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Gischler, Victor: Die Go-Go-Girls der Apokalypse (Buch)

Victor Gischler
Die Go-Go-Girls der Apokalypse
(Go-Go Girls of the Apocalypse)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Andreas Brandhorst
Titelillustration von Anke Koopmann
Piper, 2009, Taschenbuch, 392 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-29194-1

Von Carsten Kuhr

Man kennt das ja, die Apokalypse hat zugeschlagen. Menschenleere Städte, marodierende Banden, ein Hauch von „Mad Max” vermischt mit dem „Terminator” liegt in der Luft. Jeder gegen jeden lautet die Devise, auf abenteuerlichen Motorrädern gehen die Banden im Kugelhagel aufeinander los. Im Mittelpunkt dieser Situation steht ein charismatischer Kämpfer für Recht und Gesetz Marke Kurt Russel, der den Bösen zeigt, was eine Harke ist.
Bei Victor Gischler aber ist alles ein wenig anders. Natürlich ist auch in seiner Post-Doomsday-Vision die moderne Zivilisation zerfallen, regiert der Stärkere, was zumeist heißt, der Brutalere. Allerdings unterscheidet sich die Welt, die der Autor uns vorstellt, doch ein wenig von dem Üblichen.


Ein gigantisches Erdbeben erschüttert die Westküste der USA, dann fallen verfeindete Länder übereinander her. Der Nachschub an Nahrung bleibt aus, kein Treibstoff mehr, kein Fernsehen und schon gar keine Transporte von Waren und Gütern über Ländergrenzen hinweg. Jetzt ist Jeder sich selbst der Nächste. Selbstverständlich gibt es Banden, Kannibalen gar, Enklaven, die abgeschieden und abgeschottet vom dem Bösen, in das sich die Zivilisation gewandelt hat, ihren Dornröschenschlaf halten.
Daneben hat sich aber der Versuch einer ganz eigenen Endzeit-Kultur etabliert. Die Armageddon-Go-Go-Bars verbinden das Land. Eine eigene Währung haben die Bars, gar eine Platinkarte für besonders geschätzte Kunden. Und sie haben Tänzerinnen - hübsch sind sie, willig und nackt - genau das, was der einsame Wolf da draußen sehen will.

Mortimer Tate hat sich neun Jahre lang in seinem vorzüglich ausgestatteten Refugium versteckt. Als er endlich wieder mit seinen Mitmenschen Kontakt aufnimmt, merkt er, was die Stunde geschlagen hat. Er
wird gefangengenommen, gefoltert, bepisst und Dutzende Male bewusstlos geschlagen. Aber er hat das, was in dieser Welt mehr wert ist als Gold - echten Whiskey und damit eine Apokalypse-Platinkarte. Mit dieser und einigen Begleitern macht er sich auf, seine Frau zu suchen, die als gefeiertes Go-Go-Girl in Atlanta arbeiten soll. Der Weg von Tennessee dahin aber ist ein steiniger Pfad, der Mortimer an die Grenzen seiner Leidenfähigkeit und darüberhinaus bringt ...


Was fällt mir zu diesem Buch ein? Tolle, überdrehte Ideen, eine rasante Handlung, die so manches Mal an einen grellen Comic-Strip erinnert, deftiger Humor und unappetitliche Szenen aber auch ein Plot, der nicht richtig rund läuft.
Immer wieder macht Gischler eine neue Geschichte auf, führt uns in ein weiteres, absonderliches Nachkatastrophen-Amerika und lässt selbiges dann überraschend und kaum erforscht fallen. Er springt förmlich von Idee zu Einfall, verbindet diese notdürftig, reizt aber das Potential, das die jeweilige Situation, bietet nicht aus. Immer wieder bricht die Handlung, kaum begonnen, abrupt ab, wird unser Protagonist einmal mehr bewusstlos geschlagen. Zwar gelingt es ihm irgendwie immer, sich zu befreien, doch der sich schematisch, ja stakkatohaft wiederholende Handlungsaufbau stört den Lesegenus doch erheblich.

Was zu Beginn frisch und rasant wirkte, was Potential abseits der oft gelesenen Vorbilder versprach, das erwies sich dann, durch seine Massierung, letztlich als nicht ganz so überzeugend wie erhofft.

hinzugefügt: December 20th 2009
Tester: Carsten Kuhr
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