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Rauchhaus, Susanne: Die Übersinnlichen (Buch)

Susanne Rauchhaus
Die Übersinnlichen
Ueberreuter, 2009, Paperback, 272 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8000-5455-8

Von Carsten Kuhr

Jana hat in den letzten Jahren eine wahre Odyssee hinter sich gebracht. Nach dem vierten Schulwechsel in Folge wissen sich ihre Eltern keinen anderen Rat, als sie in ein Internat zu stecken. Hier, in einer Schule die sich auf paranormal begabte Kinder und Jugendliche spezialisiert hat, soll sie ihre Kräfte erforschen und beherrschen lernen, ohne dass sie ausgegrenzt wird.
Schon seit Jahren kann sie, so sie wirklich wütend wird, Trugbilder erschaffen. Mit Beginn der Pubertät hat sich ihre Gabe verstärkt. Nicht mehr nur Trugbilder, nein wirkliche Figuren nehmen Gestalt an, und der Anstaltsleiter Büchner ist mehr als interessiert, die Manifestationen zu untersuchen.
Zunächst aber gilt es, sich ins Schulleben einzugewöhnen, sich einen Platz in der Gemeinschaft der Begabten zu suchen. Wer sind ihre Freunde, wer biedert sich, aus welchen Gründen auch immerm nur an, wer zickt rum und wer will ihr wirklich Böses – Fragen, die die 17-jährige Jana fast noch mehr als ihre ungewollte Gabe beschäftigen.
Kaum hat sie sich ein wenig eingegliedert, kommt sie rätselhaften Vorgängen auf die Spur. Ist die Anstaltsleitung wirklich nur um das Wohl der Kinder bemüht, oder verfolgt Büchner eigene, dunkle Pläne, und wer nur sorgt dafür, dass im das Internat umgebenden Wald Wölfe und Bären Gestalt annehmen und auf die Jagd gehen. Immer deutlicher wird, dass etwas oder jemand mit bösen Absichten versucht, die Kinder zu manipulieren. Als eine Mitschülerin ermordet aufgefunden wird eskaliert die explosive Situation...



Susanne Rauchhaus trifft auch in ihrem zweiten Roman ganz den Nerv der Zeit. Mit Blick auf die Zielgruppe, Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, berichtet sie abseits von Hogwarts von einer Schule für übersinnlich Begabte. Dabei ist insbesondere die Darstellung der – wenigen – handlungsrelevanten Personen gelungen. Mit leichter Hand zeichnet sie hier die Gefühlsirrungen und -wirrungen der pubertierenden Jana auf, berichtet uns vom alltäglichen Kampf in der Klasse um Akzeptanz, Ansehen und Verbündete. In einer altersentsprechenden Sprache, die den entsprechenden Jargon der Jugendlichen gut trifft, nimmt sie uns mit der Darstellung der inneren Verletztheit ihrer Protagonistin gefangen, können wir deren Sorgen und Nöte nachvollziehen.

Die Ausgestaltung des Internats hebt sich wohltuend von den angloamerikanischen Vorbildern ab. Der Internatsbetrieb selbst wird glaubwürdig dargestellt, die Untersuchungen, der Lehrkörper das alles wirkt überzeugend real auf den Leser.

Es sind sicherlich die Personen, die dem Band ihre Gepräge geben. Jana, ihre Freundinnen und Feinde, die Beschreibung der gegenseitigen Annäherung, der Bindung zu einem Klassenkameraden, der Versuch sich selbst zu finden ist überzeugend und nachvollziehbar ausgestaltet. Der Plot selbst ist straff konzipiert, spannend und rasant erzählt, allerdings auch mit einigen wenigen logischen Brüchen versehen.

Ein Einzelroman, der seine Klientel abseits einer Stephenie Meyer zu fesseln weiß, und der Appetit auf mehr macht.

hinzugefügt: February 23rd 2009
Tester: Carsten Kuhr
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