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Fraser, Samara: Lucien - Fluch des Blutes (Buch)

Samara Fraser
Lucien – Fluch des Blutes
Titelillustration von Jaroslaw Reszka
BoD, 2008, Paperback, 224 Seiten, 15,90 EUR, ISBN 978-3-941176-00-3

Von Thomas Folgmann

1671 verliert Lucien MacConnor seine Frau durch einen Unfall und schließt daraufhin einen Pakt mit dunklen Mächten. Er wird zum Vampir, unsterblich und muss sich auf die Suche nach seiner Geliebten machen, um sie, in anderer Gestalt und in anderer Zeit, wieder für sich zu gewinnen.
2001 besucht die Journalistin Carrie Blackwell Lucien, der sich als Autor einen Namen gemacht hat, auf dessen Schloss. Lucien meint, in ihr seine verstorbene, wiedergeborene Geliebte zu erkennen. Carrie wird von Träumen heimgesucht, die sie in die Vergangenheit entführen und etwas in ihr zum Klingen bringen.


Leider wird die Journalistin, die anfänglich recht selbstsicher auftritt, im Verlauf des Romans immer schwächer in Szene gesetzt und entspricht schon bald nicht mehr dem Bild, das der Leser zu Beginn von ihr hatte. Das ist insofern schade, als das Aufeinanderprallen zweier starker Charaktere sicher einige Spannungsmomente geboten hätte. Nachdem aber auch der Unsterbliche nicht wirklich sicher zu sein scheint, wie er die Sache angehen soll, bleibt es bei seichtem Geplänkel ohne Tiefgang zwischen den beiden.
So wenig die vereinzelten erotischen Passagen einen Erotikroman aus dieser Erzählung machen, so wenig wird, nur weil Lucien wohl ein Vampir ist, ein Vampir-Roman daraus. Am ehesten könnte man das ganze noch mit den „Highlander“-Erzählungen vergleichen; immerhin ist dann die Geographie korrekt. Es gibt auch einige sehr gut erzählte Vergangenheitspassagen, in denen der Vampir im Vordergrund steht und die Autorin sich ein winziges Stück in Richtung Anne Rice bewegt, aber insgesamt spielte es keine Rolle, ob Lucien ein Vampir, einfach nur unsterblich oder ein zeitgenössischer Autor ist. Die Träume, die Carrie heimsuchen, könnten auch einfach nur Träume aus früheren Leben sein, ohne konkrete Verbindung zu Lucien.
Insgesamt werden die im Roman angerissenen Themen leider zu wenig bearbeitet und tragen vor allem viel zu wenig zur Handlung bei. Vergangenheit und Vampirsein werden jeweils kurz erwähnt, die eine oder andere Episode gut erzählt, aber es bleibt keine Wirkung auf das Heute, das Jetzt. Das mag daran liegen, dass die Entwicklung, wenn man es so nennen mag, Luciens, sich nur in den Träumen Carries abspielt und damit eben episodenhaft und nicht durchgängig für den Leser wenig nachvollziehbar bleibt.
Die Spannung reduziert sich recht schnell auf die auch in einer einfachen Romanze vorhandene: Wann und Wie kriegen sich die beiden?

Durchaus handwerklich ordentlich erzählt und mit einigen guten Ansätzen, insbesondere was die Vergangenheitsepisoden angeht, kann der Roman als Vampir-Roman nicht überzeugen. Als phantastisch angehauchte Liebesgeschichte dagegen ist ein gewisser Unterhaltungswert durchaus gegeben.

hinzugefügt: November 10th 2009
Tester: Thomas Folgmann
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