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Die Vierte Macht 3: Die grüne Hölle (Comic)

Die Vierte Macht 3
Die grüne Hölle
Juan Giménez
(Le quatrième pouvoir: Enfer vert, 2006)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter Verlag, 2007, Hardcover, 64 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-939823-56-8

Von Frank Drehmel

Nahezu gleichzeitig erfahren Krommioner und Terraner zufällig im Rahmen einer in der ganzen Galaxis ausgestrahlten Show, der Transmen-Lotterie, von der Existenz eines havarierten Raumschiffs in der Nähe der Saturnringe. Das Bemerkenswerte an diesem Schiff ist die Energiesignatur, die es ausstrahlt und die der der ultimativen QB4-Waffe ähnelt
Kurze Zeit darauf orten die Terraner ein weiteres Signal, das von einem zweiten QB4-Prototyp zu stammen scheint. Da die Krommioner den Wettlauf um die Waffe nahe dem Saturn für sich entschieden haben, setzt man auf Terra alles daran, dieses zweite Objekt nicht auch noch an den ehemaligen Feind zu verlieren.
Ausgangspunkt dieses zweiten Signals ist ein kleines Raumschiff, dessen Besatzung – Jak und Gal (vgl. „Mord auf Antiplona“) – mit schwindenden Energievorräten zu kämpfen hat. Dank Gals supramentaler Kräfte gelingt es den beiden Frauen zwar, ein Allianz-Schiff zu übernehmen, doch kommen sie damit nur vom Regen in die Traufe, denn die energetische Lage auf ihrem neuen Gefährt sieht nicht viel besser aus.
Sie sind daher gezwungen auf einem kleinen Planeten namens „Grüne Hölle“ notzulanden. Die Landung verläuft allerdings alles andere als sanft, da Gals Kräfte aus unbekannten Gründen außer Kraft gesetzt sind und Jak mit der Steuerung des außer Kontrolle geratenen Schiffs fast überfordert ist. Dennoch gelingt es der Pilotin, beide lebend herunter zu bringen und sogar einen Notruf auf einer geheimen Frequenz an ihren alten Freund Balarg abzusetzen.
Ihre Lage ist jedoch schier aussichtslos: nicht nur, dass die tödlichen Wesen des Planeten die Jagd eröffnet haben, auch ein Kontigent Unions-Soldaten hat sich auf den Weg gemacht, um QB4 in die Hände zu bekommen.


Mit „Die grüne Hölle“ findet Juan Gimenez' Hard-Science-Fiction-Trilogie, an der er 17 Jahre gearbeitet haben soll, ein vorläufiges Ende; vorläufig deshalb, weil mittlerweile ein im selben Universum angesiedelter, von den gleichen Parteien getragener vierter Band, „Gal die Vierte Macht, Band 4: Insel D-7“, veröffentlicht wurde.
Dennoch soll jetzt der Zeitpunkt sein, ein Resümee nicht nur des vorliegenden Comics, sondern der gesamten ursprünglichen Trilogie zu ziehen.

Beginnen wir mit dem Artwork, denn hier macht es Gimenez einem relativ leicht. Wie schon in „Supramental“ und „Mord auf Antiplona“ gelingt dem Künstler die mitreißende, atmosphärisch intensive, stilistisch eigenständige Visualisierung einer zukünftigen Welt, die sich auf der einen Seite durch hochtechnologische, kühle und harte“ Elemente auszeichnet, auf der anderen durch eine „schwüle“, exotische sowie gefährliche Fauna und Flora.

Als Autor beweist Gimenez demgegenüber weniger Fortune: die Handlung sowohl der einzelnen Comics als auch der Trilogie insgesamt ist wenig stringent und verliert sich in zahlreichen Nebenschauplätzen, ist weniger komplex, als vielmehr sprunghaft und unnötig kompliziert.
Zwar erhält der Leser in diesem Abschlussband, der in etwas geringerem Maße unübersichtlich ist als seine beiden Vorgänger und dessen Plot weniger verloren wirkt, eine Ahnung davon, dass irgendetwas – die Superwaffe QB4 - die Geschichten miteinander verknüpft, doch dieses Verbindende, die Zusammenhänge bleiben verschwommen, vage, sind nicht zwingend herausgearbeitet.
Darüberhinaus – und das ist die gravierendste Schwäche – mangelt es innerhalb der Trilogie an Identifikations-Figuren, an Charakteren, deren Schicksal dem Leser nahe geht, die authentisch, glaubwürdig und sympathisch sind, die einen erkennbaren Hintergrund haben und nicht nur als bloße Streiflichter am inneren Auge vorbeiziehen.
Was man Gimenez wiederum zugute halten kann, ist sein Ideenreichtum bezüglich der Ausgestaltung einer zukünftigen Gesellschaft, die zahlreichen skurrilen und/oder faszinierenden Details – wie die Transmen-Lotterie des vorliegenden Bandes -, die bedauerlicherweise jedoch oft nicht im Dienste der Geschichte stehen, sondern reiner Selbstzweck zu sein scheinen.

Fazit: Auch für diesen dritten Band gilt: grafisch mitreißend und extraordinär, erzählerisch allenfalls – mit einem zugedrückten Auge – durchschnittlich.

hinzugefügt: May 24th 2009
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Splitter
Hits: 2178
Sprache:

  

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