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Die Minimenschen 3 (Comic)

Pierre Seron
Die Minimenschen Maxiausgabe 3
(Die Glocke von Rochafleur-sur Mer / In den Klauen des Adlers / Eine Weihnachtsgeschichte / Junge Spunde und alte Hasen / 40 Grad im Schatten / Invasion aus der Vergangenheit / Der Einsiedler von Rochafleur / Das Auto im See / Die Korsaren des 17. Jahrhunderts
(Les Petits Hommes 2, 3, 4, 15, 19, 22, 1971 – 73)
Aus dem Französischen von Bernd Leibowitz
Titelillustration von Pierre Seron
Vorwort von Bernd Leibowitz
Ehapa, 2009, Hardcover, 176 Seiten, 29,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3259-2

Von Irene Salzmann

Eine neue, sehr schön gestaltet Hardcover-Ausgabe von „Die Minimenschen“ aus der Egmont Ehapa Comic Collection ist erschienen. Darin geht zunächst Bernd Leibowitz’ informatives Vorwort weiter, in dem der Künstler und sein Werk näher vorgestellt wird, reichlich illustriert mit Cover-Abbildungen, Auszügen aus den Comics und Fotos. Weitere Abbildungen aus Original-Heften und internationalen Publikationen sind als ‚Episoden-Trenner’ zwischen die einzelnen Geschichten gestreut, die aus verschiedenen französischen Alben entnommen wurden in dem Versuch, die Abenteuer der Titel gebenden Figuren in chronologischer Reihenfolge zu veröffentlichen.


Diesmal helfen Mirage-Pilot Régis Renaud und seine Kollegen einigen ‚großen’ Schülern und ihrem Lehrer, die sich sehnlich eine neue Glocke für die Schule wünschen. Das kleine Dorf hat jedoch kein Geld. Die Kinder beschließen daher, „Schneewittchen“ mit echten Zwergen aufzuführen, etwas, das unmöglich scheint und viele Besucher anlockt.
Dann entführt ein Adler das Testflugzeug der Minimenschen und bringt die Beute in seinen Horst. Der Antrieb reagiert nicht. Wie sollen die Piloten nun nach Hause kommen?
Einige Kinder müssen das Weihnachtsfest in der Schule verbringen und sind traurig, weil es wohl keine richtige Feier geben wird. Als sie sich in der Nacht für eine Schneeballschlacht davon stehlen, entdecken sie ein helles Licht, dem sie folgen…
Das Flugzeug von Régis Renaud kollidiert mit der Maschine eines erfolglosen Modellbauers. Der Ärger über den Verlust des Fliegers verraucht, als Renaud von den Problemen des Mannes erfährt. Ob man ihm helfen kann?
Eine Explosion macht die Minimenschen auf eine geheime Schnapsbrennerei aufmerksam. Die Gauner wollen sogar Alkoholbonbons an Kinder verteilen. Das können Renaud und seine Freunde natürlich nicht zulassen.
Das Versteck der Minimenschen wird plötzlich angegriffen. Aber das militärische Gerät der Angreifer löst sich altersbedingt auf, und es scheint, als würden sie gar nicht wirklich einen Krieg führen wollen. Wer sind sie? Und wieso gibt es noch andere Minimenschen?
Renaud besucht einen Einsiedler, der sich in einer Kirche der ‚Großen’ niedergelassen und Freundschaft mit den Mäusen, die ebenfalls dort hausen, geschlossen hat.
Was hat ein Auto der ‚Großen’ im See verloren? Hat sich Renaud getäuscht – oder wohin ist es verschwunden? Er gibt die Suche nicht auf und kommt einer Gruppe Schmuggler auf die Spur.
Als Renauds Boot der Sprit ausgeht, naht überraschend Rettung: Ein Korsar aus dem 18. Jahrhundert nimmt ihn an Bord – es gibt also noch mehr Minimenschen, die auf ähnliche Weise geschrumpft wurden und die im Gegenzug eine höhere Lebenserwartung haben.


Die Storys sind von unterschiedlicher Länge und greifen allerlei Themen auf: Mal geht es humorig zu, dann wieder spannend und phantastisch. Man merkt, dass Pierre Seron relativ freie Hand hatte, um zu schreiben und zu zeichnen, was ihm gerade in den Sinn kam, so dass die Geschichten stets unabhängig voneinander gelesen werden können und nur selten aufeinander aufbauen (wie zum Beispiel nach dem Umzug der Minimenschen in ein anderes Versteck).
So gibt es kurze Geschichten, die zur Weihnachtszeit spielen oder ein Verlags-Jubiläum würdigen, andere, die kleine Alltagssorgen parodieren oder eine witzige Lösung für diese bieten, aber auch solche, in denen Kritik geübt wird an der Skrupellosigkeit von Schwarzbrennern, Schmugglern und anderen Gaunern; es wird mit der Vergangenheit abgerechnet, oder die Eigenarten der europäischen Nachbarn werden auf die Schippe genommen, und manchmal streut der Künstler neue Informationen zu den Minimenschen ein, die enthüllen, dass anderen Ähnliches widerfuhr.
In Folge ist für jeden Geschmack etwas dabei, und durch die Vielfalt der Themen werden die Geschichten nie langweilig. Sie sind in einem Stil gezeichnet, den man auch bei „Gaston“, „Spirou & Fantasio“, „Das Marsupilami“ etc. schätzt, und der den Humor gelungen transportiert.

Vielleicht sind die „Minimenschen“, von denen einige Episoden vor Jahren auch in Deutschland veröffentlicht wurden (in „Fix und Foxi“, bei Feest, Bastei u. a.), nicht ganz so populär wie andere francobelgische Titel, doch die älteren Comic-Freunde erinnern sich gewiss noch an einige dieser Abenteuer und freuen sich nun über die Gesamtausgabe, die weitere Geschichten den Sammlern zugänglich macht.
Wie auch die „Lucky Luke“- oder die „Isnogud“-Gesamtausgabe sind „Die Minimenschen“ ein Schmuckstück im Bücherregal und lassen jedes Sammlerherz höher schlagen.

hinzugefügt: May 2nd 2009
Tester: Irene Salzmann
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