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Loewenbruck, Henri: Die Prophezeiung - Das Geheimnis der weißen Wölfin 3 (Buch)

Henri Loewenbruck
Die Prophezeiung
Das Geheimnis der weißen Wölfin 3
(La Moira 3: La Nuirt de la Louve, 2002)
Aus dem Französischen von Michael von Killisch Horn
Titelbild von Tertia Ebert
Blanvalet, 2007,Taschenbuch, 382 Seiten, 8,00 EUR, ISBN 978-3-442-24393-8

Von Irene Salzmann

Maolmordha strebt nach der absoluten Macht und will sich ganz Gaelia untertan machen. Die Einzige, die ihn aufhalten kann, ist Alea, ein Mädchen, das den letzten Samildanach verkörpert. Ihr zur Seite stehen einige treue Gefährten, die bereit sind, sich zu opfern, um ein neues Zeitalter des Friedens einzuleiten. Sie müssen es jedoch nicht nur mit Maolmordhas Kreaturen und Dienern aufnehmen sondern auch mit den untereinander zerstrittenen Fürsten, die ihre persönlichen Interessen zu wahren hoffen. Ein Krieg ist unvermeidlich – und die Verluste auf allen Seiten sind hoch.
Noch immer weiß Alea nicht, was eigentlich von ihr erwartet wird. Sie stiehlt ein Buch aus Sai-Mina, dem Stammsitz der Druiden, und versucht, die darin enthaltenen Prophezeiungen zu entschlüsseln und damit auch das Geheimnis ihrer Herkunft zu erfahren. Außerdem vermisst sie Imala, die weiße Wölfin, die der Schlüssel zu allen Rätseln zu sein scheint. Allerdings hat Malmordha die Bedeutung Imalas ebenfalls erkannt und lässt sie und die anderen Wölfe jagen…


Nachdem die Trilogie mit „Der Ring“ sehr viel versprechend begann, fiel die Handlung mit „Die Schrift“ etwas ab, und dieser Trend setzt sich in „Die Prophezeiung“ fort. Die Geschichte wird immer vorhersehbarer, die sympathischen Protagonisten folgen nur noch gängigen Verhaltensmustern, überraschende Wendungen bleiben aus, und der finale Kampf enttäuscht nach der langen Vorgeschichte (vergleichbar Terry Brooks’ „Das Schwert von Shannara“).

In Gaelia, das dem mittelalterlichen Irland nachempfunden ist, vollzieht sich ein Generationen- und kultureller Wechsel: Die kriegerischen Fürsten und magisch begabten Druiden müssen weichen, um Platz für etwas Neues zu schaffen. An ihre Stelle treten junge Menschen, die den Frieden wünschen und das Miteinander suchen, selbst wenn der eigene Glaube in Frage gestellt wird und eine andere Religion sich ausbreitet. Der Tod jener, die sich nicht anpassen können, das Verschwinden der Magie und die Vermischung der Völker sind die Wegbereiter für diese Zukunft.
Alea ist praktisch der Katalysator. In ihre Hand wird die schwindende Magie gelegt, mit deren Hilfe sie Maolmordha herausfordern kann. Ihre Person wird aufgrund ihrer Herkunft gleichzeitig zu einem Symbol derer, die die Zeichen erkannt haben und jemanden benötigen, der ihnen die Richtung weist. Zwar verliert Alea ihre alten Mentoren und Beschützer, aber sie findet neue. So bleibt trotzdem alles ‚beim Alten’, denn die Rollen wurden lediglich mit jüngeren, friedlicheren Charakteren besetzt. Nebenbei verliebt sich Alea, doch die zwischenmenschlichen Momente nehmen wenig Raum ein und sind sehr zurückhaltend beschrieben.
Schritt für Schritt löst Alea das Rätsel um die Prophezeiung und erfährt, welche Bedeutung Imala tatsächlich für sie hat. Denkt man beim Lesen mit, kommt man von selbst darauf, denn wie könnte es auch anders sein. Natürlich muss sie sich am Schluss Maolmordha stellen – auf gut zehn Seiten, wobei ihre Aktionen von den Kämpfen unterbrochen werden, die ihre Gefährten auszutragen haben, um ihr den Rücken frei zu halten. Nachdem der böse Gegenspieler zunächst übermächtig schien, enttäuscht der wirklich kurze Kampf von Wille gegen Wille.

Hat man die ersten beiden Bücher gelesen, sollte man den Abschlussband auch mitnehmen, um eine runde Geschichte zu erhalten. Zögerte man bislang, ist es ratsam zu prüfen, ob einem Thema und Stil gefallen, denn gegenwärtig bieten die Verlage sehr viel weit schweifende All Age-Fantasy an, und so hat man die Qual der Wahl.
Schätzt man epische, etwas – im Vergleich zum „Herrn der Ringe“ - abgespeckte Fantasy und Bücher im Stil von Trudi Canavans „Das Zeitalter der Fünf“ oder Allison Croggons „Pellinor“-Saga, dürfte man auch von der „Moira“-Trilogie gut unterhalten werden.
Leser, die schon von zahlreichen Questen und den Kämpfen eines oder einer Erwählten gegen das übermächtig Böse gelesen haben und des Themas überdrüssig sind, werden mit anderen Lektüren glücklicher sein.

hinzugefügt: April 13th 2009
Tester: Irene Salzmann
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