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DC Premium 63: DC/Wildstorm: Dreamwar (Comic)

Keith Giffen
DC Premium 63
DC/Wildstorm: Dreamwar
(DC/Wildstorm: Dreamwar 1 – 6, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von Ivan Reiss
Zeichnungen von Lee Garrett, Trevor Scott, Gabe Eltaeb & Randy Mayor
Panini, 2009, Paperback. 148 Seiten, 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

Crossovers zwischen den Helden zweier Verlage haben immer ihren ganz eigenen Reiz und erfreuen die Fans, denn so mancher wüsste gern, wer der Stärkere ist: Superman oder Mr. Majestic, Wonder Woman oder Zealot, Batman oder Grifter – und wie sie alle heißen. Für gewöhnlich picken sich die Autoren einzelne Helden oder Gruppen, deren Mitglieder über vergleichbare Fähigkeiten verfügen, heraus und beenden den Konflikt mit einer Patt-Situation, doch bei „Dreamwar“ ging Keith Giffen erheblich weiter:
Nahezu alles, was bei DC und Wildstorm (das Image-Studio von Star-Zeichner Jim Lee gehört seit einigen Jahren wie Vertigo, CMX u. a. zu DC) an Figuren Rang und Namen hat, ist hier versammelt. Was einerseits die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der persönliche Liebling dabei ist, hat den Nachteil, das man praktisch alle Serien beider Label kennen sollte, um zu wissen, wer wer ist, und eigentlich kommen alle etwas zu kurz, da es einfach zu viele Handlungsebenen, Akteure und Auseinandersetzungen gibt, die bloß oberflächlich angeschnitten werden können.


Die WildC.A.T.S, Gen13, Stormwatch, Authority und andere Helden werden aus heiterem Himmel von unbekannten Meta-Wesen angegriffen. Die JLA, die JSA, die Teen Titans, die Legion of Superheroes und verschiedene mehr wollen die vermeintlichen Superschurken auslöschen. In den heftigen Kämpfen finden Green Arrow und etliche seiner Kameraden den Tod, aber die Reihen der Verteidiger dieser Erde geraten immer stärker ins Wanken, da die Attacken unvermindert fortgesetzt werden.
Erst der Tod seines Freundes Batman reißt Superman aus dem Blutrausch. Er beginnt, sich zu fragen, was eigentlich los ist, warum sie hier sind, wieso sie töten und keine Trauer über den Verlust ihrer Gefährten empfinden. Wer ist der geheimnisvolle Chimera, der ihnen die Befehle gibt? Was hat er vor?
Zumindest einige der bislang verfeindeten Helden begreifen, dass sie manipuliert werden und der wahre Feind ein anderer ist. Wo verbirgt er sich? Darf er getötet werden, damit die Tragödie ein Ende hat? Was passiert dann mit den Besuchern aus der anderen Realität?


Dass ausgerechnet die DC-Helden die Aggressoren sind, ist sehr ungewöhnlich. Spätestens der Tod von Green Arrow zu Beginn der Handlung lässt den erfahrenen Comic-Leser ahnen, dass die ‚Guten’ manipuliert werden und die schrecklichen Ereignisse ungeschehen gemacht werden. Seine Sympathien schenkt er den doch recht fragwürdigen Wildstorm-Gruppen, die noch nie Skrupel kannten bei der Wahl ihrer Mittel, denn sie werden ohne Vorwarnung angegriffen und scheinen den berserkerhaft wütenden Eindringlingen wenig entgegensetzen zu können.
Auch der Autor hat seine Favoriten, denn nicht nur erweisen sich die Mitglieder von Authority & Co. als die schnelleren Denker, sie verfügen zudem über nützliches Equipment und warten mit Kämpfern auf, die man nicht unterschätzen sollte, darunter Apollo und Midnighter, Zealot und the Engineer. Um die Ehre der DC-Helden zu retten, hat der oft belächelte Bouncing Boy ständig das Gefühl, etwas wäre schrecklich falsch, aber keiner will auf ihn hören – ein kleiner Seitenhieb auf die unerträglich gerechten und selbstherrlichen DC-Stars.
Keith Giffen hält die Handlungsfäden fest in den Händen und verliert nicht einen Moment den Überblick. Freilich ist die Story an sich nicht sonderlich aufregend oder neu, denn im Prinzip folgt ein dramatischer Kampf auf den nächsten, der Konflikt ist das Hauptanliegen und wird actionreich durchgezogen bis zur vorhersehbaren Lösung. Die Aufgabe, eine Vielzahl der wichtigsten Helden zweier Superhelden-Universen in Szene zu setzen, hat der Autor mit Bravour gemeistert, doch wäre weniger mehr gewesen – weniger Helden, die dafür mehr Hintergrund hätten erhalten können.
Die Illustrationen sind recht ansprechend, wenngleich die Figuren bei Lee Garrett etwas pummeliger aussehen, als man sie gewohnt ist.

Das DC/WIldstorm-Crossover „Dreamwar“ bietet Comic-Fans ein abgeschlossenes, actionreiches Abenteuer, durch das man die Figuren des jeweils anderen Superhelden-Universums kennenlernen kann, falls man noch nicht mit ihnen vertraut ist. Allerdings ist die Vielzahl der Akteure sehr verwirrend und das Lesevergnügen ungemein höher, wenn man zumindest weiß, wer die wichtigsten Charaktere sind. Alles in allem ein gelungener Band vor allem für die Sammler von Crossovers!

hinzugefügt: October 29th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2199
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