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Die Legende von Malemort 3: Das Blutopfer (Comic)

Die Legende von Malemort 3
Das Blutopfer
(Le roman de Malemort: Le don du sang)
Text & Zeichnungen: Eric Stalner
Farben: Jean-Jacques Chagnaud
Übersetzung: Tanja Krämling
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2009, Hardcover, 48 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-86869-023-1

Von Frank Drehmel

Anthea, Ritter Malperthuis, die Dame Agnes, Arnulf und der junge Arvid konnten zwar aus den Katakomben des Inquisitors Monseigneurs Aymon de Montgarac entkommen, aber Freiheit und Sicherheit sind zwei paar Schuhe, denn der Eiferer schickt den Flüchtigen seine Leute hinterher, die unter Führung des skrupellosen Galart nicht davor zurückschrecken, kleine Dörfer und Gehöfte in Schutt und Asche zu legen, um ihrer Suche Nachdruck zu verleihen.
Während der Rest der Gruppe nahe der rauchende Ruine von Burg Malemort Unterschlupf sucht, macht sich Anthea in Begleitung Arvids auf die Suche nach Graf Colbus, indem sie der Spur folgt, die Montgaracs Schergen hinterlassen haben. Als dieses keinen Erfolg zeitigt, begeben sich die beiden in Verkleidung direkt in die Höhle des Löwen, das befestigte Lehngut des Inquisitors.
Das Inkognito Antheas und Arvids wird fast zerstört, als der Junge sich zu einem Diebstahl hinreißen lässt. Erst die Intervention eines fremden und augenscheinlich freundlichen Ritters deeskaliert die Situation; doch schon kurz darauf zeigt der Edelmann außerhalb der Stadt sein wahres, sein tödliches Gesicht. Im allerletzten Augenblick, mit Anbruch der Nacht ist es einmal mehr Graf Colbus, der Anthea und ihren Begleiter vor dem Schlimmsten rettet. Als ihn die junge Frau daraufhin bittet, mit zu Malperthuis und den anderen Zurückgelassenen zurückzukehren, gerät der innerlich gebrochene Colbus in Rage, offenbart Anthea sein Vorhaben, nach über 30 Jahren der Qual und der Verdammnis Aymon de Montgarac endlich zur Rechenschaft zu ziehen, und entschwindet in den nächtlichen Himmel.
Augenblicklich macht sich die junge Frau an die Verfolgung, ahnend, dass es diesmal an ihr sein wird, den Grafen zu retten.


Nachdem Band 2, „Das Tor des Vergessens“, sich durch eindringliche Düsternis auszeichnete, folgt dieses dritte Album zumindest grafisch wieder einem etwas lichteren Weg, wobei allerdings auch in visueller Hinsicht glasklar bleibt, dass für Anthea die unbeschwerte Zeit ein für allemal vorbei ist. Ansonsten erweist sich das Artwork gewohnt klar und lebendig, liefert Stalner mit ausdrucksstarken Figuren, dynamischen Perspektiv-Wechseln sowie der stimmigen Gestaltung unterschiedlichster Handlungsorte einen Beweis seinen Könnens.

Inhaltlich liegt der Fokus auf der Beziehung von Anthea zu Colbus, d.h. die übrigen Pro- und Antagonisten treten in die zweite Reihe. Bedauerlicherweise wird nicht wirklich deutlich, warum sich die junge Frau zu dem Vampir hingezogen fühlt, sodass ihr anfänglicher, überstürzter Aufbruch zu der Suche nach dem Grafen unmotiviert wirkt und eine Art Bruch in der bis hierhin – und das schließt die ersten beiden Bände mit ein – plausibel fließenden Handlung darstellt. Eine weitere gröbere Unstimmigkeit kennzeichnet die Situation um die Gefangensetzung Colbus', in der es Anthea problemlos gelingt, des Nachts in die schwer befestigte Residenz Aymon de Montgaracs einzudringen und - abgesehen davon, dass die Frage, weshalb der Inquisitor nur zwei seiner Männer zur Bewachung seiner tödlichen, übermenschlichen Nemesis abstellt, vollkommen unbeantwortet bleibt - die beiden Wächter des Gefangenen – darunter auch der kampferprobte Veteran Galart – quasi ohne nennenswerte Gegenwehr zu überwältigen. An dieser Stelle fehlt es der Geschichte deutlich an innerer Glaubwürdigkeit.

Fazit: Das dynamische, lebendige Artwork sowie spannende und locker erzählte Mystery-Geschichte machen auch diesen dritten Band trotz einer Abzüge in der B-Note zur einer Empfehlung für Fans historisch angehauchter Fantasy.

hinzugefügt: September 14th 2009
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Splitter
Hits: 2108
Sprache: german

  

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