Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Angel - Nach dem Fall 1: Die Hölle von Los Angeles! (Comic)

Angel – Nach dem Fall 1
Die Hölle von Los Angeles!
(Angel: After the Fall Vol. 1)
Plot: Joss Whedon und Bryan Lynch
Skript: Bryan Lynch
Zeichnungen: Franco Urru
Farben: Jason Jensen, Art Lyon und Ilaria Traversi
Übersetzung: Claudia Kern
Panini, 2009, Paperback, 160 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-803-1

Von Christel Scheja

Ursprünglich hatte Joss Whedon den Vampir Angel als düsteren Mitstreiter und Gefährten für seine Heldin aus „Buffy - The Vampire Slayer” gedacht. Allerdings begann die Figur, sich schon sehr schnell zu verselbstständigen und passte nicht mehr wirklich in die Serie. Weil sie bei den Zuschauern sehr beliebt war, wurde der von David Boreanz dargestellte Charakter nicht einfach heraus geschrieben oder umgebracht, sondern erhielt sogar eine eigene Serie. Diese erlebte fünf Staffeln, ehe sie überraschend eingestellt wurde und so mit einem Cliffhanger endete.
Aber auch bei „Angel“ war Joss Whedon noch lange nicht bereit, die Geschichte ad acta zu legen und zu vergessen. Deshalb spinnt er diese Serie in Comicform weiter und setzt dort an, wo die letzte Staffel aufhörte: „Nach dem Fall“.


Die geheimnisvollen Leiter von ‚Wolfram und Hart’ wussten schon, wie sie ihre ärgsten Gegenspieler ausschalten konnten – in dem sie ihnen ein Angebot machten, das Angel und seine Mitstreiter nicht ablehnen konnten. Der Vampir und seine Freunde übernahmen die Leitung des Unternehmens in Los Angeles und versuchten mit ihren Möglichkeiten, die teuflischen Machenschaften der Anwälte und Wirtschaftsfachleute aufzulösen und zu beenden.
Allerdings ist das eingetreten, was sich diese Chefs erhofft haben. Angel und die anderen sind von ihren Abteilungen korrumpiert worden und merkten so nicht, dass derweil eine ganz andere feindliche Übernahme vorbereitet wurde. Als der Vampir herausfand, welches falsche Spiel getrieben wurde, war es bereits zu spät. Angel konnte nicht aufhalten, dass die Hölle in Los Angeles ausbrach und die gesamte Stadt in eine finstere Dimension versetzt wurde. Die Dämonen übernahmen die Macht in der Stadt. Wer nicht ums Leben kam, dem blieben nur zwei Möglichkeiten: in den Untergrund zu flüchten oder sich zu unterwerfen.

Getrennt von den wenigen Kampfgefährten, die übrig blieben, kämpft Angel um sein Überleben, denn nun bekommt er die ganze Willkür der Leiter von ‚Wolfram und Hart’ zu spüren. Diese sind nicht gewillt, ihn aus seinem Vertrag zu entlassen und setzen ihm mit jeder Weigerung mehr zu.
Deshalb weiß er auch nicht, was er davon halten soll, als plötzlich Wesley, den er doch selbst hat sterben sehen, wieder auftaucht und mit ihm spricht. Kann er dem ehemaligen Wächter überhaupt noch trauen? Immerhin hat dieser ihn schon einmal verraten. Und wem dient der Geist des einstigen Freundes überhaupt?
Als es Angel endlich nach hartem Kampf gelingt zu entkommen, irrt er durch die von Dämonenclans terrorisierte Stadt, auf der Suche nach Verbündeten. Das ist nicht so einfach, da auf ihn als Staatsfeind Nummer 1 ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist.
Was er lange nicht ahnt, ist, dass andere Überlebende des Falls längst den Widerstand organisiert haben. Connor, Spike und Gunn tun das ihre, um den Menschen zu helfen, auch wenn der eine oder andere von ihnen durchaus eigene Interessen vertritt.


Anders als bei „Buffy“ fehlen bei „Angel“ romantische oder gefühlvolle Szenen. Vor allem die Action steht im Vordergrund, und davon gibt es reichlich, denn der Vampir muss sich immer wieder seiner Haut wehren und die Dämonen auf Distanz halten.
Auch das erste Aufeinandertreffen mit den Widerstandsgruppen läuft nicht so friedvoll ab, wie gedacht. Zeit zum Nachdenken gibt Joss Whedon seinen Helden kaum. Dafür werden die kleinen Animositäten weiter geführt, die schon in der Serie bestanden; vor allem zwischen Spike und Angel geht es immer wieder hin und her, denn der eine traut dem anderen nicht. Furcht und Vorsicht werden groß geschrieben, was auch nicht verwunderlich ist – denn kann man in der Höllendimension überhaupt noch sein Leben in die Hände anderer legen?
Die Geschichte lebt vor allem für die Fans durch die Bezüge, die immer wieder zu Folgen der Fernsehserie hergestellt werden, das Wiedersehen mit den alten Helden und die konsequente Weiterführung der Story. Allerdings dürfte es auch ihnen schwer fallen, die Figuren auseinander zu halten, denn die Zeichnungen lehnen sich nur vage an das Aussehen der Schauspieler an. Man kann sie zwar meistens erkennen, leider aber nicht immer, vor allem wenn sie in den flüchtig dahin geworfenen Action-Szenen all zu sehr verzerrt werden.
Die Handlung selbst ist eher oberflächlich. Zwar werden ein paar Appetithappen in den Raum geworfen, aber wirklich fesseln kann die Geschichte nicht, da sie sich all zu sehr in Kampfszenen und markigen Worten ergeht.
Wer neu einsteigen möchte, wird zudem seine Schwierigkeiten bekommen, da auch die ausführliche Einführung die Handlung der Fernsehserie nicht in allen wichtigen Details erzählt und eines nicht leisten kann: die Charaktere wirklich vorstellen. So sollte man zumindest große Teile der letzten Staffel gesehen haben, um überhaupt etwas zu begreifen.

Alles in allem ist auch „Angel – Nach dem Fall: Die Hölle von Los Angeles“ zwar ein nettes Geschenk an die Fans der Mystery-Serie, die gerne gewusst hätten, was sich Joss Whedon für die nicht mehr verwirklichte sechste Staffel ausgedacht hat, nicht aber für den normalen Comic-Leser reizvoll.

hinzugefügt: March 10th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2566
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]