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Davidson, Mary Janice: Traummann an der Angel (Buch)

Mary Janice Davidson
Traummann an der Angel
(Sleeping with Fishes)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Stefanie Zeller
Titelillustration von Shutterstock
Lyx, 2009, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 304 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8250-9

Von Carsten Kuhr

Fredika Bimm traut ihren Augen nicht. Da kommt sie nach Hause zurück, immerhin hat ihre Mutter sie gestern erst dringend gebeten vorbeizuschauen, und dann entdeckt sie ihre Eltern in flagranti auf dem Couchtisch. Widerlich, obszön - so was macht man mit fast 50 einfach nicht mehr!
Kaum kommt unsere Frau Doktor - der Meeresbiologie, nicht etwa der Sexualwissenschaften - wieder ins Institut, in dem sie sich um die Fische im großen Aquarium kümmert, zurück - der nächste Schock. Der neu volontierende Meeresbiologe Thomas besitzt wirklich faszinierende Augen - und er berichtet davon, dass das örtliche Hafenbecken toxisch verseucht ist. Irgendjemand leitet giftige Abwässer ungeklärt und bestimmt auch unerlaubt ins Becken.
Als dann noch ein entfernter Verwandter Freds, wie die Frau Doktor bei ihren Freunden genannt wird, auftaucht, geht es richtig rund. Dabei ist noch nicht einmal die Tatsache, dass dieser ein leibhaftiger Prinz ist das Problem, sondern eher, dass er und Thomas unsere etwas unnahbare Fred rumkriegen wollen.
Da ist es schon fast nebensächlich, dass sowohl der Prinz wie auch Fred selbst der Rasse des Unterwasservolks gemeinhin als Meerjungfrauen bekannt, angehören ...


Was kann man über die Autorin und das Buch sagen?
Mary Janice Davidson ist dem Leser insbesondere durch ihre Betsy-Taylor-Romane (Lyx) bekannt. Die Titel entwickelten sich zu Bestsellern, und halfen mit, die erstaunlicherweise immer noch andauernde Romance-Fantasy-Welle in Deutschland voranzutreiben.

Als Positives kann man dem “Traummann an der Angel” konstatieren , dass Davidson schlicht gut lesbar schreibt. Das Negative - Davidson schreibt angenehm.
Häh, hat der Kuhr jetzt vollends den Verstand verloren?
Ich hoffe nicht, aber das Problem, das das Buch, wie die meisten der neueren Romane Davidsons begleitet, ist, dass die Lektüre sehr angenehm vor sich hin plätschert, sich die Handlung nett und witzig präsentiert, und die Schwächen der Autorin zunächst übertünchen. Allerdings langt dies nicht für den ganzen Roman. Die dem Roman beigefügte Kurzgeschichte zeigt, dass das erprobte Rezept der Davidson bei kürzeren Texten punktet.

Bei dem Roman aber sind die Gestalten schablonenhaft gezeichnet, agieren unglaubwürdig, der Plot selbst ist schlicht banal.
Einmal mehr steht eine Frau, die erst noch ihre schlummernde Sexualität aufwecken muss, zwischen zwei tollen, knackigen Männern. Angereichert wird das mit der Suche nach einem Verbrecher, und jede Menge Verwicklungen.
Das ist Daily Soap auf Papier, kaum gelesen auch schon wieder im Sumpf der Niveaulosigkeit versunken.

Und, es ist auf Dauer auch, ganz anders als die ersten Betsy-Romane, nicht witzig. Spielten diese noch geschickt mit der Erwartungshaltung des Lesers, nahm sich, die Handlung und Protagonistin selbst nicht ernst, so ist Fred schlicht naiv und uninteressant. Das wirkt nach einigen wenigen - der spartanisch kurz gehaltenen - Kapiteln wie ein ausgelutschter Kaugummi, ohne Pepp, ohne Spannung und die Zeit nicht wert.

hinzugefügt: September 19th 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Lyx
Hits: 2122
Sprache:

  

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