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Engmann, Charlotte & Scheja, Christel: Sturmbrecher (Buch)

Charlotte Engmann & Christel Scheja
Sturmbrecher
Titelgestaltung von Chris Schlicht und Christopher Müller
Dead Soft, 2007, Paperback, 276 Seiten, 15,90 EUR, ISBN 978-3-934442-37-5

Von Alexandra Balzer

Ahrunan ist ein Magier, der seit über fünfhundert Jahren lebt, sich verbirgt, vor der Inquisition flieht. Zauberei wird mit dem Tod bestraft! Die Geschichte beginnt bereits mit einem drastischen Eindruck, zu welcher Grausamkeit die Priester des Auron fähig sind, um all jene, die Schlangenaugen und damit magische Kraft besitzen, zu beseitigen.
Nur mit Mühe gelingt ihm ein weiteres Mal die Flucht wie auch die Rache an jenen Mann, der ihn verraten hat. Doch schon gerät er wieder in Gefahr: Gegen seinen Willen schleppt ihn Jandor, der Sohn des Markgrafen von Terredin, zu dessen heimatlicher Festung. Der alte Markgraf Baldor liegt im Sterben. Einst war er der Gefährte und Geliebte Ahrunans; er weiß von dessen wahrer Identität. Baldor fleht ihn an, die Sorge um seine Kinder zu übernehmen, Jandor, dem nachfolgenden Markgrafen, und noch mehr Miria, seine Tochter, die ein zartes Geschöpf ist.
Ahrunan weiß, dass er nicht lange bleiben darf, denn Terredin droht die Vernichtung. Gemeinsam mit anderen Markgrafen haben sie sich vom König abgewandt, der sich immer mehr der Priesterschaft des Auron unterwirft und den Markgrafen verweigert, ihren Titel und Besitz an die eigenen Kinder vererben zu dürfen. Jandor zwingt Ahrunan mit Gewalt, in diesem aussichtslosen Kampf mitzuwirken, und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf…


Es ist keine sanft erzählte Geschichte, keinen einzigen Moment lang wird irgendetwas beschönigt oder verherrlicht. Dabei liegt die Wirkung in den Bildern, die von den Autorinnen geweckt werden, nicht in bluttriefenden Szenerien. Mit wortgewaltiger Sprache schildern die Autorinnen Krieg, Belagerung, Verrat, Liebe und vor allem eben die Menschen, die für das kämpfen, was ihnen wichtig ist.
Egal ob Ahrunan, der schon mehr Leid mitansehen musste, als sich irgendein Sterblicher vorstellen kann, Jandor, der zwar von jugendlichem Leichtsinn, aber auch Entschlossenheit und Mut gezeichnet ist, Ranyth, der so eifrig in den Kampf für die vermeintlich gerechte Sache zieht und lernen muss, dass es viele Abstufungen von Schwarz und Weiß gibt: Alle Charaktere, bis hin zur unbedeutenden Nebenfigur, sind von bestechender, schonungsloser Realität.
Die homoerotischen Elemente geben der Geschichte eine ungewöhnliche Note, ohne jemals aufdringlich zu wirken. In niveauvoller Sprache wird diese Facette der Sexualität mit eingewoben, als etwas Natürliches, Selbstverständliches, das in dieser Welt dennoch die gleichen Probleme bergen kann wie in der unsrigen.

Wer mit drastischen Schilderungen von Tod, Folter und Gewalt Schwierigkeiten hat, wird hier nicht glücklich werden, aber jedem, der außergewöhnliche Fantasy fern von abgenutzten Klischees und Standartmodellen sucht, sei dieser Roman wärmstens empfohlen.

hinzugefügt: December 21st 2009
Tester: Alexandra Balzer
Punkte:
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