Showdown noch einen Großteil des Reizes der Bücher aus, so reduziert sich Area 7 leider völlig auf Action.
Leser, die Reilly nur wegen der unvergleichlichen Brachialaction schätzen, werden sich auch für das vorliegende Werk begeistern können. Wem das jedoch zu wenig ist, der wird sich langweilen und das Buch schnell wieder aus der Hand legen.

hinzugefügt: September 12th 2004
Tester: Gunther Barnewald
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