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Martinez, A. Lee: Der automatische Detektiv – Gerostet wird später (Buch)

A. Lee Martinez
Der automatische Detektiv – Gerostet wird später
(The Automatic Detective)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Karen Gerwig
Piper, 2009, Taschenbuch, 396 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-26688-8

Von Carsten Kuhr

Jack Spade, Sherlock Holmes und Pinkerton waren gestern – Mack Megaton ist die Zukunft.
In einer futuristischen Welt, deren urbane Ausgestaltung an einen Alptraum erinnert, macht unser Erzähler, der Roboter Mack, sich auf die Suche nach seinen verschwundenen Nachbarn. Eigentlich ist er ja nur ein Taxifahrer, noch dazu ein Robo auf Bewährung und ohne volle Bürgerrechte, aber das hindert ihn nicht daran, einigen Verdächtigen mächtig auf die Zehen zu treten.
Auf der Suche nach den Entführern seiner Nachbarn verschlägt es ihn in Jazz Bars, kommt er in Kontakt mit Mutanten, begegnet lasziven Damen von Welt, besucht mondäne Appartements, wird von den Bullen festgesetzt und verhört und teleportiert buchstäblich in die Höhe des Löwen – in das Hauptquartier der, die Erde unterwandernden Aliens....


A. Lee Martinez´ Romane verweigern sich dem Trend. Während andere versuchen, mit dem x-ten Aufguss gängiger Plots zu punkten, oder einen Serientitel nach dem anderen vorlegen, versucht Martinez seine Leser mit jeweils anderen Handlungsorten und neuen Ideen zu fesseln.
Dabei prägen insbesondere seine skurrilen Figuren die Werke. Auch wenn nicht alle Romane gleichermaßen zu überzeugen wissen, erhebt hier doch ein Autor seine Stimme, der mehr der minder geschickt versucht, altbekannte Handlungsschemata und Figuren in einen frischen Kontext zu setzen.

Dieses Mal nun entführt er seine Leser in eine hochtechnisierte Zukunft. Wie so oft steht bei ihm ein Protagonist im Mittelpunkt, der nicht auf Rosen gebettet ist.
Mack hat seine Probleme nicht nur mit seiner Umwelt, sondern auch mit sich selbst. Mangelnde Kommunikations- und Integrationsfähigkeit wirft seine Therapeutin ihm vor, und das ausgerechnet bei dem Beruf des Taxifahrers. Nicht von ungefähr fühlt er sich in der Rolle des Detektivs, in die ihn zunächst andere drängen, merklich wohler. Hier vermag er seine Stärken und sein Aggressionspotential auszuspielen, hier wird er gefordert und weiß sich durchzusetzen.
Mit viel hintergründigem Humor nimmt der Autor menschliche Schwächen auf die Schippe, berichtet uns ironisch überspitzt von unseren kleinen und größeren Schwächen unseren Eigenheiten, der Selbstverliebtheit und der besonderen Fähigkeit, sich selbst immer wieder etwas vorzumachen. Dabei unterhält er mit leichter Hand, innerlich zwar nicht immer logisch aber dafür umso spritziger, nimmt altbekannte Krimi-Klischees auf die Schippe und sorgt auf diese Weise für ein paar vergnügliche Stunden absonderlichen Lesespaßes.

hinzugefügt: April 1st 2009
Tester: Carsten Kuhr
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