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Das Einhorn 1: Der letzte Tempel des Asklepios (Comic)

Das Einhorn 1
Der letzte Tempel des Asklepios
(La Licorne: Le DernierTemple D’Asclépios)
Text: Mathieu Gabella
Zeichnungen & Farben: Anthony Jean
Übersetzung: Tanja Krämling
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2007, Hardcover, 48 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-939823-75-4

Von Irene Salzmann

Europa, Mitte des 16. Jahrhunderts: Die Menschen der Renaissance sind in zwei Lager gespalten. Während die einen sich für den Fortschritt einsetzen, halten die anderen an den Traditionen fest. Das führt beispielsweise dazu, dass die neuen Methoden der Mediziner kritisch betrachtet, wenn nicht gar geächtet und verfolgt werden – vor allem von Seiten der Kirche und jenen Kollegen, die an den überlieferten Vorgehensweisen festhalten und um ihre Reputation fürchten. Oder geht es ihnen um mehr?
Seit einer geraumen Weile werden immer wieder Mediziner tot aufgefunden – ermordet. Aber von wem? Der königliche Chirurg Ambosius Paré, eigentlich ein Außenseiter in seinem Gewerbe, doch dank seiner Erfolge ein Günstling des Adels, wird in einen Konflikt hinein gezogen, dessen ganzes Ausmaß noch nicht ersichtlich ist. Plötzlich ist auch Paré ein Gejagter.
Obwohl er nichts von der Sekte der Asklepiaden hält, hat er keine andere Wahl, als ihren Mitgliedern zu vertrauen. Man bringt ihn zu dem mysteriösen ‚Erben’, der ihm Näheres verrät und ihn über die Natur der seltsamen Kreaturen, die ‚Primordialen’ genannt werden, aufklärt. Der weitere Weg führt sie zum „letzten Tempel des Asklepios“, doch dort werden sie von ihren Verfolgern angegriffen und können ihr Vorhaben nicht zu Ende bringen…


Das Team Gabella & Jean greift in „Das Einhorn“ auf historische Fakten und Persönlichkeiten zurück und mischt dies munter mit vielen Dark-Fantasy-Elementen. So tut sich vor dem Leser eine faszinierend-bizarre Welt auf, die zwischen Tradition und Moderne, Wissenschaft und Aberglaube, Vernunft und Gewalt schwankt.
Die Story beginnt mitten in der Handlung und mit einem kleinen Reißer: Ein Mann soll getötet werden, und eine seltsame Kreatur mischt sich ein, kann den Mord jedoch nicht verhindern. Wer die ‚Guten’ und die ‚Bösen’ sind, wird erst nach und nach enthüllt – und noch kann man nicht sicher sein, ob die Rollenverteilung wirklich so einfach ist.
Ambrosius Paré, eine ebenso reale Person wie Nostradamus und Andreas Vesalius, wird aus seinem Alltag gerissen und mit Geheimnissen konfrontiert, die alles übertreffen, was er auch nur vermutet hat. Plötzlich ist er umgeben von Chimären und Medizinern, die etwas entdeckt haben, was alle bisherigen Erkenntnisse auf den Kopf stellt: die Quintessenz - und die Primordialen sind der Schlüssel dazu. Wer nun die Widersacher sind, bleibt vorerst im Dunkeln, aber die Kirche scheint wieder einmal die Finger im Spiel zu haben.
Interessant sind in dem Zusammenhang die Erklärungen, die am Ende des Bandes gegeben werden sowohl zu den Personen wie auch dem damaligen Stand der Medizin. Verschiedene Behandlungsmethoden, die gezeigt werden und schon sehr grausig wirken, hat es tatsächlich gegeben.
Die Zeichnungen sind realistisch, detailreich und sehr schön – auch wenn auf freizügig gekleidete Frauen verzichtet wurde und der Künstler Mut zur Hässlichkeit beweist. Man hat große Freude daran, die wunderbar komponierten Seiten, in denen die Panels hin und wieder aufgelöst werden, zu betrachten.

„Der letzte Tempel des Asklepios“ ist ein spannender Auftaktband zu einer neuen Dark Fantasy-Serie, der viel, aber längst nicht alles verrät, interessante Charaktere bietet, trotz der vielen morbiden Szenen einen makaberen Humor nicht missen lässt und durch den Sense of Wonder in den Bann zieht. Auf die Fortsetzung darf man wirklich sehr gespannt sein!

hinzugefügt: February 23rd 2009
Tester: Irene Salzmann
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