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Mark Brandis 9: Salomon 76, Nikolai von Michalewsky (Buch)

Mark Brandis 9
Nikolai von Michalewsky
Salomon 76
Titelbild: Alexander Preuss
Wurdack, 2009, Paperback, 166 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-938065-46-4

Von Ulrich Blode

Die Mark-Brandis-Bücher zeigen, dass eine Moderne ohne Moral und Verantwortung eine Welt ohne Gefühle ist. In dem neunten Band der Jugendbuchreihe müssen Commander Mark Brandis und seine Raumschiffbesatzung sich ihrer Verantwortung als Bürger einer Demokratie stellen.


Die neue Justitia

Im 21. Jahrhundert haben die Menschen ihre Utopie verwirklicht. Die drei Kontinente Europa, Amerika und Afrika bilden eine Union, dessen Symbol die Hauptstadt Metropolis im Atlantik ist. Der letzte Schritt zu einem gerechten Staatswesen soll der Computer Salomon 76 sein, der unbestechlich, leidenschaftslos und gerecht über die Bürger wacht. Kein Krimineller ist vor Strafe geschützt. Salomon 76 verrichtet seine Arbeit und die Sicherheit auf den Straßen wächst. Wie Commander Mark Brandis nehmen aber die meisten Menschen keine Notiz von den heimlichen Veränderungen. Selbst als die ersten Verhaftungen von Bekannten und Verwandten beginnen, werden die Zweifel verdrängt. Schließlich gilt das Versprechen der Gerechtigkeit. Wer schuldig gesprochen wird, muss deshalb ein Verbrecher. Erst als Brandis’ Vorgesetzter und dann sogar seine Frau Ruth verhaftet werden, spricht der Commander seine Bedenken laut aus. Doch Salomon hat längst die Regierung inhaftiert und verfügt mit kompromissloser Gewalt über die Geschicke der ihm anvertrauten Menschen. Mark Brandis und seine Mannschaft rebellieren und werden deswegen zum Tode verurteilt.


Vom technisch Machbaren

Die Handlung in „Salomon 76“ ist beinahe vorherzusehen, doch der abwechslungsreichen und mit Action voll gepackten Geschichte kann man sich nicht entziehen. Jugendliche werden ihren Spaß an Raumschiffen und Verschwörungen haben. Hier handeln noch Männer der alten Schule, die an die Wahrheit glauben (starke Frauen sind leider unterrepräsentiert und kommen in anderen Bänden vor). Der Kern der Handlung ist jedoch das Plädoyer für Moral und Verantwortung für die heutige und kommende Generation. Im Kampf gegen den Totalitarismus und technisch Machbaren sind die Skeptiker eine kleine Gruppe, weil der bedingungslose Glaube an das System die Mehrheit zu Mitläufern werden ließ. Nicht die Technik hat zum Bösen geführt, erkennt Brandis, es waren die Menschen und auch er selber, die zu spät Widerstand geleistet haben. Die Regierung ist durch den Computer Salomon längst abgesetzt und Widerständler werden den Vernichtungskammern zugeführt. Wie auch in Dennis Feltham Jones’ „Colossus“ (1966) wachen die Bürger in einem Polizeistaat auf. Es ist die tödliche Logik, die auch die „Terminator“-Filme mit dem Skynetrechner heraufbeschwören. Letztlich handelt Brandis in der Überzeugung, dass einem die Freiheit nicht geschenkt wird und verschließt die Augen nicht mehr gegenüber einem System, dass Gerechtigkeit versprach und doch nur in allen Schuldige sieht.
So bietet der neunte Band aus der Reihe „Mark Brandis“ bei aller Tiefgründigkeit eine spannende Story, die ihresgleichen sucht.

hinzugefügt: May 12th 2009
Tester: Ulrich Blode
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