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Mathias, Tracey: Das geheimnisvolle Amulett - Assalay 1 (Buch)

Tracey Mathias
Das geheimnisvolle Amulett
Assalay 1
Aus dem Englischen übersetzt von Anne Braun
Titelillustration von Ferenc B. Regös
Klopp, 2009, Hardcover, 576 Seiten, Euro 19,95, ISBN 978-3-7817-1327-7

Von Carsten Kuhr

Weit über den Wolken, nur über eine gefährliche Kletterpartie auf gigantischen Leitern erreichbar, existiert ein Dorf. Vor Jahrzehnten wurde im Berg Gold gefunden, und ein bescheidender Reichtum hielt Einzug. Seitdem die Mine aber erschöpft und ein Erdrutsch die weitere Suche unmöglich gemacht hat, leben die wenigen Menschen von der Hand in den Mund. Ein wenig hilft die Zucht von Ziegen, aus deren Milch ein würziger Hartkäse gewonnen wird, die Wolle spinnen die Frauen zu kratzigen aber wärmenden Decken.
Gaia und Tal leben hier, fernab der fruchtbaren Ebene. Wenn nicht gerade einer der hungrigen Drachen sie heimsucht ist das zwar karge aber beschauliche Leben vom Sammeln von Beeren und dem Bewachen der Ziegen geprägt.
Vor einigen Jahrzehnten kam eine Gruppe Kinder als Flüchtlinge in diese abgelegene Region, um sich vor einer nicht näher bekannten, tödlichen Gefahr zu verbergen. Nichts zeugt mehr von ihrer Herkunft, außer ein Amulett aus Elfenbein, das Gaia zu ihren dreizehnten Geburtstag bekommt.
Als kurz darauf Sklavenhändler das Dorf überfallen und ausrauben macht Gaia sich, begleitet von ihrem Bruder Tal, auf, der Willkür entgegenzutreten und das Geheimnis des Amuletts zu ergründen.
Ihr Weg führt sie über die Ebenen zur alten Königsstadt, in der Gaia eine Entscheidung treffen muss. Soll sie ihr Erbe einfordern und sich gegen den allmächtigen Monarchenbund auflehnen oder lieber versuchen, verborgen vor den Mächtigen ein relativ friedliches Leben zu führen?


Tracey Mathias legt in ihrem Debütroman, dem Auftakt einer projektierten Trilogie, ein Werk vor, das eher die leisen Töne pflegt. Nichtsdestotrotz bietet das Buch dem Leser all das, was man von einem modernen Fantasy-Roman erwartet. Es gibt die despotischen Herrscher, denen ihre Untertanen egal sind, wenn sie sich nur auspressen lassen um den ausschweifenden Lebenswandel zu finanzieren, ein altes Geheimnis um das wahre Erbe eines Königreiches, Prophezeiungen und Drachen.

Um so mehr hat es mich überrascht, dass all diese Versatzstücke eher schmückendes Beiwerk, als wirklich handlungsrelevante Bestandteile sind. Der Autorin geht es vielmehr darum, uns das Schicksal ihrer Protagonistin zu schildern und uns deren Motivation nahezubringen.
Durch die aufgeweckten Augen der Erzählerin begegnen uns Menschen verschiedenster Herkunft und Couleur. Dabei trifft Gaia auf die unterschiedlichsten Charaktere, sucht und findet Freunde und Verbündete, aber auch Neider, Verräter und Gegner. In einer sehr einfühlsamen Übersetzung baut die Autorin mit ihrer dosiert eingesetzten Sprache eine sehr intime, gleichzeitig fast märchenhafte Stimmung auf. Wir schlüpfen ohne Mühe in die Haut unserer Protagonistin, erleben ihren Mut, ihre Verzweiflung und Angst aber auch die Hoffnung hautnah mit. Das wirkt sehr direkt, das ist sehr intensiv aufbereitet so dass der Leser förmlich in die Handlung hineintaucht. Zwar passiert durchaus Einiges, aber wie schon angedeutet sind die dramatischen Erlebnisse fast schon nebensächlich, treten in den Hintergrund, während der Spotlight doch deutlich auf Gaia bleibt.
Das ist in seiner Ausarbeitung etwas anders als die gängigen Fantasy-Abenteuer, nicht so vordergründig auf Effekthascherei ausgerichtet, dafür emotional glaubwürdig aufbereitet.

hinzugefügt: August 3rd 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
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